Berlin. Deckel ab, Wasser drauf, warten – schnell zubereitete Instant-Nudeln sind beliebt, aber Vorsicht ist geboten! Lesen Sie hier, warum.

Günstig eingekauft und in Sekundenschnelle zubereitet? Instant-Nudeln sind der Renner auf Schulhöfen in Asien und Deutschland. Jugendliche knabbern sie in der großen Pause oder nach dem Unterricht. Doch der trockene Snack ist nicht so harmlos, wie es auf den ersten Blick aussieht.

Was steckt hinter dem Instant-Nudel-Wahn?

Instant-Ramen, Soba und andere Nudeln, die mit nur einem Schuss heißen Wasser zubereitet sind, kommen ursprünglich aus Japan. Der taiwanesisch-japanische Unternehmer Momofuku Andō und Gründer von Nissin Foods hat sie 1958 unter dem Markennamen Chikin Ramen eingeführt, seither gelten sie in Japan als Kulturgut. Und auch in Deutschland wird das asiatische Fast Food immer beliebter.

Der Grund: Die Zubereitung des Snacks ist denkbar einfach. Die Tüte wird geöffnet, die beiliegende Gewürzmischung über die Nudeln gestreut und mit kochendem Wasser übergossen. Wer die etwas faulere Variante bevorzugt, zerbröselt die Nudeln in essbare Häppchen und lässt das heiße Wasser weg. Dann knabbert man – roh.

Instant-Nudeln für den schmalen Geldbeutel

Hinter dem Trend steckt auch ein knappes Budget, das nicht für teure Chips oder Schokolade reicht. Für einen Becher Instant-Nudeln der Marke Yum Yum zahlt man im Supermarkt beispielsweise weniger als 70 Cent, ähnliche Produkte der Marken Nissin oder Mama sind vergleichbar günstig. Ein unschlagbares Argument für Jugendliche, die nur wenige Euro Taschengeld pro Woche bekommen.

Diese Anbieter sind bei den Käufern besonders beliebt:

Anbieter>AnbieterHerkunftsland>Herkunftsland
NissinJapan
MaruchanJapan
IndomieIndonesien
MaggiSchweiz/Deutschland
MamaThailand
SamyangSüdkorea
PaldoSüdkorea
Yum YumThailand

Welche Zutaten stecken in Instant-Nudeln?

Ein Blick auf die Rückseite des Instantbechers offenbart eine Reihe von Zusatzstoffen, die mit E-Nummern gekennzeichnet sind. E-Nummern sind Zusatzstoffe, die Lebensmittel attraktiver machen sollen, indem sie Geschmack, Farbe oder Konsistenz verbessern, manchmal sogar erst erzeugen und oft natürliche Stoffe ersetzen. "Zusatzstoffe garantieren zwar eine gleichbleibende Qualität, aber es gilt 'weniger ist mehr'", sagt Judith Schryro, Fachsachbearbeiterin für Ernährung und Lebensmittel bei der Verbraucherzentrale Berlin, unserer Redaktion. Denn sie können Entzündungen fördern, die Zusammensetzung der Darmflora verändern und zu einer Übersäuerung des Stoffwechsels führen.

Die Instantnudeln der Marke "Mama" in der Geschmacksrichtung "Huhn" enthalten neben Palmöl verschiedene Säureregulatoren, Verdickungsmittel und Geschmacksverstärker. Echtes Hühnerfleisch ist nicht enthalten, nur "Hühneraroma". So steht es auf der Zutatenliste.

Ernährungsexpertin: Instant-Nudelsuppen enthalten zu viel Salz und zu wenig Nährstoffe

Die Teigwaren, die unter anderem bei Rewe und Lidl angeboten werden, enthalten 1,5 Gramm Salz pro 100 Gramm. Das ist bereits ein Viertel des empfohlenen Tagesbedarfs. Sechs Gramm Salz pro Tag empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE). Denn zu viel Salz entzieht dem Körper Wasser, lässt den Blutdruck steigen und schädigt bei übermäßigem Konsum Herz und Nieren.

Instant-Nudelsuppen mit ihrem hohen Salzgehalt würden bereits die Hälfte der empfohlenen Tagesmenge an Salz liefern, so Schryro. "Wenn man bedenkt, dass diese Gerichte oft nur eine nicht sättigende Zwischenmahlzeit sind, ist das bereits eine ganze Menge." Über den Tag verteilt wird durch andere Lebensmittel und Speisen noch mehr Salz aufgenommen. Hinzu komme, dass man sich an den salzigen Geschmack gewöhne, so Schryro. Selbst gekochtes Essen könne dann irgendwann fad schmecken.

Zudem bestehe die Mahlzeit hauptsächlich aus hellem Weizenmehl, Palmöl, Salz und Zucker, erklärt Schryro. Da kaum sättigendes Eiweiß, gesunde Fettsäuren und Ballaststoffe enthalten sind, "reicht eine Portion Instant-Nudelsuppe mit 200 bis 250 kcal pro Portion/Suppe in der Regel nicht aus, um wirklich satt zu werden".

Wie viele Becher Instant-Nudeln sind für den Verzehr unbedenklich?

Der gelegentliche Verzehr einer Packung Fertignudeln ist für die Gesundheit unbedenklich, erklärt Schryro. Im Vergleich zu anderen klassischen Fertiggerichten wie Pizza, Burger oder Pommes sind Instant-Nudeln sogar deutlich kalorienärmer. Da die Nudeln oft vorportioniert sind, fallen auch weniger Lebensmittelabfälle an, und durch ihre lange Haltbarkeit bieten sie Vorteile bei der Vorratshaltung. Vom täglichen Verzehr rät Schryro allerdings ab. "Sich gesund ernähren heißt, sich abwechslungsreich zu ernähren. Eine ausgewogene und gesunde Mahlzeit sind Instant-Nudeln nicht."

Um den Salzkonsum zu reduzieren, könnten Verbraucher weniger von der beiliegenden Gewürzmischung verwenden, empfiehlt die Expertin. "Auch gewöhnliche Nudeln, sind lange haltbar und selbst mit passierten Tomaten und ein paar Gewürzen kann sehr simpel und mit wenig Zeitaufwand ein schnelles, selbst gekochtes Gericht zubereiten werden. Ganz ohne Zusatzstoffe und hohen Salzgehalt."