Berlin. Viele Eltern wollen sich Mental Load und Arbeit gerecht aufteilen. Doch es gibt zu viele Hürden, sagt eine Geschlechterforscherin.

Haushalt, Einkauf, Hausaufgaben, Pausenbrote, Arzttermine, Verabredungen, Kleidung, Urlaubsplanung, Geschenke – die Liste der Aufgaben im Familienleben, deren Organisation und Erledigung als selbstverständlich gilt, ließe sich ausgiebig fortsetzen. Und bringt eine enorme Belastung mit sich: die sogenannte Mental Load der unsichtbaren Planungsaufgaben.

Sich diese unbezahlte Fürsorgearbeit und die Zeit für den Job fair aufzuteilen, ist für Elternpaare eine große Herausforderung – und, auch wenn eigentlich angestrebt, in der Realität oft kaum erreichbar. Die Folge: Die Verantwortung lastet auf den Müttern. Soziologin Johanna Possinger beschreibt die Gründe und fordert politische Lösungen.

Ist die Mental-Load-Problematik bereits in der Köpfen angekommen?

Das Ideal einer gerechten Arbeitsteilung in der Familie wird mittlerweile von vielen Männern unterstützt. Hier sehen wir in den letzten 15 Jahren einen starken Wandel im Leitbild von Vaterschaft. Viele Väter äußern den Wunsch nach Teilzeit, um sich in der Familie zu engagieren.