Berlin. Welche aktuellen Saug-Wisch-Roboter unterstützen bei der Reinigung von Haus und Wohnung am besten? IMTEST hat fünf Modelle geprüft.

„Hat der alte Hexenmeister sich doch einmal wegbegeben und nun sollen seine Geister auch nach meinem Willen streben.“ Diese berühmte Zeile aus Goethes „Der Zauberlehrling“ ist vermutlich ebenso bekannt wie das damit ausgedrückte Gefühl.

Wer würde nicht gern ein paar Aufgaben abgeben und von jemand anderem erledigen lassen? Offenbar viele, denn das Geschäft mit automatisierten Haushaltsgeräten boomt. Laut Statista wurden 2021 allein in Deutschland 2,1 Milliarden Euro für smarte Haushaltsgeräte ausgegeben.

Doch sind heutige Haushaltsroboter auch wirklich hilfreicher als die Geister des Zauberlehrlings? IMTEST, das Verbrauchermagazin der FUNKE Mediengruppe, hat fünf aktuelle Saug-Wisch-Roboter getestet.

Saug-Wisch-Roboter im Test: Einfache Handhabung

Die Montage und Bedienung ist wirklich simpel. Im Test mussten lediglich die Seitenbürsten an den Robotern festgesteckt und die Geräte eingeschaltet werden. Alle getesteten Modelle kamen bereits aufgeladen an und ließen sich über einen Startknopf ganz einfach in Gang setzen.

Weitere Funktionen fordern mehr Vorbereitung: Für die Wischfunktion müssen Wischtücher befestigt und Leitungswasser in den integrierten Wassertank gegeben werden. Bei drei der fünf getesteten Modelle muss dieser zum manuellen Befüllen entnommen werden.

Bei den Geräten von Roborock und Ecovacs hingegen findet sich ein zusätzlicher, großer Wassertank in der Ladestation. Ist dieser aufgefüllt, funktioniert das Auftanken des Roboters automatisch. Eine zusätzliche Selbstreinigungsfunktion für die Wischtücher ist ebenfalls integriert und das entstehende Schmutzwasser wird aufgefangen.

Das Rundum-sorglos-Paket wird vervollständigt durch einen Auffangbehälter, der den aufgesaugten Schmutz des Roboters entleert und über einen größeren Zeitraum sammelt. Vergleichbar mit einem herkömmlichen Staubsauger gibt es also in der Station einen Staubbeutel, der nicht so oft gewechselt werden muss. Diese automatische Ausleerfunktion ist ebenfalls bei dem Gerät von Proscenic dabei. Bei Yeedi und Mi kann sie hinzugekauft werden.

Haushaltshelfer: Putzleistung beim Saugen und Wischen

Die wichtigste Frage bleibt aber: Machen die Saug-Wisch-Roboter auch wirklich sauber? Um das zu klären, reinigten die fünf getesteten Modelle im IMTEST-Labor verschiedene Verschmutzungen.

Auf Hartboden und Teppich wurden sowohl die Saug- als auch die Wischleistung getestet. Dafür mussten die Saug-Wisch-Roboter groben Schmutz (Froot Loops) vom Hartboden aufsammeln, eine Mischung aus Salz und Reis aufsaugen und mit langen Haaren kämpfen.

Den absoluten Wisch-Härtetest stellten angetrocknete Flecken aus Senf und aufgequollenen Haferflocken dar. Zudem stellte der IMTEST-Hindernisparcours die Manövrierfertigkeiten und die Raum-Kartografierung der Helferlein auf die Probe. Ins Testurteil flossen außerdem die gemessene Lautstärke sowie Funktionen, Bedienung und Umwelteinflüsse ein.

Mit Abstand am besten reinigte der Roborock S7 Pro Ultra. Sowohl beim Saugen als auch beim Wischen konnte der Testsieger die anderen Modelle hinter sich lassen. Im Hindernisparcours hingegen schnitten der Ecovacs Deebot Omni X1 und der Mi Robot Vacuum-Mop 2 Ultra noch besser ab, da sie das ausgelegte Ladekabel „sahen“ und umfuhren.

Gemeinsame Schwäche aller Modelle war aber die Erkennung des aufgestellten Weinglases. Dieses wurde mehr oder weniger stark durch den Raum geschoben.

Hilfe für Haustierbesitzer: Die Saug-Wisch-Roboter im Test sammeln auch Katzenhaare auf.
Hilfe für Haustierbesitzer: Die Saug-Wisch-Roboter im Test sammeln auch Katzenhaare auf. © iStock | istock

Saugroboter: Steuerung wie von Geisterhand

Für weitere Funktionen sind alle getesteten Geräte vernetzungsfähig. Die Apps fürs Smartphone machen zum Beispiel die Fernsteuerung des Roboters, die Überwachung der Reinigung und das Festlegen von Verbotszonen möglich. So können die Haushaltsroboter auch von unterwegs losgeschickt und kon­trolliert werden.

Für die einfache Bedienung zu Hause ist zudem bei allen Geräten eine Sprachsteuerung über Amazons Alexa möglich. Einige Modelle bieten auch weitere Möglichkeiten, wie die Nutzung des Google Assistant, des Apple HomePod oder eines eigenen Sprachassistenten.

Fazit: Ein Saug-Wisch-Roboter im Test reinigt klar am besten

Dem Traum des Zauberlehrlings kommt man mithilfe eines Saug-Wisch-Roboters eindeutig näher. Der Testsieger von Roborock bietet mit seiner Multifunktionsladestation am meisten Komfort – ist aber auch eine größere Investition. Für einen kostengünstigeren Einstieg ist der Preis-Leistungs-Sieger von Yeedi zu empfehlen. Generell verlängert ein Saug-Wisch-Roboter aber nur die Zeitspanne zwischen den eigenen Putztagen. Komplett ersetzen kann er sie noch nicht.

1. Platz: S7 Pro Ultra – Roborock / IMTEST Siegel: Testsieger Ausgabe 8/2022

  • Preis: 1199 Euro
  • Vollautomatische Ladestation bietet den größtmöglichen Komfort. In allen Reinigungstests Bestleistungen.
  • + Sehr gute Reinigung, automatische Reinigung der Wischlappen.
  • - Ladestation benötigt viel Platz, Ladekabel nicht erkannt.
  • Ergebnis: gut 1,7

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2. Platz: Deebot X1 Omni – Ecovacs

  • Preis: 1479 Euro
  • Sehr gute Gefahrenerkennung im IMTEST-Testparcour. Vollautomatische Ladestation dabei, aber sehr groß.
  • + Automatische Reinigung der Wischlappen, Ladekabel erkannt.
  • - Ladestation benötigt am meisten Platz, höchster Preis im Testfeld.
  • Ergebnis: gut 2,4

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3. Platz: Vac 2 Pro – Yeedi / IMTEST Siegel: Preis-Leistungssieger Ausgabe 8/2022

  • Preis: 449,99 Euro
  • Zweitbestes Ergebnis im Wisch-Härtetest. Die Ladestation mit Ausleerfunktion muss hinzugekauft werden.
  • + Zweitbeste Wischfunktion im Testfeld, übersichtliche App.
  • - Ladestation mit Ausleerfunktion nur optional.
  • Ergebnis: gut 2,4

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4. Platz: Mi Vacuum-Mop 2 Ultra – Xiaomi

  • Preis: 549 Euro
  • Reinigungsleistung nur befriedigend, aber Gefahrenerkennung sehr gut. Ladestation mit Ausleerfunktion muss hinzugekauft werden.
  • + Ladekabel erkannt, besonders lange Garantiezeit (5 Jahre).
  • - Ladestation mit Ausleerfunktion nur optional.
  • Ergebnis: befriedigend 2,7

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5. Platz: M8 Pro – Proscenic

  • Preis: 549 Euro
  • Vergleichsweise schwache Reinigungsleistung im Testparcours, dafür am wenigsten Verpackungsmüll bei Anlieferung.
  • + Fernbedienung dabei, vergleichsweise wenig Verpackungsmüll.
  • - Reinigungsleistung vergleichsweise schwach, nur ein Jahr Garantie.
  • Ergebnis: befriedigend 2,8

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Dieser Text erschien zuerst auf morgenpost.de

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