Berlin. Die weißen Fäden im Fruchtfleisch von Mandarinen und Orangen sind bei den meisten unbeliebt. Dabei gibt es gute Gründe sie mitzuessen.

Mandarinen und Orangen finden sich gerade in der Weihnachtszeit auf vielen Obsttellern. Beide Früchte gelten als wahre Vitamin-C-Bomben und stärken in der kalten Jahreszeit unser Immunsystem.

Viele stört allerdings die weiße Haut beziehungsweise die weißen Fäden, die beim Schälen am Fruchtfleisch hängen bleiben. Weil diese gar nicht oder sogar leicht bitter schmecken, pult so mancher Zeitgenosse die Fäden sorgfältig ab, bis nur noch das pure Fruchtfleisch übrigbleibt.

Weiße Haut steckt voller Pflanzen- und Ballaststoffe

Die weiße Haut, im Fachjargon Mesokarp oder Albedo genannt, wird allerding zu Unrecht wenig geschätzt. Sie ist sogar äußerst gesund und sollte daher am besten mitgegessen werden. Der Grund: In den weißen Fäden stecken besonders viele sekundäre Pflanzenstoffe, Ballaststoffe und auch Vitamin C.

Pflanzenstoffe wie Flavonoide wirken antioxidativ, das heißt, sie machen freie Radikale im Körper unschädlich und können daher sogar vor Krebs schützen. Weiterhin scheinen sie eine antibakterielle Wirkung zu haben. Die unverdaulichen Ballaststoffe in den weißen Fäden sorgen zudem dafür, dass unser Sättigungsgefühl länger anhält und wir nicht so schnell wieder Hunger bekommen.

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Fazit: Das lästige Zupfen und Pulen kann man sich in Zukunft sparen. Mandarinen und andere Zitrusfrüchte sollten mit der weißen Haut verzehrt werden, auch wenn diese kein Geschmacksträger ist. Nur die Schale selbst sollte man keinesfalls essen. Abgesehen vom Geschmack kann sie auch Rückstände von Pestiziden enthalten. Zitrusfrüchte sollten vor dem Schälen deshalb immer mit warmem Wasser abgewaschen werden. Auch nach dem Schälen sollten die Hände am besten sorgfältig gewaschen werden. (tok)

Dieser Artikel erschien zuerst auf morgenpost.de.