Berlin. Durch Stress sind wir achtsam und können Gefahren aus dem Weg gehen. Doch bleibt man dauerhaft angespannt, sind die Folgen schwer.

Gestresst? Egal, geht schon. Viele Menschen neigen dazu, trotz Stress einfach zu „funktionieren“. Stress wird ignoriert. Schließlich geht es anderen genauso, noch schlechter – oder, oder, oder. Aber auch wenn es einem per se gut geht, darf man eines nicht ignorieren: Stress ist potenziell schädlich. Nicht akut, aber bei einer Dauerbelastung kann er im Laufe der Zeit Schaden anrichten.

Wichtig ist hier zu differenzieren, denn die menschliche Reaktion auf Stress hat zwei Seiten. „Der Körper versucht, mit einer äußerlichen Belastungssituation passend umgehen zu können“, erklärt der Neurobiologe Oliver Stork von der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, der die Auswirkungen von Stress auf das Gehirn insbesondere an Tiermodellen erforscht. „Das ist zunächst einmal nicht unbedingt etwas Schlechtes, sondern hat eigentlich eine schützende Funktion.“ Denn ab und an gestresst zu sein, ist normal.

Stress: Blutdruck und Herzfrequenz steigen

Dann laufen diverse komplexe Prozesse in unserem Gehirn und unserem Körper ab, die dazu führen, dass unter anderem Energiereserven mobilisiert werden und die Aufmerksamkeit erhöht wird. „Das ermöglicht uns etwa, in Gefahrensituationen schnell und fokussiert reagieren zu können, sowie auch körperliche Abwehrreaktionen“, so Stork.