Stuttgart. Manches von Herbststürmen und frostigem Winterwetter gebeutelte Haus braucht eine Frühlingskur. Gerade Solaranlagen auf dem Dach können Schäden erlitten haben.

Ist Ihre Solaranlage bereit für den Sonnenschein? Das Herbst- und Winterwetter mit Stürmen und Schnee könnte die Module und Kollektoren beschädigt oder verschmutzt haben. Das müssen Besitzer wissen:

Welche Schäden können die Anlagen haben?

Auch wenn Photovoltaik- und Solarthermieanlagen ziemlich robust seien, ein starker Hagelschlag kann Risse in der Glasschicht verursachen und somit die Funktion der Module beeinträchtigen, erläutert Zukunft Altbau, ein vom Umweltministerium Baden-Württemberg gefördertes Informationsprogramm. Auch große Äste können das Glas beschädigen. Darüber hinaus kann Dreck auf den Modulen die Stromproduktion einschränken.

Was können Besitzer selbst tun?

Immer mal wieder nach oben sehen. Denn grober Schmutz und auch große Schäden sind selbst mit dem bloßen Auge auf den Anlagen auf dem Haus- oder Garagendach erkennbar. Außerdem sollte man die Solarstromspeicher im Haus prüfen.

Ein gerne gegebener Tipp ist auch das Fotografieren der Anlagen auf dem Dach. Vergrößert am Bildschirm können die Bilder Hinweise auf mögliche kleinere Schäden geben.

Auf solche kleinen oder versteckten Schäden kann auch das Auswertungssystem der Solaranlagen und des Batteriespeichers hinweisen, das über eine digitale Plattform oder eine App einsehbar ist, ergänzt Zukunft Altbau. Liegen die aktuellen Ertragswerte deutlich unter dem Ertrag des Vorjahres oder Vergleichswerten aus dem Internet, könne das ein Indiz für eine Störung sein.

Bei Solarthermieanlagen lassen sich zusätzlich die Werte über den Wärmemengenzähler vergleichen. Bei Modellen ohne diesen Zähler kann man fühlen: An sonnigen Tagen sollte sich die warme Leitung der Solarthermieanlage wärmer anfühlen als die kalte.

Bei solchen Unregelmäßigkeiten oder sichtbaren Schäden und Verschmutzungen sollte man den Profi kommen lassen. Selbst auf das Dach zu steigen, ist gefährlich, und die Anlagen sind nicht einfach so zu reparieren.

Handwerker sind teuer. Läuft die Anlage nicht auch mit etwas Schmutz darauf ausreichend gut?

Gerade ab dem Frühling ist es wichtig, dass Solaranlagen gut funktionieren, erklärt Zukunft Altbau. Denn rund 80 Prozent ihres Jahresertrags erzeugen sie zwischen März und September - und die maximalen Erträge werden nur erzielt, wenn die Anlage einwandfrei läuft. Auf den Modulen und Kollektoren festklebendes Laub, Schmutz oder Vogeldreck mindern unter Umständen die Leistung der Anlage.

Aber man muss nicht jedes Jahr den Profi rufen - wenn keine Schäden ersichtlich sind. Bei gleichbleibend hohen Erträgen und einem störungsfreien Betrieb reiche es, die Solaranlage alle vier bis fünf Jahre genauer unter die Lupe nehmen zu lassen, raten die Experten.

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