Düsseldorf. Das neuartige Coronavirus sorgt für große Verunsicherung an den Börsen: Die Kurse haben kräftig nachgegeben. Wie sollten Anleger darauf reagieren?

Das neuartige Coronavirus breitet sich immer weiter aus - und die Sorge vor Auswirkungen auf die Weltwirtschaft belastet zunehmend auch die Aktienmärkte. Anleger sollten sich aus diesem Grund aber nicht zu Panikverkäufen verleiten lassen.

"Panik ist nie ein guter Ratgeber", sagte Jürgen Kurz von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) in Düsseldorf am Freitag dem dpa-Themendienst.

"Klar ist: Die Börse neigt zu Übertreibungen", sagte Kurz. Gerade langfristig orientierte Anleger sollten sich nun sagen: "Was soll's? Das ist eine Krise, die sitze ich aus." Wer das eine oder andere Papier noch mit Gewinn verkaufen kann, könne diese Gewinne aber natürlich jetzt auch realisieren.

Es sei mittlerweile deutlich zu sehen, dass das Coronavirus echte Auswirkungen auf die Gewinne etlicher Unternehmen haben werde, sagte der Experte. Der Rückgang der Börsenkurse sei daher nicht nur von reiner Panik, sondern auch von einer Neubewertung getrieben. Die Tiefe des Sturzes sei allerdings überraschend: "Ob das nun schon ein nachhaltiger Crash ist, da kann man sicher drüber streiten."

Irgendwann werde sich die Stimmung an den Börsen aber wieder drehen - "Corona ist ein zeitlich begrenztes Phänomen." Viele Investoren kämen vermutlich schnell wieder zurück. Denn es gebe derzeit einfach keine wirkliche Alternative zu Aktien.

Generell könne eine Krise sogar ein guter Zeitpunkt zum Einstieg bei Aktien sein, schließlich seien Papiere guter Unternehmen nur in Krisenzeiten billig. Der Wertpapierexperte rät Anleger daher, sich eine Liste mit Gesellschaften zu machen, die ihnen attraktiv erscheinen. "Und dann heißt es abwarten, bis der Markt sich wieder dreht, um bei diesen Unternehmen billig einzusteigen."