Berlin. Was kostet ein Girokonto? Sich darüber zu informieren, ist bei dem unübersichtlichen Angebot schwierig. Die Stiftung Warentest öffnet jetzt ihre Datenbank für alle. Allerdings nur vorübergehend.

Ein Girokonto kostet Geld. Zwar gibt es noch viele Banken, die es kostenlos anbieten, doch auch dort lauern versteckte Gebühren. Wichtig ist für Verbraucher deshalb eine objektive und kostenlose Vergleichswebsite. Diese muss Deutschland laut der europäischen Zahlungskontenrichtlinie auch anbieten. Doch nach dem Rückzug von Check24 Mitte Januar gab es eine Lücke.

Deshalb öffnet die Stiftung Warentest vorübergehend ihre Datenbank für alle. Diese Übergangslösung soll voraussichtlich bis zum zweiten Quartal 2022 gelten. Dann wird die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungen (Bafin) eine staatliche Vergleichswebsite für Girokonten in Betrieb nehmen. Worauf sollten Verbraucher achten? Drei Tipps:

- Kosten: Ein Girokonto ist eine Leistung der Bank oder Sparkasse. Daher sind Gebühren dafür auch nicht grundsätzlich verkehrt. Sie sollten sich aber nach Ansicht der Stiftung Warentest im Rahmen halten: Für ein Girokonto inklusive Girocard und Onlinebuchungen sollte niemand mehr als 5 Euro im Monat oder 60 Euro im Jahr bezahlen, erklären die Tester.

- Präferenzen: Bei der Suche nach dem richtigen Preis spielt das eigene Verhalten eine große Rolle. Wer keine persönliche Beratung braucht, kann eine Direktbank wählen. Wer ab und an einen Ansprechpartner haben will, ist in einer Filialbank besser aufgehoben. Auch die Ausstattung mit Geldautomaten in der Nähe kann ein Kriterium sein oder Leistungen wie eine kostenlose Kreditkarte.

- Suche: Wer mehr als 60 Euro im Jahr für sein Konto zahlt, muss nicht gleich die Bank wechseln. Möglicherweise kann man mit einem anderen Kontomodell bei der eigenen Bank schon sparen. Hilft das nicht, ist ein Kontowechsel ratsam. Keine Sorge: Der Wechsel ist nicht schwer. Die alte Bank muss dabei sogar helfen.

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