Berlin. Affenpocken bleiben für die WHO eine ernsthafte Bedrohung. Vor allem für Schwangere, Kinder und Immungeschächte bestehe ein Risiko.

  • Das RKI zählt 874 Fälle in Deutschland
  • Die Affenpocken-Ausbreitung unter Schwangeren und Kindern bezeichnet WHO als ernsthafte Bedrohung
  • Die USA weiten ihre Impfkampagne gegen die Affenpocken aus
  • Laut einer Studie ist der Erreger der Affenpocken überraschend stark mutiert
  • Europa ist laut Weltgesundheitsorganisation das "Epizentrum" der Affenpocken-Ausbreitung
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Berlin. Ein weltweiter Ausbruch von Affenpocken sorgt für Aufsehen und alarmiert Experten. Der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wurden mittlerweile rund 5000 Fälle der Virus-Erkrankung gemeldet. Sie traten in sogenannten nicht-endemischen, also für das Virus unüblichen Ländern auf. Dem Robert Koch-Institut (RKI) sind mit Stand 29.6.2022 874 Affenpockenfälle aus allen 16 Bundesländern übermittelt worden. Die Ständige Impfkommission (Stiko) hat mittlerweile eine Impfung gegen Affenpocken für Risikogruppen empfohlen.

Der Erreger wird meist durch engen Körperkontakt übertragen. Experten gehen davon aus, dass der Ausbruch begrenzt werden kann. Die Gefährdung für die breite Bevölkerung wird nach wie vor als gering einschätzt. Die Symptome, wie Fieber und Hautausschlag, verschwinden gewöhnlich innerhalb weniger Wochen von selbst, können bei einigen Menschen aber zu medizinischen Komplikationen und in sehr seltenen Fällen auch zum Tod führen. Auch für Haustiere kann das Virus gefährlich werden.

Nachrichten zum Affenpocken-Ausbruch von Dienstag, 19. Juli: Dieser Text wird nicht weiter aktualisiert

12.40 Uhr: Dieser Text wird nicht weiter aktualisiert. Aktuelle Nachrichten zu den Affenpocken lesen Sie hier.

Nachrichten zum Affenpocken-Ausbruch von Freitag, 1. Juli: WHO – Kein Platz für Selbstgefälligkeit im Kampf gegen Affenpocken

18.02 Uhr: Die Weltgesundheitsorganisation WHO ruft die Regierungen und Bürger in Europa auf, ihre Bemühungen im Kampf gegen die Ausbreitung der Affenpocken in den kommenden Wochen und Monaten zu erhöhen. Dringende und koordinierte Maßnahmen seien unerlässlich, wenn man bei der Verbreitung der Krankheit eine Kehrtwende hinlegen wolle, erklärte der WHO-Europa-Regionaldirektor Hans Kluge am Freitag in Kopenhagen. Platz für Selbstgefälligkeit gebe es einfach nicht.

Die Region Europa, zu der die WHO 53 Länder und damit auch viele Länder östlich der EU zählt, ist demnach weiterhin das Zentrum des aktuellen Ausbruchs. Fast 90 Prozent aller von Laboren bestätigten Fälle weltweit seit Mitte Mai gingen auf die Region zurück. Insgesamt 31 Länder und Gebiete der Region hätten Affenpockenfälle gemeldet, die Zahl der bestätigten Fälle in der Region habe sich in den vergangenen beiden Wochen auf über 4500 verdreifacht.

Nachrichten zum Affenpocken-Ausbruch von Donnerstag, 30. Juni: Jetzt 49 Affenpocken-Fälle in Hamburg - Impfungen in Vorbereitung

9.30 Uhr: Die Zahl der Affenpocken-Fälle in Hamburg nimmt nach Angaben der Gesundheitsbehörde weiter zu. Demnach sind bis zum Mittwoch 49 Infektionen bei Männern mit Wohnsitz in der Hansestadt nachgewiesen worden. Eine Woche zuvor waren es 30 Infektionen gewesen. Affenpocken sind eine Viruserkrankung, die bei engem und besonders bei sexuellem Kontakt von Mensch zu Mensch übertragbar ist. Infizierte müssten sich für 21 Tage isolieren. Infektionen mit schweren Krankheitsverläufen gab es in Hamburg den Angaben zufolge bislang nicht.

Die Europäische Union hat mit der Auslieferung der ersten Impfstoff-Dosen gegen Affenpocken begonnen, wie EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides am Dienstag erklärte. Zunächst sollen 5300 Dosen nach Spanien gehen, danach werden Portugal, Deutschland und Belgien beliefert. Die Hamburger Gesundheitsbehörde bereitet nach eigenen Angaben ein Impfangebot vor.

WHO: Risiko von Affenpocken-Ausbreitung unter Schwangeren und Kindern

9.23 Uhr: Der Ausbruch von Affenpocken-Infektionen in mehr als 50 Ländern bleibt für die Weltgesundheitsorganisation (WHO) eine ernsthafte Bedrohung. "Ich bin besorgt, dass die Übertragungen anhalten, denn das würde darauf hindeuten, dass sich das Virus etabliert und Hochrisikogruppen wie Kinder, immungeschwächte Personen und schwangere Frauen treffen könnte", sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Mittwoch in Genf.

Ein Notfallausschuss aus unabhängigen Experten hatte sich vergangene Woche noch mehrheitlich dagegen ausgesprochen, eine "Notlage von internationaler Tragweite" auszurufen. Das wäre die höchste Alarmstufe der WHO. Das hat keine unmittelbaren praktischen Konsequenzen, würde aber die Aufmerksamkeit der Behörden in aller Welt noch stärker auf das Problem lenken und soll zu noch stärkeren Bemühungen um eine Eindämmung führen.

Der Ausschuss habe sich zwar gegen die Erklärung einer Notlage ausgesprochen, aber keinen Zweifel daran gelassen, dass die Situation ernst sei, sagte Tedros. Elf der Expertinnen und Experten seien gegen die Erklärung einer Notlage gewesen, drei dafür. "Sie empfahlen, den Ausschuss je nach Entwicklung der Lage schnell wieder einzuberufen, und das werde ich auch tun", sagte Tedros.

Nachrichten zum Affenpocken-Ausbruch von Mittwoch, 29. Juni: USA weiten Impfkampagne gegen Affenpocken aus

7.45 Uhr: Die USA weiten ihre Impfkampagne gegen die Affenpocken aus. Das US-Gesundheitsministerium kündigte am Dienstag an, umgehend 56.000 Impfdosen für Gegenden mit hohen Übertragungsraten freizugeben. Das ist mehr als fünf Mal so viel, wie bislang insgesamt in dem Land verteilt wurden. Die US-Regierung will sich in den kommenden Wochen zudem 240.000 zusätzliche Impfdosen sichern. Insgesamt sollen in diesem Jahr 1,6 Millionen Impfdosen verfügbar sein.

Nach Angaben der US-Gesundheitsbehörde CDC wurden bislang beim derzeitigen Affenpocken-Ausbruch weltweit 4700 Fälle gemeldet. In den USA gab es 306 Fälle, von denen keiner tödlich verlief.

Bei den Affenpocken handelt es sich um eine weniger gefährliche Verwandte der seit etwa 40 Jahren ausgerotteten Pocken, die üblicherweise in West- und Zentralafrika vorkommt. Seit Mai breiten sich die Affenpocken aber auch in anderen Ländern aus, vor allem in Westeuropa. Zu den typischen Symptomen der Krankheit gehören hohes Fieber, geschwollene Lymphknoten und Windpocken-ähnliche Pusteln. Übertragen wird die Krankheit durch engen Körper- und Hautkontakt.

Affenpocken: Stiko empfiehlt Impfung bei bestimmten Gruppen

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    Nachrichten zum Affenpocken-Ausbruch von Freitag, 24. Juni: Erreger laut Studie stark mutiert

    14.12 Uhr: Der Erreger des aktuellen Ausbruchs von Affenpocken ist laut einer Studie überraschend stark mutiert. Verglichen mit verwandten Viren aus den Jahren 2018 und 2019 gebe es rund 50 Unterschiede im Erbgut, schreibt ein Team aus Portugal im Fachblatt "Nature Medicine". Dies sei weit mehr als anhand früherer Schätzungen für diese Art von Erreger zu erwarten gewesen wäre.

    Die Autoren der Studie vermuten hinter dem aktuellen Ausbruch eine oder mehrere Einschleppungen aus einem Land, in dem das Virus dauerhaft vorkommt. Superspreader-Events und internationale Reisen schienen dann die weitere Ausbreitung befördert zu haben. Auf die Frage, ob die Mutationen die derzeitige Verbreitung erst möglich gemacht haben, erklärte der Wissenschaftler, dass es darauf seines Wissens keine Hinweise gebe, man es aber nicht ausschließen könne.

    Die meisten der Mutationen hätten "vermutlich keine dramatischen Auswirkungen". Weltweit sind in diesem Jahr inzwischen rund 5000 Affenpocken-Infektionen bei Menschen gemeldet worden.

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      Nachrichten zum Affenpocken-Ausbruch von Freitag, 17. Juni: Impfstoff gegen Affenpocken in NRW eingetroffen

      17.26 Uhr: Das Land Nordrhein-Westfalen hat rund 7300 Impfdosen gegen Affenpocken erhalten. Der Pockenimpfstoff dritter Generation komme vom Bund und sei am Freitag geliefert worden, sagte ein Sprecher des NRW-Gesundheitsministeriums der dpa. Der Impfstoff müsse allerdings bei minus 20 Grad Celsius transportiert und gelagert sowie nach dem Auftauen innerhalb von zwölf Stunden verimpft werden.

      Vor diesem Hintergrund werde an einem Verteilsystem an die Apotheken der Universitätskliniken gearbeitet. Um kurzfristig die Möglichkeit zu schaffen, in medizinisch begründeten dringenden Einzelfällen gegen Affenpocken impfen zu können, würden voraussichtlich am Samstag zunächst einige wenige Impfdosen an die Apotheken der Universitätskliniken in Köln und Düsseldorf geliefert, erklärte er.

      Acht Fälle von Affenpocken in Brandenburg

      14.59 Uhr: Brandenburg hat seinen achten bestätigten Fall von Affenpocken. Es handle sich um einen Fall im Landkreis Ostprignitz-Ruppin, wie das Gesundheitsministerium am Freitag mitteilte.

      Der erste Fall in Brandenburg war am 28. Mai bei einem 40-Jährigen aus Potsdam bestätigt worden. Danach traten zwei Fälle im Kreis Teltow-Fläming und jeweils ein Fall in den Landkreisen Potsdam-Mittelmark, Havelland, Oder-Spree und Dahme-Spreewald auf.

      Eine Krankenschwester führt einen PCR-Test zur Erkennung des Affenpockenvirus durch.
      Eine Krankenschwester führt einen PCR-Test zur Erkennung des Affenpockenvirus durch. © dpa

      Erster bestätigter Affenpocken-Fall in Sachsen

      14.57 Uhr: In Sachsen ist erstmals ein Fall von Affenpocken nachgewiesen worden. Bei einer Person aus Dresden habe sich eine Infektion mit Affenpocken bestätigt, teilte die Stadtverwaltung am Freitag mit.

      Zudem bestehe bei zwei weiteren Menschen aus Dresden der Verdacht, dass sie ebenfalls mit dem Virus infiziert sind. Sie zeigten die typischen Symptome und hatten Kontakt zu nachweislich Infizierten außerhalb der Landeshauptstadt. Das Laborergebnis stehe noch aus. Die Betroffenen hätten sich isoliert, so dass derzeit davon ausgegangen werde, dass die Infektionskette unterbrochen sei.

      Erster Affenpockenfall in Thüringen bestätigt

      14.21 Uhr: In Thüringen gibt es den ersten bestätigten Fall von Affenpocken. Es handele sich dabei um einen 29-Jährigen Mann, teilte das Gesundheitsministerium am Freitag unter Verweis auf eine entsprechende Information des Landesamtes für Verbraucherschutz mit. Der Fall sei vom Gesundheitsamt Jena gemeldet und vom Robert Koch-Institut (RKI) bestätigt worden, hieß es.

      Vom zuständigen Gesundheitsamt in Jena sei die häusliche Isolation angeordnet worden. Die Kontaktpersonenermittlung ergab den Angaben zufolge keine relevanten Kontakte. Eine Isolierung von Affenpocken-Patienten muss laut Gesundheitsministerium nicht zwangsläufig in einem Krankenhaus erfolgen - sie könne unter bestimmten Voraussetzungen, etwa bei einem milden Verlauf, bei strikter Einhaltung der Hygienemaßnahmen und der Trennung von anderen Haushaltsangehörigen auch zu Hause durchgeführt werden.

      Nachrichten zum Affenpocken-Ausbruch von Mittwoch, 15. Juni: WHO Europa dringt auf gemeinsame Anstrengungen gegen Affenpocken

      17.14 Uhr: Wegen des Affenpocken-Ausbruchs hat das Regionalbüro Europa der Weltgesundheitsorganisation (WHO) dringend gemeinsame Anstrengungen und eine gerechte Impfstoffverteilung angemahnt. Europa bleibe das Epizentrum des sich vergrößernden Ausbruchs – mit 25 Ländern, die mehr als 1500 Fälle gemeldet hätten, sagte Hans Henri Kluge, WHO-Regionaldirektor für Europa, am Mittwoch. Das seien etwa 85 Prozent der weltweiten Gesamtzahl. "Das Ausmaß dieses Ausbruchs stellt ein echtes Risiko dar; je länger das Virus zirkuliert, desto größer wird seine Reichweite und desto stärker wird die Krankheit in nicht-endemischen Ländern Fuß fassen." Damit meinte er Länder, in denen das Virus bis Mai dieses Jahres nicht oder nur selten aufgetreten war.

      Das Virus nutze die Gelegenheiten zur Ausbreitung, die sich bieten – es sei nicht per se mit einer bestimmten Gruppe verbunden, sagte Kluge. Bisher sei die Erkrankung in Europa jedoch hauptsächlich bei Männern, die gleichgeschlechtlichen Sex haben, nachgewiesen worden.

      Das vom Institute of Tropical Medicine Antwerp zur Verfügung gestellte Foto zeigt Hautsymptome von Affenpocken-Patienten (bestmögliche Bildqualität).
      Das vom Institute of Tropical Medicine Antwerp zur Verfügung gestellte Foto zeigt Hautsymptome von Affenpocken-Patienten (bestmögliche Bildqualität). © dpa

      Lesen Sie auch: Affenpocken – Infizierter macht Deutschland schwere Vorwürfe

      WHO will Namen der Affenpocken ändern

      10.24 Uhr: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) will den Affenpocken einen neuen Namen geben. Es gebe seit langem Bestrebungen, Krankheiten nicht mehr nach Tieren oder Regionen zu benennen, um jeglicher Möglichkeit von Diskriminierung oder Stigmatisierung vorzubeugen, sagte ein WHO-Sprecher am Dienstagabend. Zuvor hatte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus in Genf angekündigt, dass es in Kürze eine Entscheidung geben soll.

      Der Begriff Affenpocken etwa könne auf eine Herkunft aus Afrika hindeuten, so der Sprecher. Bis Mai waren das Virus und die Krankheit, beide sollen umbenannt werden, zwar fast ausschließlich aus Afrika bekannt, aber der Name war ohnehin schon irreführend: Das Virus wurde 1958 in Dänemark zwar erstmals bei Affen in einer Versuchsanstalt nachgewiesen. Allerdings dürfte es nach heutigen Erkenntnissen eher unter kleinen Nagetieren verbreitet sein. Die Affen gelten nur als Zwischenwirt.

      Beim Auftauchen des Coronavirus Ende 2019 hat die WHO auch schnell gehandelt, um eine Verbreitung von Namen wie "Wuhan-Virus", benannt nach der chinesischen Stadt, in der es erstmals nachgewiesen wurde, zu verhindern. Am 11. Februar 2020 verkündete die WHO, dass das neuartige Virus Sars-CoV-2 heißt und die Krankheit, die es auslöst, Covid-19.

      Nachrichten zum Affenpocken-Ausbruch von Dienstag, 14. Juni: WHO ruft wegen Affenpocken Notfallausschuss ein

      15.33 Uhr: Aus Sorge um die steigende Zahl an Affenpockenfällen in aller Welt hat WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus für kommende Woche den Notfallausschuss einberufen. Das Gremium soll entscheiden, ob es sich – wie bei Corona – um eine "gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite" (PHEIC) handelt. Der Notfallausschuss soll am 23. Juni tagen, wie es am Dienstag von der Weltgesundheitsorganisation WHO hieß.

      Die Erklärung der Notlage ist die höchste Alarmstufe, die die WHO verhängen kann. Eine solche Erklärung hat keine direkten praktischen Folgen, soll aber die Mitgliedsländer wachrütteln. Eine Notlage gilt etwa seit Ende Januar 2020 wegen des Coronavirus Sars-CoV-2.

      Der WHO wurden bis Dienstag weltweit mehr als 1600 Fälle von Affenpocken und fast 1500 Verdachtsfälle aus 39 Ländern gemeldet. In 32 dieser Länder gab es vor Mai keine bekannten Fälle. In den anderen sieben Länder in Afrika grassiert das Virus seit Jahrzehnten. Bislang wurden 72 Todesfälle aus den afrikanischen Ländern gemeldet. Die WHO prüfe einen möglichen Todesfall durch Affenpocken aus Brasilien, sagte Tedros.

      Die Sorge der WHO beziehe sich auf drei Bereiche, sagte Tedros: das Virus verhalte sich ungewöhnlich, es seien immer mehr Länder betroffen und damit sei eine koordinierte Reaktion nötig. Tedros betonte aber, dass die Experten des Notfallausschusses die Problematik betrachten und noch nicht entschieden sei, ob sie das Ausrufen einer Notlage für nötig halten.

      EU kauft 110.000 Dosen Affenpocken-Impfstoff

      15.19 Uhr: Die Europäische Union hat rund 110.000 Dosen Impfstoff gegen Affenpocken gekauft. Wie die EU-Kommission mitteilte, wurde der Vertrag mit dem Unternehmen Bavarian Nordic über 109.090 Dosen Impfstoff der dritten Generation am Dienstag geschlossen. Der Impfstoff solle den 27 EU-Staaten sowie Norwegen und Island zur Verfügung stehen.

      EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides sagte am Rande eines EU-Ministertreffens in Luxemburg, die ersten Dosen sollten bereits Ende Juni geliefert werden. Derzeit gebe es rund 900 Affenpocken-Fälle in der EU, weltweit seien es rund 1400.

      Der nun gekaufte Impfstoff ist nach Angaben der EU-Kommission auf EU-Ebene bislang nur für Erwachsene gegen Pocken zugelassen. Jedoch schütze das Vakzin auch gegen Affenpocken. Einige EU-Staaten hätten auf nationaler Ebene bereits Ausnahmegenehmigungen für den befristeten Gebrauch des Impfstoffs gegen Affenpocken erteilt.

      Inzwischen 142 bestätigte Affenpocken-Fälle in Berlin

      11.25 Uhr: Die Zahl der registrierten Affenpocken-Fälle in Berlin ist weiter gestiegen. Mit Stand Montag waren in der Hauptstadt 142 laborbestätigte Infektionen bekannt, 16 Patienten seien im Krankenhaus, wie die Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit, Pflege und Gleichstellung in einer Online-Übersicht meldete. Vor dem Wochenende am Freitagabend waren es demzufolge noch 120 bestätigte Fälle gewesen. Die ersten Fälle in Berlin waren vor über drei Wochen bekannt geworden.

      Bundesweit wies das Robert Koch-Institut (RKI) am Dienstag 229 Nachweise von Affenpocken aus. Elf Bundesländer meldeten demnach Fälle der eigentlich seltenen Virus-Erkrankung, in Berlin sind es besonders viele. "Da die Ansteckung wahrscheinlich über Schleimhautkontakt erfolgt, sollten zur Vorsorge außerdem enge körperliche/sexuelle Kontakte mit wechselnden bzw. fremden Personen nach Möglichkeit vermieden werden", rät die Berliner Gesundheitsverwaltung. Safer-Sex-Regeln wie der Gebrauch von Kondomen sollten beachtet werden, hieß es.

      Nachrichten zum Affenpocken-Ausbruch von Montag, 13. Juni: Fünfter Fall von Affenpocken in Brandenburg

      18.40 Uhr: In Brandenburg gibt es den fünften bestätigten Fall von Affenpocken. Wie das Gesundheitsministerium in Potsdam am Samstag mitteilte, wurde das Virus bei einem Mann im Landkreis Oder-Spree nachgewiesen. Das Gesundheitsamt habe alle notwendigen Maßnahmen eingeleitet, hieß es.

      Affenpocken gelten verglichen mit den seit 1980 ausgerotteten Pocken als weniger schwere Erkrankung. Der Erreger wird nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) meist durch engen Körperkontakt von Mensch zu Mensch übertragen. Erste Symptome sind Fieber, Kopf-, Muskel- und Rückenschmerzen und geschwollene Lymphknoten. Großflächiger Hautausschlag ist möglich.

      Nachrichten zum Affenpocken-Ausbruch von Samstag, 11. Juni: Pockenimpfstoff soll gegen Affenpocken zum Einsatz kommen

      18.40 Uhr: Angesichts der zunehmenden Zahl von Affenpockenfällen empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko) nun für bestimmte Risikogruppen eine Impfung. Dafür soll der Pockenimpfstoff Imvanex zum Einsatz kommen. Lesen Sie hier die wichtigsten Eckdaten zu dem Vakzin.

      Wohl hohe Wirksamkeit von Pockenimpfung gegen Affenpocken

      19.29 Uhr: Die früher übliche Pockenschutzimpfung ist nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zu 85 Prozent wirksam gegen eine Infektion mit Affenpocken. Das berichtete sie am Samstag in Genf unter Berufung auf Studien. Die routinemäßige Pockenimpfung wurde gestoppt, nachdem die Pocken 1980 als ausgerottet erklärt wurden.

      Zu Todesfällen durch die Affenpocken könne es vor allem bei kleinen Kindern und Menschen mit angegriffenem Immunsystem kommen, etwa durch eine HIV-Infektion, berichtete die WHO. Außerhalb Afrikas wurden seit den ersten bekannt gewordenen Fällen Mitte Mai keine Todesfälle gemeldet. Mehr als 90 Prozent der Infizierten erholten sich nach Studien vollständig, unabhängig davon, ob sie gegen Pocken geimpft waren oder nicht.

      Nachrichten zum Affenpocken-Ausbruch von Freitag, 10. Juni: Spanien empfiehlt Affenpocken-Impfung und vierte Corona-Impfung

      8.26 Uhr: Spaniens Gesundheitsbehörde hat die Impfung besonders gefährdeter Personen gegen Affenpocken empfohlen. "Angesichts der begrenzten Verfügbarkeit der Impfstoffe wird zunächst die Impfung von Kontaktpersonen zu Infizierten priorisiert", teilte die Kommission für öffentliche Gesundheit am Donnerstag mit. Eine vorsorgliche Impfung sei vorerst nicht geplant, könne aber je nach Entwicklung des Ausbruchs und der Verfügbarkeit von Impfstoffen zu einem späteren Zeitpunkt empfohlen werden. In Spanien waren zuletzt 198 bestätigte Infektionen mit Affenpocken registriert worden.

      Zugleich kündigte das Gesundheitsministerin an, dass es für Menschen ab 80 Jahren und Bewohner von Seniorenheimen eine vierte Impfung gegen Corona geben werde. Die Impfungen sollten voraussichtlich nicht sofort, sondern erst im Sommer beginnen. "Der günstigste Augenblick ergibt sich aus der epidemiologischen Entwicklung", hieß es. Zudem müsse abgewartet werden, bis die Impfstoffe für neue Virusvarianten verfügbar seien.

      Nachrichten zum Affenpocken-Ausbruch von Donnerstag, 9. Juni: Vier bestätigte Fälle von Affenpocken in Brandenburg

      20.55 Uhr: Brandenburg hat seinen vierten bestätigten Affenpocken-Fall. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums vom Donnerstag ist das Virus bei einem jüngeren Mann aus dem Landkreis Havelland nachgewiesen worden. Er befinde sich in Isolation, hieß es. Der erste Fall in Brandenburg war am 28. Mai bei einem 40-Jährigen aus Potsdam bestätigt worden.

      In Berlin wurden mit Stand Dienstag bislang 72 Affenpocken-Fälle registriert. Bundesweit sind nach Angaben des Robert Koch-Instituts mit Stand Donnerstag 131 Infektionen erfasst worden, bisher ausschließlich bei Männern. Am Vortag waren es 113.

      US-Patient mit Affenpocken flieht aus mexikanischem Krankenhaus

      14.32 Uhr: Ein an Affenpocken erkrankter US-Bürger hat sich in Mexiko den Anweisungen der Behörden widersetzt und zunächst das Krankenhaus und dann das Land verlassen. Der 48-jährige Mann aus Texas sei am vergangenen Wochenende aus dem Krankenhaus in Puerto Vallarta an der mexikanischen Pazifikküste geflohen, erklärten die mexikanischen Gesundheitsbehörden am Mittwoch. Bevor sie ihn aufspüren konnten, nahm er einen Flieger zurück in die USA.

      Bei seiner Ankunft im Krankenhaus in Mexiko habe er Symptome wie "Husten, Schüttelfrost, Muskelschmerzen und pustelartige Läsionen im Gesicht, am Hals und am Rumpf" gehabt, erklärten die mexikanischen Behörden. Er sei daraufhin auf Affenpocken getestet und isoliert worden, bevor er dann eigenmächtig das Krankenhaus verließ. Die US-Gesundheitsbehörde CDC teilte den mexikanischen Behörden später mit, dass der Patient zurück in die USA gelangt sei, und bestätigte den Affenpocken-Befund. Der Mann war am 27. Mai in Puerto Vallarta angekommen und hatte dort unter anderem eine Feier in einem Strandclub besucht. Die Behörden riefen alle Teilnehmer der Party zur Vorsicht auf. Vom 12. bis zum 16. Mai war der Mann in Berlin gewesen, dazwischen in Dallas.

      Stiko empfiehlt Impfung gegen Affenpocken für Risikogruppen

      14.18 Uhr: Die Ständige Impfkommission (Stiko) hat eine Impfung gegen Affenpocken für Risikogruppen empfohlen. Dies betreffe Menschen nach einem engen körperlichen Kontakt zu Infizierten, Personal in Laboren mit ungeschütztem Kontakt zu Proben und homosexuelle Männer mit wechselnden Partnern, teilte die Stiko am Donnerstag in Berlin mit. Für die Impfung stehe der in der EU zugelassene Pockenimpfstoff Imvanex zur Verfügung.

      Nachrichten zum Affenpocken-Ausbruch von Mittwoch 8. Juni: Erster Fall von Affenpocken in Griechenland bestätigt

      22.20 Uhr: In Griechenland ist ein erster Fall von Affenpocken diagnostiziert worden. Dies berichtete am Mittwoch der staatliche griechische Rundfunk unter Berufung auf die zuständige Gesundheitsbehörde (EODY). Der Patient sei ein Mann, der in den vergangenen Tagen aus Portugal nach Griechenland geflogen war. Er werde in einem Krankenhaus der griechischen Hauptstadt behandelt. Der Zustand des Patienten sei stabil, hieß es in dem Bericht weiter.

      RKI: 113 Fälle von Affenpocken in Deutschland - alle Patienten Männer

      15.22 Uhr: Rund drei Wochen nach dem ersten Nachweis von Affenpocken hierzulande ist die Zahl der beim Robert Koch-Institut (RKI) erfassten Infektionen auf 113 gestiegen. "Alle dem RKI übermittelten Fälle in Deutschland sind Männer", teilte eine Sprecherin des Instituts am Mittwoch auf Anfrage mit. Am Dienstag waren dem RKI bundesweit 80 Fälle bekannt gewesen.

      Ein großer Teil der gemeldeten Ansteckungen geht auf die Hauptstadt zurück: Die Berliner Gesundheitsverwaltung wies mit Stand Dienstagabend 72 Betroffene aus, von denen 13 im Krankenhaus behandelt würden. Deutschland scheint bisherigen Daten zufolge neben Ländern wie Großbritannien, Spanien und Portugal zu den europäischen Ländern mit besonders vielen Virus-Nachweisen zu zählen.

      Nachrichten zum Affenpocken-Ausbruch von Dienstag, 7. Juni: Klinik: Erster Patient mit Affenpocken-Virus in Deutschland genesen

      16.45 Uhr: Der erste Mensch, bei dem in Deutschland Affenpocken diagnostiziert worden waren, ist laut Meldung eines Krankenhauses genesen. Der 26-jährige Brasilianer wurde nach rund zwei Wochen Behandlung symptomfrei aus der Behandlung entlassen, teilte die München Klinik am Dienstag mit. Ein zweiter Patient sei bereits in der Vorwoche in häusliche Isolation entlassen worden.

      Beide Patienten hätten an milden Krankheitsverläufen mit den charakteristischen Hautveränderungen wie Pusteln und Pocken gelitten. Weitere Menschen mit der Virusinfektion würden derzeit nicht in der München Klinik behandelt.

      In ganz Bayern wurden bis Anfang Juni insgesamt sechs Fälle von Affenpocken gemeldet; das Robert Koch-Institut (RKI) verzeichnet bislang 80 Infektionen deutschlandweit. Der Erreger wird laut RKI meist durch engen Körperkontakt von Mensch zu Mensch übertragen. Die Symptome verschwinden gewöhnlich innerhalb weniger Wochen von selbst, können bei einigen Menschen aber zu medizinischen Komplikationen und in sehr seltenen Fällen auch zum Tod führen.

      RKI: 80 Patienten mit Affenpocken in Deutschland erfasst

      11.46 Uhr: Affenpocken sind nach Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) mittlerweile bei 80 Menschen in Deutschland bestätigt und gemeldet worden. Das Institut sprach am Dienstag auf seiner Internetseite von Nachweisen aus neun Bundesländern. Seit dem Freitag vor Pfingsten hat sich die Zahl der beim RKI erfassten Erkrankungen um 15 erhöht. Weiterhin heißt es: "Soweit bekannt, erkranken die meisten Betroffenen nicht schwer." Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) vom Sonntag ist die Krankheit nun in rund 30 Ländern nachgewiesen, in denen das Virus sonst nicht kursiert. Es geht um mehrere Hundert Fälle.

      Hierzulande ist die Virus-Infektion bisher in Berlin besonders häufig bestätigt worden: Die Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit, Pflege und Gleichstellung wies nach den aktuellsten verfügbaren Daten vom Freitag vor Pfingsten bereits 48 Fälle aus. Davon seien elf Patienten in ein Krankenhaus aufgenommen worden.

      (afp/dpa/epd/fmg)

      Dieser Artikel erschien zuerst auf morgenpost.de.