Berlin. . Nach dem Tod der Kamerafrau Halyna Hutchins am Set eines Westerns wird das Verfahren gegen Schauspieler Alec Baldwin wohl eingestellt.

Hollywood-Star Alec Baldwin kann erleichtert aufatmen: Die drohende Anklage wegen fahrlässiger Tötung wird wohl fallengelassen. Das erklärten seine Anwälte laut "Hollywood Reporter". Von der Staatsanwaltschaft gab es zunächst keine Bestätigung dafür.

Anderthalb Jahre nach dem tödlichen Schuss am Set kann der Schauspieler demnach die Dreharbeiten zu seinem Western "Rust" fortsetzen. Bei einer Szene war die Kamerafrau Halyna Hutchins versehentlich erschossen worden. Seither liefen die Ermittlungen gegen den 65 Jahre alten Darsteller.

Dreharbeiten werden an einem anderen Schauplatz fortgesetzt

"Wir freuen uns über die Entscheidung, das Verfahren gegen Alec Baldwin abzuweisen, und wir ermutigen zu einer ordnungsgemäßen Untersuchung der Fakten und Umstände dieses tragischen Unfalls“, sagten seine Anwälte Luke Nikas und Alex Spiro am Donnerstag in einer Erklärung.

Laut CNN werden die Dreharbeiten noch in dieser Woche wieder aufgenommen. Ein Sprecher der Produktionsfirma habe demnach mitgeteilt, dass die Arbeit nach dem tödlichen Unfall am Set auf der Yellowstone Film Ranch in US-Bundesstaat Montana fortgesetzt werde.

Tatort: Am Filmset der Bonanza Creek Ranch in Santa Fe war die Kamerafrau Halyna Hutchins durch einen Schuss des Schauspielers Alec Baldwin getötet worden.
Tatort: Am Filmset der Bonanza Creek Ranch in Santa Fe war die Kamerafrau Halyna Hutchins durch einen Schuss des Schauspielers Alec Baldwin getötet worden. © dpa

Hauptdarsteller und Produzent Baldwin hatte im Oktober 2021 während einer Drehprobe einen Schuss aus einer Requisitenwaffe abgegeben und dabei die Kamerafrau getötet. Der Revolver war ihm fälschlicherweise mit scharfer Munition geladen übergeben worden. Auch der Regisseur Joel Souza (49) wurde dabei verletzt.

Nach dem Tod der Kamerafrau: Baldwin hatte dem Witwer Schadensersatzzahlung geleistet

Wie es heißt, wollen Regisseur und Hauptdarsteller den Film fertigstellen. Im Herbst 2022 hatte sich Baldwin schon mit dem Witwer Matthew Hutchins (38) auf eine Schadensersatzzahlung in nicht bekannter Höhe geeinigt. Außerdem vereinbarten die beiden, dass der Hinterbliebene bei "Rust" die Rolle des ausführenden Produzenten übernehmen wird. Allerdings werden die Dreharbeiten nicht am Ort des Unfalls, der Bonanza Creek Ranch im US-Bundesstaat New Mexico, zu Ende gebracht werden, sondern in Montana.

Baldwin plädierte stets auf nicht schuldig. Der Regieassistent Dave Halls (63), der die geladene Waffe schlussendlich Baldwin überreichte, wurde zu einer sechsmonatigen Bewährungsstrafe verurteilt. Laut Staatsanwalt sei Halls die "letzte Verteidigungslinie" gewesen, die diesen Unfall verhindern hätte können. Er sei für den Tod von Hutchins mitverantwortlich. Bei einer Verurteilung hätten Baldwin eineinhalb Jahre Gefängnis und eine Geldstrafe gedroht. (fmg)