Marl. Jan Böhmermann bekam ihn zum fünften Mal, Amazon Prime Video zum ersten Mal: Die renommierten Grimme-Preise sind verliehen worden.

Die renommierten Grimme-Preise sind am Freitagabend im nordrhein-westfälischen Marl vergeben worden. 16 Auszeichnungen wurden in den vier Kategorien Fiktion, Unterhaltung, Information und Kultur sowie Kinder und Jugend verliehen.

Wie im vergangenen Jahr gewann auch wieder einer der US-Streamingdienste einen Grimme-Preis. Amazon Prime Video wurde für seine deutsche Thriller-Serie „Beat“ ausgezeichnet. Im vergangenen Jahr hatte Netflix für die Serie „Dark“ einen der Fernsehpreise gewonnen.

Grimme-Preise für Jan Böhmermann und „Bad Banks“

Nicht die einzige ausgezeichnete TV-Serie: „Bad Banks“ (ZDF/Arte) über die Finanzwelt und „Hackerville“, eine Reihe des Bezahlsenders TNT Serie über Cyberkriminalität, bekamen ebenfalls einen Preis. Außerdem würdigte die Jury in der Kategorie Fiktion die ARD-Komödie „Familie Lotzmann auf den Barrikaden“. Ein Spezialpreis ging an den Berliner „Tatort: Meta“.

Schon zum fünften Mal gehörte der Satiriker Jan Böhmermann zu den Preisträgern. Seine Sendung „Lass dich überwachen! Die Prism is a Dancer Show“ (ZDFneo) über den Umgang mit persönlichen Daten in sozialen Netzwerken wurde in der Kategorie Unterhaltung ausgezeichnet. Böhmermann hatte bereits in den vergangenen drei Jahren sowie 2014 Grimme-Preise gewonnen.

Sonderpreis für WDR-Reporterin Isabel Schayani

Kabarettistin Maren Kroymann bekam wie im vergangenen Jahr einen Preis für ihre Sketch Comedy „Kroymann“ (Radio Bremen/SWR/NDR). Die dritte Auszeichnung in der Kategorie Unterhaltung ging an die Spielshow „Catch! Der große Sat.1 Fang-Freitag“ mit dem Comedian Luke Mockridge.

WDR-Reporterin Isabel Schayani bekam den Grimme-Preis für besondere journalistische Leistungen.
WDR-Reporterin Isabel Schayani bekam den Grimme-Preis für besondere journalistische Leistungen. © imago/Sven Simon | Malte Ossowski/SVEN SIMON

In der Kategorie Information und Kultur wurden der Dokumentarfilm „Kulenkampffs Schuhe“ (SWR/HR), „Die Story im Ersten: Am rechten Rand“ (NDR/MDR) und „Betrug – Aufstieg und Fall eines Hochstaplers“ (SWR) ausgezeichnet. Einen Spezialpreis gewann das „Docupy“-Team des WDR für die dreiteilige Sendereihe „Die Story: Ungleichland“ über soziale Ungleichheit mit dazugehörigem Online-Konzept.

Für besondere journalistische Leistungen wurde WDR-Reporterin Isabel Schayani geehrt. Die satirischen Online-Beiträge des „Bohemian Browser Ballett“ (SWR/Funk) und die Reihe „Animanimals“ (SWR/KiKa) für Kleinkinder erhielten den Preis in der Kategorie Kinder und Jugend.

Die besondere Ehrung des Deutschen Volkshochschul-Verbandes (DVV) überreichte DVV-Präsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) an den deutsch-französischen Fernsehsender Arte.

Der undotierte Grimme-Preis wird seit 1964 vergeben und gilt als wichtigster deutscher Fernsehpreis.