Gera. Fahrbericht: Der Volvo XC60 greift im Design auf die nordische Mythologie zurück und macht im Test einen guten Eindruck.

Auf der Hügelkuppe in zirka 300 Meter Entfernung ziert das stolze Geweih eines Dammhirsches den Horizont. Wohl dem, der beim morgendlichen Start auf Arbeit so einen Anblick genießen kann. Und irgendwie passt dieses Naturschauspiel auch zum aktuellen Testwagen, mit dem es gleich losgehen soll. Eine Premium-Geländelimousine steht vor der Tür – der Volvo XC60.

Die LED-Scheinwerfer des Schweden kommen in „Thors Hammer“-Design daher. Optisch erinnern sie wirklich an Mjölnir, den Kriegshammer des Donnergottes, der sich durch die Marvel-Filmreihe, hier verkörpert von Chris Hemsworth, auch heute wieder großer Beliebtheit erfreut. Und auch Thor, nachdem unser Donnerstag benannt ist, ist eine Naturgewalt. In der nordischen Mythologie ist sein Gefährt aber kein Volvo XC60, sondern ein Wagen, gezogen von den Ziegenböcken Tanngnjostr und Tanngrisnir, die er notfalls auch verspeisen kann. Am nächsten Morgen erstehen sie wie durch ein Wunder wieder auf.

Damit kann das SUV vor der Tür zwar nicht dienen, aber der Donnergott hätte auch an ihm seine Freude. Edles Design außen und innen, keine Frage, er würde der nordischen Gottheit gefallen. Auch gegen die umfangreiche serienmäßige Sicherheitsausstattung wie das Notbremssystem hätte Thor auf seinen gefährlichen Abenteuern sicherlich nichts einzuwenden. Zumal ihn der Schwede selbst in den „kleineren“ verfügbaren Motorisierungen schnell voran bringt. 8,3 Sekunden braucht der XC60 B4 Mildhybrid, um von 0 auf 100 Kilometer pro Stunden zu beschleunigen. Da hätten selbst die mythischen Tanngnjostr und Tanngrisnir Probleme mitzuhalten. Fürs Gelände sollte man aber besser auf den Allrad- statt auf den Frontantrieb setzen.

Freilich würde der Donnergott heutzutage auch mehr Wert auf Komfort legen als in früheren Tagen. Und auch da ist er beim XC60 genau richtig. Der Innenraum ist geräumig und für die Mitnahme anderer Heldenkolleginnen und -kollegen ist ausreichend Platz.

Dank dem neun Zoll großen Touchscreen wäre der Donnergott auch bestens vernetzt, wüsste immer, wo er hin muss. Das alles hat natürlich auch seinen Preis. Aber darüber muss sich ein Thor zum Glück ja keine Gedanken machen.