Berlin. Bettwanzen verbreiten sich durch Urlauber schnell und werden gerne verschleppt. Auf welche Symptome man nach dem Urlaub achten sollte.

Wenn es nach dem Urlaub juckt, können Bettwanzen der Grund dafür sein. Dann sollte besser sofort gehandelt und der Koffer nach den Tierchen durchsucht werden. Welche Symptome auf einen Bettwanzenbefall hinweisen und wie man die Tiere erkennen kann.

Bettwanzen im Urlaub: Das sind die Symptome

Jucken und rote Pusteln sind nicht nur Hinweise für Mückenstiche, sondern auch für Bettwanzen. Die kleinen roten Bissspuren und Mückenstiche können daher schnell verwechselt werden. Wer immer mehr dieser roten Punkte bekommt, jedoch keine Mücke findet, sollte lieber sein Bett kontrollieren.

Bettwanzen beißen am liebsten im Schlaf zu. Sie werden von der Wärme und dem CO2-Ausstoß der Menschen angelockt und beißen bei ihrem ausgewählten Opfer auch gerne mehrfach zu. Bis sie ein geeignetes Blutgefäß gefunden haben, kann es etwas dauern, sodass die Bissspuren gerne in einer Reihe auftauchen, den sogenannten „Wanzenstraßen“.

Nach einigen Tagen sind die Spuren dann am Körper zu sehen. Wie der Körper auf diese reagiert, ist vom Menschen abhängig. Typisch sind

  • ein starker Juckreiz und
  • gerötete Pusteln, sowie in einigen Fällen
  • Blasen und Quaddeln.

Allerdings kann es auch sein, dass man nicht auf die Bisse reagiert. Um den genauen Grund des Ausschlags zu erkennen, sollten Koffer und Bett gründlich untersucht werden. Im Bett können sich geringe Mengen Blut und kleine schwarze Punkte befinden. Die Punkte könnten Kot von Bettwanzen sein.

Vor allem in Hotels und anderen Unterkünften tauchen die Wanzen immer öfter auf. Durch ständig wechselnde Gäste können sie schnell verbreitet und von Touristen nach Deutschland mitgenommen werden.

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Bettwanzen: So erkennt man die Übeltäter

Um die Bettwanzen genau identifizieren zu können, sollte man unbedingt wissen, wie die Tierchen aussehen. Die Wanzen haben einen rötlich-braunen Panzer ohne Flügel. Sie können zwischen vier bis acht Millimeter groß werden, je nachdem welches Geschlecht sie haben.

Ihre Lebenserwartung liegt bei sechs Monaten. Allerdings lebt ein Weibchen im Laufe seines Lebens bis zu 150 Eier, die für genug Nachwuchs sorgen. Die Eier sind etwa einen halben Millimeter lang, weiß und leicht gebogen.

Bettwanzen kann man in betroffenen Räumen auch riechen. Sie geben einen unangenehmen Geruch ab. „Von einigen Menschen wird er als sehr intensiv und unangenehm empfunden“, schreibt das Umweltbundesamt in einem Ratgeber. Er könne mit „Bittermandeln“ verglichen werden.

Bettwanzen: Bekämpfung und Vorbeugung

Wer bei seiner Suche im Bett oder Koffer Bettwanzen findet, sollte möglichst schnell handeln. Ein Befall der Tiere kann sehr aufwendig werden und sollte am besten von einem Schädlingsbekämpfer beseitigt werden.

  • Die Tiere reagieren auf starke Hitze und Kälte, deswegen sollten Textilien am besten bei mindestens 60 Grad gewaschen werden oder alternativ bei mindestens Minus 18 Grad in die Tiefkühltruhe.
  • Außerdem sollte schnell zum Staubsauger gegriffen werden, um Spalten, Ecken und Ritzen abzusaugen.
  • Anschließend kann auch ein Dampfreiniger zum Einsatz kommen.
  • Um einen Befall erst gar nicht möglich zu machen, sollte man nach dem Urlaub den Koffer lieber vom Bett fernhalten.
  • Auch die Urlaubskleidung sollte lieber sofort gewaschen werden, bevor sie in den Schrank einsortiert wird. Danach Koffer oder Tasche noch gründlich säubern und an einen geeigneten Ort, weit weg vom Bett stellen.
  • Sinnvoll ist es auch das Hotel zu kontaktieren, damit es handeln kann und die Schädlinge beseitigt.

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Bettwanzen: Das sind die gesundheitlichen Folgen

Die Blutsaugenden Insekten können theoretisch Krankheitserreger übertragen. Das konnte allerdings bisher nicht nachgewiesen werden. Man könne davon ausgehen, dass das Risiko der Übertragung von Krankheitserregern durch Bettwanzen als äußerst gering einzuschätzen ist, so schreibt das Umweltbundesamt.

Allerdings können die Bettwanzenbisse durchs Aufkratzen der Haut zu bakteriellen Infektionen führen. Zudem können Juckreize durch die Bisse den Schlaf stark stören. Und der Befall der Tiere kann bei Betroffenen Menschen zu psychische Belastungen führen. Dazu zählten Albträume, Überwachsamkeit, Angstzustände, soziale Isolierung und weitere persönliche Einschränkungen, so das Bundesamt.

Dieser Artikel erschien zuerst auf morgenpost.de