Berlin. Nach Debatten um Nebenwirkungen will die EU-Kommission hauptsächlich auf die mRNA-Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna setzen.

Die EU-Kommission will bei den nächsten Bestellungen von Corona-Impfstoffen vor allem auf die neuartige mRNA-Technologie setzen, die zum Beispiel Biontech/Pfizer und Moderna nutzen. Dies bestätigten Kommissionskreise am Mittwoch in Brüssel.

Dies bedeute aber nicht, dass Hersteller wie Astrazeneca und Johnson & Johnson bei künftigen Verträgen bereits aus dem Rennen seien oder deren Verträge nicht verlängert würden. Entsprechende Berichte seien falsch, sagte ein EU-Beamter.

"Wir halten alle Optionen offen, um auf die nächsten Phasen der Pandemie für 2022 und darüber hinaus vorbereitet zu sein", sagte Reinhard Hönighaus, Sprecher der EU-Kommission in Deutschland, auf Anfrage dieser Redaktion. "Zu vertraglichen Fragen können wir jedoch nicht Stellung nehmen," so Hönighaus. Lesen Sie auch: Biontech und Co.: Abstand zwischen Impfungen verlängert

Mit Curevac könnte weiterer mRNA-Impfstoff hinzukommen

Astrazeneca und Johnson & Johnson nutzen für ihre Corona-Impfstoffe eine andere Wirkweise mit Hilfe sogenannter Adenoviren. Zuletzt waren beide Vakzine mit Blutgerinnseln im Gehirn in Verbindung gebracht worden. Die EU-Arzneimittelbehörde EMA empfiehlt den Impfstoff von Astrazeneca dennoch weiter. Beim Vakzin von Johnson & Johnson läuft eine weitere Prüfung. Der Konzern hat die Auslieferung in Europa vorerst ausgesetzt.

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Mit den Präparaten von Biontech/Pfizer und Moderna sind bislang zwei Impfstoffe dieser Art in der EU zugelassen. Im Sommer könnte das Mittel von Curevac hinzukommen. Weitere Kriterien sind, dass der Impfstoff in Europa produziert wird und dass das Unternehmen ausreichende Produktionskapazitäten hat. (bef/dpa)