Mainz. Viele Menschen, die mit dem Coronavirus infiziert sind, wissen nichts von ihrer Erkrankung. Das hat eine neue Studie aus Mainz ergeben.

Laut einer neuen Studie der Universitätsmedizin Mainz wissen mehr als 40 Prozent aller mit dem Coronavirus Infizierten nichts von ihrer Infektion. Die Forscher hatten Infektionen in Mainz und dem angrenzenden Kreis Mainz-Bingen analysiert.

Zu zehn Personen, die dort wissentlich infiziert sind, müssten rund acht Personen hinzugerechnet werden, die unwissentlich infiziert sind, sagte der Koordinator der Gutenberg Covid-19-Studie, Philipp Wild, am Mittwoch in Mainz. Männer (44,2 Prozent) seien im Vergleich zu Frauen (40,6 Prozent) häufiger unwissentlich mit Sars-CoV-2 infiziert. Lesen Sie auch: Anteil der Delta-Variante in Deutschland bei fast 60 Prozent

Corona-Studie: Basis waren PCR- und Antikörper-Tests

An der Studie haben von Oktober 2020 bis Ende Juni 2021 rund 10.500 Menschen im Alter von 25 bis 88 Jahren aus Mainz und dem Kreis Mainz-Bingen teilgenommen. Für diese Region seien die Ergebnisse repräsentativ. Die Studie, die bisher nicht in einem Fachmagazin veröffentlicht wurde, baut auf der bereits 2007 begonnenen Gutenberg-Gesundheitsstudie mit 15.000 Menschen auf.

Basis waren PCR- und Antikörper-Tests, sowie selbstberichtete oder im Studienzentrum nach WHO-Standard durchgeführte Tests. Bei den Antikörper-Messungen auf Corona-Infektionen habe sich die Nutzung eines Tests als nicht ausreichend erwiesen, sagte Wild. „Der Großteil hatte nicht beide Antikörper, sondern nur einen.“ So seien durch die Verwendung eines weiteren Antikörpertests rund 23 Prozent zusätzliche Proben als positiv identifiziert worden.

(msb/dpa)