Berlin. Die Corona-Inzidenzen steigen wieder. Jetzt ist trotzdem der falsche Zeitpunkt für Pandemie-Alarm, meint Kommentatorin Julia Emmrich.
Zahlen sind erst mal nur Zahlen. Das gilt auch in der Corona-Pandemie. Entscheidend ist der Blick des Betrachters, der sie vergleicht, bewertet, Trends erkennt und Gründe dafür sucht. Gerade jetzt, da die Infektionszahlen wieder schnell steigen, ist es wichtiger denn je, einen kühlen Kopf zu bewahren, genau hinzuschauen und nicht Äpfel mit Birnen zu vergleichen.
Nicht jeder Impfdurchbruch ist eine lebensgefährliche Katastrophe. Nicht jedes erschreckende Phänomen dort draußen in der globalen Pandemie wird sich eins zu eins auch in Deutschland abspielen. Und die gegen alle Vakzine resistente Super-Mutante ist trotz aller apokalyptischen Vorhersagen bislang auch noch nicht gesichtet worden.
Sicher: Die Zahlen sind gerade jetzt, in der zweiten Augusthälfte, im zweiten Spätsommer der Pandemie, auf den ersten Blick besorgniserregend. Bundesweit steigt die Inzidenz Richtung 50er-Marke, erste Städte liegen bereits wieder deutlich über der 100er-Marke. Mehr noch: Die Covid-19-Quote auf den Intensivstationen sinkt nicht weiter, sondern geht ganz langsam wieder hoch. Und, was noch deutlich beunruhigender klingt: Überall tauchen jetzt Geschichten von Impfdurchbrüchen auf. Von Menschen also, die trotz doppelter Corona-Impfung an Corona erkranken. Ist die Impfung gar nicht so sicher, wie wir glauben wollten?
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