Berlin. Nach der Entdeckung von Omikron in Südafrika ist viel von Corona-Mutationen und Virusvarianten zu lesen. Wo liegt der Unterschied?

  • In Südafrika ist mit Omikron eine neue Corona-Variante entdeckt worden
  • Sie weißt ungewöhnlich viele Mutationen auf
  • Doch was ist eigentlich der Unteschied zwischen einer Corona-Variante und einer Mutation?

Eine neue Variante des Coronavirus beschäftigt nicht mehr nur die Fachwelt. B.1.1.529 – auch Omikron genannt – hat ersten vorläufigen Daten zufolge das Potential, die Delta-Variante als dominierende Variante abzulösen. Mit ihrem Auftreten rücken zwei Begriffe wieder ins Zentrum der Aufmerksamkeit: Mutation und Variante. Wo liegt der Unterschied?

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Corona: Mutation verändert das Erbgut

Als Mutationen werden dauerhafte Veränderungen des Erbgutes bezeichnet die Auswirkungen auf die Merkmale eines Organismus haben kann.

  • Diese Auswirkungen können die Lebensfähigkeit eines Organismus betreffen und dessen Fortpflanzungsvermögen beeinflussen. Der Einfluss kann dabei positiv oder negativ sein. Manche Mutationen haben auch keinerlei Auswirkungen.
  • Im Falle von Coronaviren können Mutationen beispielsweise bewirken, dass die Übertragbarkeit erhöht ist oder das Virus die Immunantwort des befallenen Organismus umgeht.

Im Zusammenhang mit Corona ist etwa häufig zu lesen, dass das Spike-Protein mutiert, mit dem das Virus an eine Zelle andockt und in sie eindringt. Es wird damit ansteckender als bislang bekannte Varianten des Coronavirus.

Corona-Variante: Zwei Kategorien gibt es

Virusvarianten wiederum werden von der Weltgesundheitsorganisation WHO oder auch dem Robert Koch-Institut (RKI) unterschieden. Die Einteilung erfolgt dabei in eine von zwei Kategorien: Viruslinien unter besonderer Beobachtung ("variants of interest", VOI) und besorgniserregende Virusvarianten (variant of concern", VOC).

  • Der Unterschied zwischen besorgniserregenden und "interessanten" Varianten ist laut RKI, dass sich die VOC "relevant von den herkömmlichen Virusvarianten unterscheiden". Messgrößen für diesen relevanten Unterschied sind etwa die Übertragbarkeit, die Virulenz (die Fähigkeit, eine Krankheit auszulösen) oder die Fähigkeit, eine Immunantwort zu umgehen.
  • Bei allen Varianten, die unter Beobachtung stehen, handelt es sich um Mutationen, die unter anderem ansteckender sind als vergleichbare Virus-Varianten. Sie könnten sich mittel- oder langfristig gesehen laut WHO zu einem Risiko für die weltweite öffentliche Gesundheit auswachsen. Eine VOI kann sich also zu einer VOC entwickeln, auch wenn dies nicht zwangsläufig geschehen muss und auch keinesfalls global passieren muss.

(pcl)