Eine Booster-Impfung schon nach vier Wochen macht aus der Sicht von Immunologen wenig Sinn. Die wichtigsten Neuigkeiten im Newsblog.

  • Auch wenn 2G plus gilt, könnten Geboosterte bald keinen Corona-Test mehr benötigen
  • Von den Amtsärzten in Deutschland kommt Kritik an diesem Plan
  • Nicht nur hierzulande ist Corona weiterhin aktuell: China hat nach einem Ausbruch 540.000 Menschen in Quarantäne geschickt
  • Das RKI meldet am Dienstag eine gesunkene Sieben-Tage-Inzidenz und weniger Neuinfektionen
  • Der Modehandel fordert die sofortige Abschaffung der 2G-Regel
  • In NRW ist die Booster-Impfung nun schon nach vier Wochen möglich

Berlin. Entfällt bald die Testpflicht für dreifach Geimpfte? Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) will heute mit seinen Kolleginnen und Kollegen aus den Ländern darüber beraten. Ärztevertreter und Patientenschützer warnen vor einem solchen Schritt: Die Testpflicht fallen zu lassen, wäre übereilt.

Unterdessen laufen die Corona-Impfungen für Kinder zwischen fünf und elf Jahren an. Das Bundesgesundheitsministerium hatte den Start der Auslieferung des Kindervakzins von Biontech/Pfizer angekündigt. Es ist der nächste Schritt, um die vierte Welle in Deutschland zu bekämpfen – und sich auf die Ausbreitung der Omikron-Variante vorzubreiten.

Die Zahl der Neuinfektionen verweilt unterdessen weiter auf hohem Niveau. Zwar sinkt die Inzidenz seit mehreren Tagen – in manchen Regionen kommen die Gesundheitsämter mit der Erfassung und den Meldungen ans Robert Koch-Institut (RKI) aber nicht mehr hinterher. Am Wochenende kam es zu Melde-Pannen in Bremen und Niedersachsen. Gesundheitsminister Karl Lauterbach gab sich am Montag dennoch vorsichtig optimistisch: "Die Lage stabilisiert sich langsam", twitterte Lauterbach. Der Rückgang bei den Fallzahlen sei echt.

Auch die Sorge vor der Omikron-Variante nimmt zu. Expertinnen und Experten rufen deshalb zu Booster-Impfungen auf. Aufgrund der neuen Variante spricht sich Biontech-Chef Uğur Şahin für Auffrischungen nach drei Monaten aus. Zugleich könnte es im kommenden Jahr zu einer Impfpflicht kommen. Dann würden empfindliche Geldstrafen auf Impfverweigerer zukommen.

Corona: RKI meldet aktuelle Zahlen

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist weiter gesunken. Das RKI gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Dienstagmorgen mit 375,0 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 389,2 gelegen. Vor einer Woche lag die bundesweite Inzidenz bei 432,2 (Vormonat: 312,4). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 30.823 Corona-Neuinfektionen. Vor genau einer Woche waren es 36.059 Ansteckungen. Jedoch ist bei der Bewertung des Infektionsgeschehens zu bedenken, dass Experten derzeit von einer Untererfassung ausgehen. Mehr dazu: Corona in Deutschland – Die aktuellen Zahlen des RKI im Überblick

Corona-News von Dienstag, 14. Dezember: Newsblog geschlossen

17.05 Uhr: Wir schließen das Blog an dieser Stelle und bedanken uns für die Aufmerksamkeit.

AfD-Fraktion kündigt juristische Schritte gegen Impfpflicht an

16.13 Uhr: Die AfD-Fraktion im Bundestag hat juristische Schritte gegen die vom Bundestag beschlossene einrichtungsbezogene Impfpflicht angekündigt. Das gesamte Gesetz sei verfassungswidrig und man werde das als Fraktion entsprechend angreifen, sagte Co-Fraktionschefin Alice Weidel am Dienstag vor einer Fraktionssitzung in Berlin.

Die Impfpflicht sei ein Eingriff in die vom Grundgesetz garantierte körperliche Unversehrtheit und werde den Pflegenotstand verschärfen. "Wir glauben im übrigen auch, dass dies einen Vorgriff auf die allgemeine Impfpflicht darstellt und auch dagegen werden wir nicht nur politisch, sondern auch juristisch als Bundestagsfraktion vorgehen."

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© dpa | Julian Stratenschulte

Sachsen startet Kinder-Impfungen gegen das Coronavirus

15.22 Uhr: Sachsen will noch in dieser Woche damit beginnen, Kinder und Jugendliche zwischen fünf und elf Jahren gegen das Coronavirus zu impfen. Beteiligt seien 277 niedergelassene Kinderärztinnen und Kinderärzte sowie bislang 20 Kinderkliniken, teilte das sächsische Sozialministerium am Dienstag in Dresden mit. Damit solle eine möglichst kindgerechte Impfung sichergestellt werden.

Verabreicht werde ein spezieller Kinderimpfstoff von Biontech/Pfizer. Bestellt seien für Sachsen 20.000 Impfdosen, die im Laufe der Woche eintreffen sollen. Einige erste Impfungen wurden laut Ministerium bereits realisiert.

"Ärzte ohne Grenzen" fordern Kurswechsel bei Impfstoff-Patenten

14.17 Uhr: Die Organisation „Ärzte ohne Grenzen Deutschland“ verlangt von der Bundesregierung einen Kurswechsel beim Patentschutz für Corona-Vakzine zugunsten einer deutlich beschleunigten weltweiten Impfkampagne. Geschäftsführer Christian Katzer sagte am Dienstag in Berlin, wenn sich die neue Bundesregierung aus SPD, Grünen und FDP dafür starkmache, dass dieser Patentschutz vorübergehend aufgehoben werde, "könnten Milliarden Menschen auf eine Impfung gegen das Virus hoffen". Er rief dazu auf, diese "historische Chance" zu nutzen.

Im Oktober war deutlich geworden, dass nur etwa fünf der 54 Länder Afrikas das internationale Immunisierungsziel für 2021 erreichen können, wenn das bisherige Impftempo beibehalten wird. Ziel ist es eigentlich, bis Ende des Jahres 40 Prozent der Bevölkerung vollständig zu impfen. Die frühere Bundesregierung von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte eine Aufhebung des Patentschutzes, die eine deutliche Ausweitung der Impfstoffherstellung ermöglichen würde, abgelehnt. Die Ampel-Parteien haben in ihrem Koalitionsvertrag die vage formulierte Vereinbarung getroffen, "freiwillige Produktionspartnerschaften und den Transfer von Know-how" zu unterstützen, "um die Produktionskapazitäten für Medikamente und Impfstoffe weltweit auszubauen".

Immunologen gegen Boostern für alle schon nach vier Wochen

13.25 Uhr: Eine Booster-Impfung schon nach vier Wochen macht aus Sicht von Immunologen wenig Sinn. In Nordrhein-Westfalen soll eine dritte Impfung gegen das Coronavirus laut Berichten nach einem Erlass der Landesregierung künftig bereits nach einem Monat möglich sein. Manche Politiker fordern bereits, diesen Weg auszuweiten. Die Deutsche Gesellschaft für Immunologie sieht das kritisch.

"Aus immunologischer Sicht sind vier Wochen Abstand zu der dritten Impfung zu früh", sagte die Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Immunologie, Prof. Christine Falk (Hannover), der Deutschen Presse-Agentur. Das Immunsystem sei dann noch mit der "Reifung" beschäftigt. "Wenn man diesen Vorgang zu früh durch eine dritte Impfung mit der Verabreichung des Antigens beschäftigt, stört das den Reifungsprozess eher, als dass es ihn unterstützt."

Ein medizinischer Mitarbeiter führt einen Corona-Schnelltest durch.
Ein medizinischer Mitarbeiter führt einen Corona-Schnelltest durch. © dpa

Aus immunologischer Sicht seien vier Monate Abstand zwischen Zweit- und Drittimpfung das Minimum, sagte Prof. Carsten Watzl (Dortmund), Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie. Die Entscheidung in NRW sei vermutlich aus Angst vor Omikron gefallen, sagte Watzl. Er hält das aber "für nicht zielführend. Was zielführender wäre, wäre jetzt noch mal die Rate der Erst- und Zweitimpfungen zu steigern."

Modehandel fordert sofortige Abschaffung von 2G-Regelung

11.36 Uhr: Der Handelsverband Textil Schuhe Lederwaren (BTE) hat eine "sofortige Abschaffung der 2G-Beschränkungen" im Modehandel gefordert. Der BTE-Präsident Steffen Jost sagte am Dienstag, dadurch, dass nur noch Geimpfte und Genesene in die Läden dürften, hätten sich die Besucherzahlen an den betroffenen Standorten nahezu halbiert. Der stationäre Handel gerate dadurch in eine "dramatische, vielfach existenzbedrohende Situation".

Die 2G-Regelung im Modehandel sei ein "sinnloses Bauernopfer", mit dem die Politik Handlungsfähigkeit demonstrieren wolle, ohne dass damit irgendetwas im Kampf gegen die Pandemie gewonnen werde, sagte Jost. Denn das Einkaufen in den Innenstädten sei dank der Hygienekonzepte und der Maskenpflicht sicher.

Falls sich eine sofortige Abschaffung der 2G-Beschränkungen nicht realisieren lasse, müsse dem Handel zumindest das Leben damit erleichtert werden, verlangte Jost - etwa, indem die Kontrollen auf Stichproben beschränkt würden oder durch eine "Bändchenregelung". Dabei wird jeder Kunde nur einmal auf 2G kontrolliert und erhält dann ein Bändchen, mit dem er an diesem Tag Zutritt zu allen Geschäften hat. Außerdem müssten die Kosten der Kontrollen dem Handel vollständig ersetzt werden. Lesen Sie dazu: 2G auch im Baumarkt: Dürfen Ungeimpfte noch einkaufen?

Rund 603.000 Booster am Montag verabreicht – nur 47.000 Erstimpfungen

11.17 Uhr: Knapp 700.000 Menschen in Deutschland sind nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) am Montag gegen das Coronavirus geimpft worden. Wie aus den Zahlen vom Dienstag hervorgeht, führte der ganz überwiegende Teil der verabreichten Impfungen zu einer Auffrischung. Das RKI gab die Zahl der sogenannten Booster-Impfungen binnen eines Tages mit rund 603.000 an. Erstimpfungen waren es hingegen nur rund 47.000, Zweitimpfungen rund 45.000.

Den vollständigen Impfschutz mit der meist nötigen zweiten Spritze haben laut RKI mindestens 57,9 Millionen Menschen oder 69,7 Prozent der Bevölkerung. 60,5 Millionen Menschen (72,7 Prozent) haben bisher mindestens eine Impfdosis erhalten. 20,5 Millionen (24,7 Prozent) sind den Angaben zufolge "geboostert". Das RKI geht davon aus, dass unter Erwachsenen vermutlich mehr Menschen geimpft sind, als die Daten nahelegen: Eine hundertprozentige Erfassung der Impfungen könne durch das Meldesystem nicht erreicht werden.

Testpflicht für Geboosterte soll fallen – mit Ausnahmen

11.05 Uhr: Die Corona-Testpflicht soll für Geboosterte nach einem Gesetzesentwurf des Bundesgesundheitsministeriums fallen. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters, der das Dokument vorliegen soll. Daraus geht auch hervor, dass es Ausnahmen für diese neue Regel geben soll. In medizinischen und pflegerischen Einrichtungen sollen Geboosterte weiterhin ein negatives Testergebnis vorlegen müssen, bevor sie Zutritt erhalten.

Die Gesundheitsminister der Länder kommen am Nachmittag mit Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach zusammen. Dabei soll es neben dem möglichen Wegfall der Testpflicht für Geboosterte auch um die Einführung einer PCR-Testpflicht bei Einreisen aus Virusvarianten-Gebieten gehen, wie ebenfalls aus dem Reuters vorliegenden Entwurf hervorgehen soll.

Scholz eröffnet Sitzung des Corona-Expertenrates

10.30 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) wird am Dienstagmittag die erste Sitzung des neuen Corona-Expertenrates eröffnen. In der Auftaktsitzung werden unter anderem die Einzelheiten zu den künftigen Treffen und zur Arbeitsweise des Gremiums besprochen, wie ein Regierungssprecher in Berlin sagte. Dem Rat gehören unter anderem der Chefvirologe der Berliner Charité, Christian Drosten, der Leiter des Virologischen Instituts der Uniklinik Bonn, Hendrik Streeck, und der Präsident des Robert-Koch-Instituts, Lothar Wieler, an. Das Gremium soll auf der Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse Empfehlungen für den Umgang mit der Corona-Pandemie abgeben.

Niedersächsische Gesundheitsministerin: Omikron bald dominant

10.15 Uhr: Die Omikron-Variante des Coronavirus wird sich nach Einschätzung der niedersächsischen Gesundheitsministerin auch in Deutschland schnell ausbreiten. "Wir gehen davon aus (...), dass wir im Grunde Ende Januar, Anfang Februar Omikron schon als vorherrschende Variante in Deutschland haben werden2, sagte Daniela Behrens (SPD) am Dienstagmorgen im Gesundheitsausschuss des Landtags in Hannover. Die Variante verbreite sich "rasend schnell2.

Behrens betonte, dass die eingesetzten Impfstoffe auch gegen Omikron wirkten. Unklar sei aber noch, ob die Intensität von zwei Impfungen für die Immunantwort ausreiche. Die Ministerin erklärte zudem, dass die in Niedersachsen geplante Weihnachtsruhe vor allem zur Eindämmung der Omikron-Variante gedacht sei. Die Landesregierung verschärft von Heiligabend bis zum 2. Januar die Corona-Regeln - unabhängig von den dann aktuellen Indikatoren zur Corona-Lage. Damit geht das Land einen Sonderweg. Lesen Sie dazu: Lauterbach warnt – Omikron infiziert oft doppelt Geimpfte

Corona-Ausbruch in China: Halbe Million Menschen in Quarantäne

10 Uhr: In einer von Chinas wirtschaftsstärksten Provinzen sind wegen eines Corona-Ausbruchs eine halbe Million Menschen unter Quarantäne gestellt worden. Mehr als 540.000 Menschen in der Provinz Zhejiang seien betroffen, erklärten die Behörden am Dienstag. Aus dem östlichen Landesteil waren zuvor 44 von 51 Corona-Fällen gemeldet worden. Damit erhöhte sich die Gesamtzahl der registrierten Fälle seit vergangener Woche auf knapp 200.

Obwohl die Zahl der Fälle in China im Vergleich zu anderen großen Volkswirtschaften verschwindend gering ist, gehen die Behörden zur Eindämmung des Virus immer wieder hart vor. Üblich sind Massentests sowie Lockdowns, wie nun auch in Zhejiang. Außerdem wurden in einigen Bezirken die Betriebe geschlossen, darunter in Ningbo, dem Haupthafen der Provinz. Lesen Sie außerdem: Warum Großbritannien eine "Omikron-Flutwelle" fürchtet

Im Bezirk Zhenhai in Ningbo erklärten die Behörden die vorübergehende Schließung der meisten Unternehmen. Die wichtige petrochemische Industrie an dem Standort musste ihre Produktion drosseln. Am Flughafen der Provinzhauptstadt Hangzhou fielen hunderte Flüge aus. Die Ausbreitung des Virus überschattet die Vorbereitungen der Olympischen Winterspiele im Februar. Am Montag war der landesweit erste Omikron-Fall in der nördlichen Hafenstadt Tianjian gemeldet worden.

Menschen stehen in London Schlange und warten auf ihre Covid-Impfung. Großbritannien fürchtet eine neue Welle.
Menschen stehen in London Schlange und warten auf ihre Covid-Impfung. Großbritannien fürchtet eine neue Welle. © Dan Kitwood/Getty Images

Ministerin Spiegel hält Debatte über Kinder-Impflicht für verfrüht

9.30 Uhr: Bundesfamilienministerin Anne Spiegel (Grüne) hält die Debatte über eine generelle Impflicht auch für Kinder noch für verfrüht. "Die Debatte halte ich im Moment ehrlichgesagt noch für verfrüht, denn jetzt fangen wir erst Mal mit dem Impfen an", sagte Spiegel am Dienstag im ZDF-"Morgenmagazin". Die große Resonanz zum Start der Kinderimpfungen für Fünf- bis Elfjährige zeige, dass man damit einen Nerv treffe und es viele Familien ausdrücklich teilten, dass es wichtig sei, ihre Kinder impfen zu lassen. "Ich im Übrigen auch."

Es sei nun zunächst das Maß aller Dinge, dass diejenigen, die ein Impfangebot wollten, auch eins bekämen. Für alle, die noch unentschlossen seien, gäbe es dank der Länder, Kommunen und Kinderarztpraxen eine gute Struktur der Beratung und Information. Unter kindgerechten Impfungen verstehe Spiegel, dass Impfangebote gut auf Kinder und Familien zugeschnitten seien und dabei für Kinder eine vertraute Umgebung gewährleistet sei, etwa in Kinderarztpraxen oder auch in Schulen.

Messenger Telegram zunehmend in der Kritik

8.41 Uhr: Angesichts von Aufrufen zu Gewalt und Protesten auf Telegram mehren sich die Forderungen nach einem härteren Vorgehen gegen den Messengerdienst. Die Sicherheitsbehörden könnten "selbst dort strafbare Inhalte auffinden und die dann auch strafverfolgen, und das wäre auch dringend notwendig", sagte die SPD-Vorsitzende Saskia Esken am Dienstag im Deutschlandfunk. Auch Thüringens Innenminister Georg Maier (SPD) schloss drastische staatliche Maßnahmen gegen den Anbieter nicht mehr aus.

Esken betonte, bei Telegram handele es sich ganz klar um ein soziales Netzwerk, da dort große Gruppen mit einem hohen Verbreitungsgrad gebildet werden könnten. "Da kann man nicht mehr von einem Kommunikationsmittel für Familien oder Eins-zu-Eins-Kommunikation zu sprechen", sagte sie. In dem Messengerdienst würden "Straftaten angekündigt, die dann anschließend auch entsprechend umgesetzt werden". Als Beispiel nannte Esken den "Sturm auf den Reichstag" im Sommer vergangenen Jahres. "Das hätte verhindert werden können, die Behörden hätten da von Vornherein Kenntnis davon haben können", sagte die Digitalexpertin.

"Hart aber fair": Was Immunologe für sichere Weihnachten rät

8 Uhr: Wir haben an Corona vieles noch nicht verstanden, sagt der Immunologe Carsten Watzl bei "Hart aber fair". Für die Feiertage hat er einen guten Rat.

Billie Eilish über Corona-Infektion: "Es war furchtbar"

7.40 Uhr: Superstar Billie Eilish hat erstmals über ihre Covid-Erkrankung gesprochen. "Es war schlimm." Immerhin sei sie nicht daran gestorben, "aber das ändert nichts daran, wie schlecht es mir ging. Es war furchtbar", sagte die 19-Jährige in der "Howard Stern Show" des Senders "SiriusXM". Sie sei fast zwei Monate krank gewesen und spüre immer noch die Auswirkungen der Krankheit.

Erkrankt sei sie im August – nach ihrer Impfung. "Ich möchte, dass klar ist, dass es mir nur wegen des Impfstoffs gut geht. Denn ich glaube, wenn ich nicht geimpft gewesen wäre, wäre ich wohl gestorben, weil es so schlimm war", sagte sie. Und weiter: "Es fühlte sich schrecklich an. Aber für eine Covid-Erkrankung war es noch nicht einmal schlimm."

Die Sängerin warb für die Corona-Impfung: "Der Impfstoff ist verdammt toll." Er habe ihre Eltern und ihre Freunde davor bewahrt, sich anzustecken.

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Kinderärzte beklagen schlechte Organisation von Corona-Impfkampagne für Kinder

6.33 Uhr: Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) hat die Organisation der Corona-Impfkampagne für Kinder ab fünf Jahren scharf kritisiert. "Die niedergelassenen Kinder- und Jugendärzte erhalten erst am 10. Januar wieder neuen Impfstoff. Dabei könnten wir bereits in der Woche davor schon mit der zweiten Dosis beginnen", sagte der Sprecher des BVKJ Nordrhein, Axel Gerschlauer, der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Dienstag).

"Durch schlechte Organisation werden ausgerechnet Kinder- und Jugendärzte benachteiligt, die sich besonders um vorerkrankte Kinder kümmern sollen", sagte Gerschlauer weiter. Zugleich sei der Andrang groß: "Fast alle Eltern sprechen mich darauf an", sagte der Kinderarzt. "Durch Omikron ist die Verunsicherung noch größer geworden." Lesen Sie dazu: Start der Kinder-Impfung – Was Eltern jetzt wissen müssen

Kalifornien führt Maskenpflicht wieder ein

6.16 Uhr: Der bevölkerungsreichste US-Bundesstaat Kalifornien führt wegen deutlich gestiegener Corona-Infektionen an vielen Orten wieder eine Maskenpflicht ein. Wie die Gesundheitsbehörde am Montag mitteilte, muss ab Mittwoch in allen öffentlich zugänglichen Innenräumen ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden. Dies gilt auch für vollständig gegen das Coronavirus geimpfte Menschen. Die Auflage soll zunächst bis zum 15. Januar gelten.

Seit dem Thanksgiving-Feiertag Ende November sei die Zahl der Coronavirus-Infektionen und der Krankenhauseinweisungen deutlich gestiegen, teilte die Behörde mit. Anfang Dezember war die erste Infektion in den USA mit der neuen Omikron-Variante bei einer Person in Kalifornien entdeckt worden, die aus Südafrika eingereist war.

Infektiologe: Erleichterungen bei 2G plus für Geboosterte sinnvoll

5.15 Uhr: Die Aufhebung der Testpflicht in 2G-plus-Bereichen für Menschen mit Boosterimpfung ist aus Sicht des Jenaer Infektiologen Mathias Pletz eine gute Idee. "Dass man den Geboosterten das Leben an dieser Stelle ein Stück weit erleichtert, macht für mich Sinn", sagte der Direktor des Instituts für Infektionsmedizin und Krankenhaushygiene am Uniklinikum Jena der Deutschen Presse-Agentur. Die Lösung sei pragmatisch.

Kurz nach der Boosterimpfung sei anzunehmen, dass der Schutz vor Übertragung hoch sei und die Ausscheidungsdauer des Virus deutlich nach unten gehe. Daten aus Israel hätten dort kurz nach Ende der ersten Impfkampagne gezeigt, dass eine zweimalige Impfung einen 90-prozentigen Schutz vor Überträgerschaft biete. "Diese Daten kann man wahrscheinlich auch auf eine gewisse Zeitspanne nach der Boosterimpfung übertragen."

Amtsärzte warnen vor übereiltem Ende der Testpflicht für Geboosterte

1.01 Uhr: Die deutschen Amtsärzte warnen vor einem übereilten Ende der Testpflicht für dreifach Geimpfte: "Es ist verfrüht, Menschen mit Booster-Impfung von der Testpflicht zu befreien", sagte die Vorsitzende des Bundesverbands der Ärztinnen und Ärzte im Öffentlichen Gesundheitsdienst (BVÖGD), Ute Teichert, unserer Redaktion. "Es wäre klüger, abzuwarten, wie sich die Pandemie in den kommenden Wochen entwickelt." Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte angekündigt, mit den Gesundheitsministern der Länder an diesem Dienstag über eine solche Lockerung für dreifach Geimpfte zu beraten.

Teichert sieht die Pläne mit Sorge: Die Omikron-Variante sei auf dem Vormarsch, man wisse aber noch nicht genau, wie gut die Booster-Impfungen dagegenwirkten. "Solange wir nicht genügend Daten haben, um dies sicher sagen zu können, sollten wir keine voreiligen Schritte gehen", mahnte Teichert. "Es wäre falsch, zu diesem Zeitpunkt bewährte Instrumente wie die Schnelltests aus der Hand zu geben." Je breiter man teste, desto besser könne man Infektionen entdecken und Infektionsketten nachverfolgen.

Die Deutsche Stiftung Patientenschutz warnte die Gesundheitsminister von Bund und Ländern davor, mit diesem Schritt alte Fehler zu wiederholen: "Mit der Omikron-Variante rollt eine Flutwelle auf Deutschland zu", sagte Vorstand Eugen Brysch unserer Redaktion. "Deshalb dürfen die Gesundheitsminister keine Lockerungen beschließen." Vor Weihnachten politische Geschenke zu machen, das werde im Januar abgestraft. "Genau den Fehler gab es schon im letzten Jahr. Das darf sich jetzt nicht wiederholen", mahnte Brysch.

Corona-News von Montag, 13. Dezember: Bereits mehr als 50 Millionen Corona-Infektionen in den USA

22.50 Uhr: In den USA ist die Zahl der nachgewiesenen Infektionen mit dem Coronavirus seit Beginn der Pandemie auf mehr als 50 Millionen angestiegen. Das ging am Montag aus Daten der Universität Johns Hopkins (JHU) in Baltimore hervor. Fast 800.000 Menschen starben demnach bislang im Zusammenhang mit dem Virus.

In den Vereinigten Staaten leben rund 330 Millionen Menschen. Die Schwelle von 40 Millionen bestätigten Infektionen wurde laut JHU Anfang September überschritten. Die Zahl der Todesfälle lag damals noch bei rund 650.000. Die Johns-Hopkins-Webseite wird regelmäßig aktualisiert und zeigt meist einen etwas höheren Stand als die offiziellen Zahlen der US-Gesundheitsbehörde CDC. In seltenen Fällen wurden die Zahlen aber nachträglich nochmals korrigiert.

Dem CDC zufolge wurden in den USA bis Sonntag 49,75 Millionen Corona-Infektionen nachgewiesen. Aktuell werden demnach pro Tag rund 120.000 Neuinfektionen gemeldet, fast ausschließlich mit der Delta-Variante. Pro Tag sterben dem CDC zufolge im Durchschnitt rund 1100 Menschen im Zusammenhang mit dem Virus.

Proteste gegen Corona-Maßnahmen in mehreren deutschen Städten

21.20 Uhr: Tausende haben am Montagabend in deutschen Städten gegen Corona-Maßnahmen protestiert. In Rostock etwa gingen nach Angaben der Polizei knapp 3000 Menschen auf die Straße. Abstandsgebote und Maskenpflicht wurden bei einem Marsch durch die Innenstadt kaum eingehalten. In Magdeburg versammelten sich etwa 3500 Menschen, in Gummersbach rund 500 und in Wilhelmshaven etwa 250.

In Thüringen waren der Polizei rund 14 Versammlungen mit Hunderten Teilnehmern bekannt. Ein Sprecher sagte, an verschiedenen Orten seien der Einsatz von Pyrotechnik sowie Rangeleien festgestellt worden. Am Wochenende war es in Thüringen teils zu gewaltsamen Protesten gekommen. In Greiz etwa wurden 14 Polizisten verletzt.

An mehreren Orten in Sachsen ging die Polizei am Montagabend gegen Proteste vor. Nach Angaben der Polizei kam es unter anderem in Freiberg, Bautzen, Dresden und Pirna zu unerlaubten Menschenansammlungen.

Demonstranten vor dem Landtag in Magdeburg. In Sachsen-Anhalt haben am Montagabend in mehreren Städten Gegner der Corona-Maßnahmen protestiert.
Demonstranten vor dem Landtag in Magdeburg. In Sachsen-Anhalt haben am Montagabend in mehreren Städten Gegner der Corona-Maßnahmen protestiert. © Klaus-Dietmar Gabbert/dpa-Zentralbild/ZB

Virologe Stürmer warnt vor Lockerungen für Geboosterte

21.08 Uhr: Der Frankfurter Virologe Martin Stürmer warnt vor Lockerungen für Geboosterte. Selbst wenn es unmittelbar nach der Auffrischungsimpfung einen guten Schutz gegen die Virus-Weitergabe auch bei der neuen Corona-Variante Omikron gebe, sei die Datenlage noch zu unsicher, sagte Stürmer am Montag dem Nachrichtenportal ZDFheute.de. "Deswegen würde ich zum jetzigen Zeitpunkt dafür plädieren, eher präventiv zu argumentieren – entsprechend die Kontakte zu reduzieren, keine Lockerungen für Geboosterte durchführen und die Testkapazitäten ausnutzen, um möglichst viel zu erfahren."

Auch in Deutschland sei davon auszugehen, dass die Omikron-Variante bald spürbar zunehme, sagte Stürmer. "Wir sehen, dass es sich in Südafrika sehr stark verbreitet hat und sich in England stark ausbreitet. Da stellt sich die Frage, warum man nicht annehmen sollte, dass das auch so ähnlich in Deutschland passiert und einfach Vorkehrungen trifft, um das Ganze deutlich zu verzögern." Er wünschte sich in dem Zusammenhang "aus der Politik manchmal mehr Gehör für die Wissenschaft und entsprechend mehr Unterstützung."

Innenminister befürchtet weitere Radikalisierung durch Impfpflicht

20.01 Uhr: Sachsens Innenminister Roland Wöller (CDU) befürchtet durch die geplante Impfpflicht eine weitere Verschärfung der Corona-Proteste. "Wenn jetzt die Impfpflicht kommt, dann müssen wir damit rechnen, dass sich diese Radikalisierung noch mal eine Stufe weiterdreht", sagte er dem Fernsehsender Phoenix am Montag. Dass Sachsen auf die Hilfe anderer Bundesländer sowie der Bundespolizei zurückgreifen könne, sei hilfreich, die Lage zu bewältigen.

Von Messenger-Diensten wie Telegram gehe eine "unglaubliche Mobilisierungswucht" aus, konstatierte Wöller. Einer kleinen Gruppe von Rechtsextremisten gelinge es so, in die bürgerliche Gesellschaft vorzudringen. Daher will der Minister eine entsprechende bundesrechtliche Gesetzgebung. Er forderte sowohl die Haftung der Anbieter als auch die Herausgabe der Klarnamen für die Strafermittlungen der Polizei.

Ein Arzt impft einen Pfleger in einem Berliner Impfzentrum gegen Corona.
Ein Arzt impft einen Pfleger in einem Berliner Impfzentrum gegen Corona. © Nietfeld/dpa-pool/dpa

Ministerium: Boosterimpfung in NRW schon nach vier Wochen möglich

19.08 Uhr: In Nordrhein-Westfalen können sich Bürgerinnen und Bürger in den Impfstellen von Kommunen und Kreisen künftig bereits nach vier Wochen eine Auffrischungsimpfung gegen das Coronavirus holen. Das hat das NRW-Gesundheitsministerium am Montag in einem Erlass geregelt. Die "Siegener Zeitung" hatte zuvor berichtet.

Coronavirus-Ausbruch nach 2G-Plus-Tanzfest

19.01 Uhr: Bei einem Tanzfestival in Münster hat es trotz 2G-Plus-Regelung einen Coranavirus-Ausbruch gegeben. Das Amt für Kommunikation der Stadt sprach dabei am Montag auch von drei bereits bestätigten Fällen der neuen Omikron-Variante. Allerdings blieb zunächst unklar, ob diese Fälle tatsächlich durch Genomsequenzierung bestätigt wurden. Für eine entsprechende Nachfrage war das Amt am Montagabend nicht erreichbar. Obwohl nur Geimpfte und Genesene an der Veranstaltung teilnehmen durften, die zusätzlich einen gültigen negativen Test vorweisen konnten, sei nach einer dreitägigen Tanzveranstaltung Anfang Dezember bei mindestens 14 Teilnehmenden eine Corona-Infektion festgestellt worden.

Weshalb es zur Ansteckungsserie kam und wie viele Personen darüber hinaus betroffen seien, werde nun ermittelt. Nur wenige der insgesamt bis zu 134 auch internationalen Teilnehmer kommen dabei aus Münster. Alle seien zu einem PCR-Test aufgefordert worden. Unter den 14 bislang bekannten Infizierten wohnen zwei in Münster.

Sorge wegen wachsender Gewaltbereitschaft bei Corona-Protesten

18.24 Uhr: Immer mehr Menschen in Sachsen reagieren auf die seit Monaten anhaltenden und teils gewalttätigen Corona-Proteste. In einem am Montag in Dresden verbreiteten Aufruf melden sich Pfarrerinnen und Pfarrer der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens zu Wort. "Als Christen und als Pfarrerinnen und Pfarrer der sächsischen Landeskirche sind wir entsetzt und besorgt über die zunehmende Gewaltbereitschaft und Aggressivität bei den Protesten gegen die Corona-Maßnahmen", heißt es darin.

Wenn zur "Lynchjustiz gegen Mitbürger und demokratisch gewählte Volksvertreter aufgerufen wird", sei "das erträgliche Maß überschritten". Der sächsische Landesbischof, Tobias Bilz, hatte am ersten Advent zur Besonnenheit aufgerufen. Dies gelte nicht nur, aber besonders für Mitglieder von Kirchgemeinden, heißt es im Aufruf, den die kirchliche Wochenzeitung "Der Sonntag" online veröffentlichte.

olizisten laufen über den Neustadtplatz in Plauen (Sachsen). Etwa 150 Teilnehmer eines sogenannten Spazierganges gegen die Corona-Maßnahmen wurden von den Beamten zur Identitätsermittlung festgehalten.
olizisten laufen über den Neustadtplatz in Plauen (Sachsen). Etwa 150 Teilnehmer eines sogenannten Spazierganges gegen die Corona-Maßnahmen wurden von den Beamten zur Identitätsermittlung festgehalten. © Sebastian Willnow/dpa-Zentralbild/dpa

Ablehnung von Corona-Impfung kann laut Ärztekammer Behandlungsfehler sein

17.53 Uhr: Die Ablehnung einer Corona-Schutzimpfung durch einen Arzt kann nach Darstellung der Landesärztekammer Sachsen als grober Behandlungsfehler gelten und haftungsrechtliche Konsequenzen haben. Aktuell würden sich Hinweise mehren, dass Ärztinnen und Ärzte Impfungen ablehnen – aus Gründen, die sich "letztlich als Nicht- oder Halbwissen darstellen oder sogar Verschwörungstheorien zuzuordnen sind", teilte die Ärztekammer am Montag in Dresden mit.

"Die wissenschaftlichen Untersuchungen zur Impfung gegen Covid-19 beweisen eine eindeutige positive Risiko-Nutzen-Bewertung, auf der die öffentlichen Impfempfehlungen der Ständigen Impfkommission in Berlin und der Sächsischen Impfkommission beruhen. Jeder nicht impfende Arzt muss sich bewusst sein, dass er der fachgerechten Behandlung seiner Patienten und in jedem Fall einer individuellen Aufklärung verpflichtet ist", hieß es. Nach Angaben der Landesärztekammer können sich Patienten bei Fragen zu einem denkbaren Schadensersatz an die Gutachterstelle für Arzthaftungsfragen der Sächsischen Landesärztekammer wenden.

Krisenstab will keine Pause zwischen den Jahren für Impfkampagne

17.37 Uhr: Der Corona-Krisenstab im Bundeskanzleramt drängt für die Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr auf eine ungebremste Fortsetzung der Impfkampagne. Impfwillige müssten auch in dieser Zeit offene Impfstellen finden, sagte der Leiter des Krisenstabes, Carsten Breuer, am Montag bei einem Besuch in Dresden. "Impfen, Impfen, Impfen - darauf kommt es jetzt an." Der Krisenstab werde dabei jede Facette betrachten. "Die Impfkapazitäten müssen so hochgefahren werden, dass jeder die Möglichkeit hat, auch ein niedrigschwelliges Angebot wahrnehmen zu können."

Breuer, Generalmajor der Bundeswehr, hatte für seinen ersten Besuch in einem Bundesland nicht umsonst Sachsen ausgewählt: Der Freistaat ist seit langem ein Hotspot der Pandemie in Deutschland. Als Militär wisse er, dass man sich "am besten im Schwerpunkt aufhält", um von hier aus Veränderungen herbeizuführen und Dinge zum Positiven zu wenden, erklärte er. Es gehe darum, die in Sachsen gemachten Erfahrungen mit denen in anderen Ländern zusammenzuführen. Er habe dazu in Dresden viele Anregungen erhalten.

Generalmajor Carsten Breuer (l) ist Leiter des Corona-Krisenstabs.
Generalmajor Carsten Breuer (l) ist Leiter des Corona-Krisenstabs. © dpa

Neuer Corona-Expertenrat kommt am Dienstagmittag erstmals zusammen

17.18 Uhr: Der neue Corona-Expertenrat der Bundesregierung soll am Dienstagmittag erstmals tagen. Ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums sagte am Montag in Berlin, die Sitzung des Gremiums werde virtuell stattfinden. Dem Rat gehören unter anderem der Chefvirologe der Berliner Charité, Christian Drosten, den Leiter des Virologischen Instituts der Uniklinik Bonn, Hendrik Streeck, und der Präsident des Robert-Koch-Instituts, Lothar Wieler, an.

Die Auftaktsitzung des Expertenrats solle den Mitgliedern dazu dienen, eine "Arbeitsstruktur" zu finden, sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) habe sich gewünscht, dass in dem Gremium über die aktuelle Forschungslage diskutiert werde und es so zu einer "möglichst einhelligen Empfehlung kommen" könne.

Mitglieder des neuen Expertenrats hatten sich in der Vergangenheit teils sehr unterschiedlich zu den Corona-Maßnahmen positioniert. Meinungsverschiedenheiten gab es vor allem zwischen Drosten und Streeck. Neben den beiden Virologen und Wieler gehören dem Gremium unter anderem auch der Chef der Ständigen Impfkommission, Thomas Mertens, die Virologin Melanie Brinkmann und die Physikerin Viola Priesemann an.

Mehrheit unterstützt laut Umfrage verschärfte Kontaktbeschränkungen

16.38 Uhr: Die Mehrheit der Bevölkerung unterstützt laut einer Umfrage die verschärften Corona-Maßnahmen. So schätzen 94 Prozent die wieder eingeführte Homeofficepflicht als angemessen ein, und 74 Prozent unterstützen die Kontaktbeschränkungen für Ungeimpfte, wie aus einer am Montag in Berlin veröffentlichten Befragung des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) hervorgeht.

Auch bereits bestehende Maßnahmen haben breiten Rückhalt. 94 Prozent akzeptieren demnach die Testpflicht für Reiserückkehrende, und 82 Prozent befürworten das Absagen von Veranstaltungen. Auch die verschiedenen Zugangsbeschränkungen werden von der Bevölkerung demnach mehrheitlich akzeptiert. So befürworten 87 Prozent der Befragten die Umsetzung der 3G-Regel, nach der in bestimmten Situationen nur geimpften, genesenen oder negativ getesteten Personen Zutritt gewährt wird.

Deutlich geringer fällt mit 71 Prozent dagegen die Zustimmung zur 2G-Regel aus, bei der ein negativer Test nicht mehr ausreicht. Die mancherorts geltende 2G-Plus-Regel, bei der zusätzlich zum Impf- oder Genesungsnachweis ein negativer Testnachweis vorgelegt werden muss, wird zu 60 Prozent akzeptiert.

Auf einer Tafel vor einem Restaurant am Frankfurter Römerberg steht der Hinweis
Auf einer Tafel vor einem Restaurant am Frankfurter Römerberg steht der Hinweis "Bitte beachten Sie die "2-G-Regel" in unserem Restaurant!". © dpa

Norwegen befürchtet rapide ansteigende Omikron-Zahlen

16.12 Uhr: Das Fünf-Millionen-Einwohnerland Norwegen fürchtet bei einer ungebremsten Omikron-Ausbreitung bis zu Hunderttausende Neuinfektionen täglich. Die Variante des Coronavirus werde schon in kurzer Zeit in dem skandinavischen Land dominieren, schrieb das nationale Gesundheitsinstitut FHI am Montag in einer Risikobewertung.

Bereits im Dezember werde Omikron eine Welle mit vielen Erkrankten und Krankenhauseinlieferungen sowie einer bedeutenden Belastung von Gesundheitswesen und Gesellschaft verursachen. Einem vorläufigen FHI-Szenario zufolge könnte es schon in drei Wochen schätzungsweise zwischen 90.000 und 300.000 Omikron-Neuinfektionen pro Tag geben, wenn Maßnahmen die Epidemie nicht bedeutend abbremsten. Die Behörde wies jedoch darauf hin, dass solche Berechnungen wegen der großen Unsicherheit zu den wichtigsten Eigenschaften der Variante mit Vorsicht interpretiert werden sollten.

Omikron könnte schon in zwei bis vier Wochen dominant sein

16.01 Uhr: Die Omikron-Variante des Coronavirus dürfte andere Virusvarianten wie Delta nach Einschätzung eines renommierten Experten schon in Kürze europaweit verdrängt haben. "Im Moment ist Omikron in Europa noch selten", sagte Richard Neher, Leiter der Forschungsgruppe Evolution von Viren und Bakterien am Biozentrum der Universität Basel (Schweiz), in einem am Montag auf der Webseite der Universität veröffentlichten Interview. "Aber wenn die Entwicklung so weitergeht, wird Omikron in etwa zwei bis vier Wochen in Europa vorherrschend sein." Daten aus Dänemark und Großbritannien legten nahe, dass sich die Zahl der Omikron-Ansteckungen alle drei bis vier Tage verdoppele.

Die Übertragungsrate sei dreimal so hoch wie bei Delta. Grund dafür sei, dass sich sowohl Geimpfte als auch Ungeimpfte infizieren. Gegen eine Ansteckung seien Geimpfte bei der Delta-Variante besser geschützt gewesen als nun bei Omikron.

100.000 Biontech-Dosen extra für Schleswig-Holstein

15.48 Uhr: Schleswig-Holstein hat vom Bund ein Sonderkontingent von 100.000 Dosen des Corona-Impfstoffs von Biontech/Pfizer erhalten. In den Impfstellen könnten daher alle Interessierten gemäß den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (Stiko) geimpft werden, teilte am Montag das Gesundheitsministerium mit. Grundsätzlich werde weiter hauptsächlich der Stoff von Moderna verimpft. Die Impfkommission empfiehlt dessen Verwendung jedoch erst ab 30 Jahren, zugelassen ist das Mittel ab 12 Jahren.

Personen unter 30, Schwangere und Stillende können nun in den Impfstellen wieder Biontech bekommen. Aufgrund der eingeschränkten Verfügbarkeit könnten aber nicht alle damit geimpft werden, hieß es weiter. Es bestehe weiter keine Wahlfreiheit beim Impfstoff. "Ich freue mich sehr, dass die Anstrengungen erfolgreich waren und wir damit ein gezieltes Impfangebot auch an die unter 30-Jährigen in den Impfstellen des Landes machen können", sagte Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP) angesichts des Biontech-Sonderkontingents.

Ansturm auf Booster-Impfungen in England nach Appell von Johnson

15.27 Uhr: Nach einem eindringlichen Appell des britischen Premiers Boris Johnson hat es am Montag in England einen großen Ansturm auf Booster-Impfungen gegeben. Vor vielen Impfzentren und Apotheken bildeten sich lange Schlangen, außerdem erlebten etliche Briten Störungen im Online-Buchungssystem des nationalen Gesundheitsdienstes NHS. Beides dürfte auch damit zu tun haben, dass seit Montagmorgen alle über 30-Jährigen sich Impftermine buchen oder sich in die Schlangen einreihen dürfen. Zuvor war dies nur für über 40-Jährige und Menschen mit Vorerkrankungen möglich.

Bereits vor 9.00 Uhr morgens hätten sich am Montag rund 110.000 Menschen einen Impftermin erklickt, hieß es aus der Downing Street. Ziel ist es, bis Ende des Jahres im Schnitt mehr als eine Million Menschen pro Tag zu "boostern". Johnson hat dieses Zieldatum am Sonntag um einen Monat vorgezogen, um im Kampf gegen die hochansteckende Omikron-Variante die Oberhand zu gewinnen. Man stehe angesichts der Omikron-Variante einem Notfall gegenüber, weshalb dringend der Impfschutz verstärkt werden müsse, sagte Johnson in einer Fernsehansprache am Sonntagabend. Die gute Nachricht sei, dass das Schutzniveau mit einer dritten Impfdosis wieder erhöht werden könne. "Lasst euch jetzt boostern!", sagte er.

Premierminister Boris Johnson beim Besuch des Stow Health Vaccination Centre in London.
Premierminister Boris Johnson beim Besuch des Stow Health Vaccination Centre in London. © dpa

Maskenverweigerer gibt Kopfstoß – Täter identifiziert

15.10 Uhr: Polizisten haben den Maskenverweigerer identifiziert, der einer 52-jährigen Supermarkt-Mitarbeiterin in Nettersheim (Nordrhein-Westfalen) einen Kopfstoß gegeben hatte. Anhand des Fahrzeugs und Videoaufzeichnungen habe man den 29-jährigen Tatverdächtigen ausfindig machen können, sagte ein Sprecher der Polizei am Montag. Der Mann aus Schleiden soll wenige Wochen zuvor eine ähnliche Tat in Mechernich begangen haben.

Die Mitarbeiterin des Supermarkts hatte den Mann am 6. Dezember zunächst aufgefordert, Mund und Nase zu bedecken. Daraufhin habe er seinen gegen Kopf gegen ihren gestoßen. Die Frau musste anschließend ambulant im Krankenhaus versorgt werden.

Tschechien öffnet Corona-Impfkampagne für Kinder ab fünf Jahren

14.57 Uhr: In Tschechien hat die Corona-Impfkampagne für Kinder zwischen fünf und elf Jahren begonnen. Eltern können den Nachwuchs seit Montag online für einen Termin registrieren. Bereits in den ersten Stunden wurde diese Möglichkeit rund 6000 Mal genutzt, wie der geschäftsführende Gesundheitsminister Adam Vojtech bekanntgab.

Tschechien hat zunächst rund 300.000 Dosen des Kinderimpfstoffs von Pfizer und Biontech bestellt - genug für mehr als jedes dritte Kind in dieser Altersgruppe. Erforderlich ist die Zustimmung beider Elternteile. Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren können die Spritze gegen Corona in dem EU-Mitgliedstaat bereits seit Juli erhalten.

Ramelow warnt vor Zerstörung von Vertrauen in Institutionen

14.48 Uhr: Angesichts der teils gewaltsamen Proteste gegen die Corona-Maßnahmen hat Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) vor der Zerstörung von Vertrauen in staatliche Institutionen gewarnt. Wenn sich die Demonstrationen gegen staatliche Schutzmaßnahmen wendeten, Polizeibeamte und Impfzentren sowie medizinisches Personal angegriffen würden, dann gehe es nicht mehr um den Schutz der Bevölkerung, sondern um die Verächtlichmachung staatlicher Institutionen sowie die systematische Zerstörung von Vertrauen in Institutionen und auch in die Gesundheitsvor- und -fürsorge, sagte Ramelow dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel".

In mehreren deutschen Städten hatte es am Wochenende erneut Demonstrationen von Gegnern der Corona-Politik gegeben. Im ostthüringischen Greiz war es zu Gewaltausbrüchen gekommen, bei denen 14 Polizisten verletzt wurden. Eine Polizistin musste zwischenzeitlich in einem Krankenhaus behandelt werden.

Bodo Ramelow (Die Linke), Ministerpräsident von Thüringen, spricht im Deutschen Bundesrat.
Bodo Ramelow (Die Linke), Ministerpräsident von Thüringen, spricht im Deutschen Bundesrat. © dpa

Russland erleichtert Zugang zu Corona-Zertifikaten

14.00 Uhr: Russland lockert die Voraussetzungen für den Erhalt eines Corona-Zertifikats und stellt Erleichterungen nun auch für Bürger in Aussicht, die mit einem westlichen Vakzin geimpft wurden. Russische Staatsbürger, die im Ausland ein in Russland nicht zugelassenes Präparat verabreicht bekommen hätten, könnten nach ihrer Rückkehr einen Antikörper-Test machen, sagte Vize-Regierungschefin Tatjana Golikowa am Montag der Agentur Interfax zufolge. Seien Antikörper vorhanden, könne ein sechs Monate lang gültiges Zertifikat ausgestellt werden, das vielerorts etwa beim Besuch von Theatern, Museen und anderen Bereichen des öffentlichen Lebens vorgezeigt werden muss.

Kremlsprecher Dmitri Peskow betonte, dass es sich bei der neuen Regelung nicht um eine Anerkennung ausländischer Impfstoffe in Russland handele. Das flächenmäßig größte Land der Erde, das über fünf eigene Vakzine verfügt, hat bislang keinen einzigen ausländischen Impfstoff zugelassen. Moskau hatte im Gegenzug immer wieder die Anerkennung des russischen Präparats Sputnik V im Westen gefordert. Bislang haben aber weder die Weltgesundheitsorganisation WHO noch die Europäische Arzneimittelbehörde Ema Sputnik zugelassen.

Polizistin: Corona-Demonstranten instrumentalisieren teils Kinder

13.31 Uhr: Die Vorsitzende der Thüringer Gewerkschaft der Polizei (GdP), Mandy Koch, hat sich entsetzt über das Vorgehen von Gegnern der Corona-Politik bei Demonstrationen wie jüngst in Greiz gezeigt. Es sei unerträglich, dass teils Kinder mit dabei seien und diese auch bewusst instrumentalisiert würden, sagte Koch am Montag der Deutschen Presse-Agentur. "Ich würde mit meinem Kind nie in eine solche Situation gehen."

Bei einer Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen im ostthüringischen Greiz waren am Wochenende 14 Polizisten verletzt worden. Die Polizei setzte teils Reizstoff ein. Koch war als Gewerkschafterin mit vor Ort, um sich selbst ein Bild von dem Einsatz zu machen. "Die Kollegen dort sind in einem Spannungsfeld", sagte Koch. Bei solchen Demonstrationen liefen normale Bürger - teils Familien – neben Gruppen, die dem rechtsextremen Spektrum zuzuordnen seien. "Da steht an einer Polizeikette ein Vater mit einem Kind an der Hand und sagt, er sei nur spazieren und wolle durch. Dann gehen die Diskussionen los", berichtete die Gewerkschafterin. Die Polizisten müssten demnach auch immer abwägen: In Situationen, wo Kinder beteiligt seien, könne man nicht einfach Reizmittel einsetzen.

Polizisten und Teilnehmer eines so genannten Spaziergangs gegen die Corona-Maßnahmen stehen sich am Abend gegenüber.
Polizisten und Teilnehmer eines so genannten Spaziergangs gegen die Corona-Maßnahmen stehen sich am Abend gegenüber. © dpa

Mindestens ein Omikron-Toter in Großbritannien

13.17 Uhr: In Großbritannien hat die Omikron-Variante des Coronavirus ein erstes Todesopfer gefordert. "Omikron sorgt für Krankenhauseinlieferungen, und traurigerweise gibt es mindestens einen bestätigten Todesfall mit Omikron", sagte der britische Premierminister Boris Johnson am Montag in London beim Besuch eines Impfzentrums. Man könne sich also nicht auf die Hoffnung verlassen, dass Omikron nur für milde Verläufe sorge, sondern müsse anerkennen, wie schnell sich die Mutante verbreite. Johnson warb dafür, schnellstens Angebote für Booster-Impfungen in Anspruch zu nehmen.

Nach der starken Ausbreitung in Südafrika hatte es zunächst die Hoffnung gegeben, die neue, wohl hochansteckende Variante könne womöglich mildere Verläufe hervorrufen als die bisher bekannten. Allerdings ist der Altersdurchschnitt in Südafrika auch deutlich niedriger als in vielen westlichen Ländern. Zur Schwere der Verläufe bei Omikron laufen derzeit etliche wissenschaftlichen Untersuchungen, bestätigte Ergebnisse gibt es noch kaum.

Bericht: Deutschland reagierte auf Corona angemessen und wirksam

12.44 Uhr: Deutschland hat einem Bericht zufolge "angemessen und effektiv" auf die Corona-Pandemie reagiert. Das Land sei "vergleichsweise gut auf einen Gesundheitsnotstand vorbereitet" gewesen und habe rasch den Nationalen Pandemieplan aktiviert, heißt es in dem Report, den die EU-Kommission und die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) am Montag veröffentlichten.

Deutschland hatte demnach hohe Kapazitäten zur Überwachung, Erkennung und Testung von Krankheiten. Die Verfügbarkeit von Akut- und Intensivbetten sei während der ersten Welle der Pandemie zu keiner Zeit gefährdet gewesen, heißt es im deutschen Länderprofil des Berichts weiter, der sich vor allem auf 2020 bezieht. Verglichen mit den meisten anderen EU-Ländern hatte Deutschland auch weniger Covid-Tote zu beklagen. Bis Ende August 2021 habe die Rate der Todesfälle bei circa 1.100 pro Million Einwohner gelegen, gegenüber etwa 1.590 Corona-Toten im EU-Durchschnitt. Es seien aber unterschiedliche Methoden der Erfassung zu berücksichtigen.

Deutscher Kardinal Müller verbreitet antisemitische Verschwörungsmythen

12.00 Uhr: Der deutsche Kardinal Gerhard Ludwig Müller (73) hat Verschwörungsmythen über eine angeblich geplante Gleichschaltung der Menschen nach Corona und einen Überwachungsstaat verbreitet. Der frühere Regensburger Bischof sprach in einem Interview davon, dass hinter Maßnahmen gegen die Pandemie eine finanzkräftige Elite stecken würde. "Leute, die auf dem Thron ihres Reichtums sitzen", sehen laut Müller "eine Chance jetzt, um ihre Agenda durchzusetzen".

Der Politikwissenschaftler und Experte für Verschwörungstheorien Jan Rathje sagte der Deutschen Presse-Agentur zu Müllers Behauptungen: "Die Aussagen lassen sich größtenteils verschwörungsideologisch werten." Der Kardinal und Richter am höchsten Gericht des Vatikans erwähnte auch explizit den amerikanisch-jüdischen Investor George Soros. Dies könne "als antisemitische Chiffre gewertet werden", sagte Rathje. Lesen Sie dazu auch: Corona – Die größten Verschwörungsmythen erklärt

Das katholisch-konservative "St. Bonifatius Institut" aus Österreich hatte vorige Woche von dem Gespräch mit dem früheren Chef der Glaubenskongregation ein 2:19 Minuten langes Video gewittert. Müller bestätigte der dpa per E-Mail die Echtheit des Interviews. Der Vatikan reagierte auf dpa-Anfrage zunächst nicht. Die Deutsche Bischofskonferenz kommentierte die Aussagen nicht und verwies auf ihren Aufruf, sich impfen zu lassen.

Kardinal Gerhard Ludwig Müller im Dom zu Mainz
Kardinal Gerhard Ludwig Müller im Dom zu Mainz © Andreas Arnold/dpa

Impfrekord in Deutschland – 6,4 Millionen Impfungen vergangene Woche verabreicht

11.28 Uhr: In der vergangenen Woche (6. bis 12. Dezember) wurden in Deutschland rund 6,4 Millionen Menschen gegen das Coronavirus geimpft. Davon entfallen 4,54 Millionen Impfungen auf die Arztpraxen. Wie das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) am Montag mitteilte, waren das gut 454.000 Praxis-Impfungen mehr als in der Vorwoche. In Impfzentren und Betrieben wurden rund 1,87 Millionen Impfungen verabreicht.

Laut Zi wurden knapp 4 Millionen Booster-Impfungen verabreicht sowie gut 278.000 Erst- und mehr als 288.000 Zweit-Impfungen. Laufe die Impfkampagne weiter auf diesem Niveau, könnte laut ZI die Booster-Impfkampagne in rund acht Wochen abgeschlossen sein. Am Sonntag wurden laut dem Impfdashboard des Robert Koch-Instituts (RKI) rund 264.000 Impfdosen verabreicht.

Damit sind mindestens 57,9 Millionen Menschen (69,6 Prozent) vollständig geimpft; 19,8 Millionen (23,8 Prozent) haben bereits ihre Booster-Impfung erhalten.

Die Impfkampagne in Deutschland nimmt Fahrt auf – vergangene Woche haben sich rund 6,4 Millionen Menschen impfen lassen.
Die Impfkampagne in Deutschland nimmt Fahrt auf – vergangene Woche haben sich rund 6,4 Millionen Menschen impfen lassen. © Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi)

Mann aus Nürnberg wegen Fälschung hunderter Impfpässe in Untersuchungshaft

10.15 Uhr: Ein 31-Jähriger aus Nürnberg soll mehrere hundert Impfpässe gefälscht und angebliche Corona-Schutzimpfungen eingetragen haben. Bereits im September wurden bei einer ersten Durchsuchung seiner Wohnung Blanko-Impfpässe, Arztstempel, Impfaufkleber und mehr als hundert schon gefälschte Ausweise gefunden, wie die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth am Montag mitteilte. Doch schon kurz danach soll der Beschuldigte im Internet neue Stempel von Arztpraxen bestellt haben.

Seine Wohnung sei im Dezember noch einmal durchsucht worden, erklärten die Ermittler. Dabei seien mehr als 300 gefälschte Impfpässe gefunden worden. Eine Ermittlungsrichterin des Amtsgerichts Nürnberg habe deshalb auf Antrag der Staatsanwaltschaft einen Haftbefehl erlassen. Der 31-Jährige werde dringend der gewerbsmäßigen Vorbereitung der Herstellung von unrichtigen Impfausweisen verdächtigt.

Nach bisherigem Stand der Ermittlungen bestehe der Verdacht, dass mindestens 34 Kunden des Nürnbergers einen gefälschten Impfpass in der Apotheke vorgezeigt hätten, um ein digitales Impfzertifikat zu bekommen, hieß es weiter. Auch diese Menschen machten sich strafbar, gegen weitere Käufer werde ebenfalls ermittelt.

Lauterbach vorsichtig optimistisch: "Lage stabilisiert sich langsam"

9.50 Uhr: Das Robert Koch-Institut hat für Montag wieder sinkende Fallzahlen gemeldet. Zwar fehlen vom Wochenende die Zahlen aus Niedersachsen. Doch der Rückgang scheint nicht allein fehlenden Daten geschuldet. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) twitterte am Montagvormittag: "Die Lage stabilisiert sich langsam und der Rückgang der Fallzahlen ist echt." Allerdings mahnte Lauterbach weiter zur Vorsicht. "Dieser Trend darf durch Weihnachten nicht gefährdet werden", so der Minister. Die Fallzahlen seien weiterhin viel zu hoch, daher müsse die Boosterkampagne verstärkt werden.

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Thüringen und Sachsen mit höchster Corona-Inzidenz über 1000

9.29 Uhr: Thüringen ist nach Angaben des Robert Koch-Instituts das Bundesland mit der höchsten Corona-Inzidenz in Deutschland. Das RKI gab den Wert am Montag mit 1032,7 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner und sieben Tage an. Im Nachbarbundesland Sachsen, das zuletzt stets die bundesweit höchste Inzidenz aufgewiesen hatte, lag diese bei 1024,5. Bundesweit wurde die Inzidenz am Montag mit 389,2 angegeben.

In Thüringen wurden innerhalb eines Tages 1477 neue Ansteckungen mit dem Sars-CoV-2-Virus und neun weitere Todesfälle im Zusammenhang mit einer Infektion gemeldet. Sechs der zehn Landkreise mit der höchsten Corona-Inzidenz bundesweit lagen dem RKI-Dashboard zufolge am Montag in Thüringen. Für den Landkreis Hildburghausen wurde ein Wert von 1793,9 ausgewiesen, für den Landkreis Saalfeld-Rudolstadt 1720,2 - nirgendwo in Deutschland gab es höhere Werte.

Niedersachsen kann keine Infektionszahlen übermitteln

8.55 Uhr: Das Bundesland Niedersachsen kann derzeit wegen technischer Probleme keine Infektionszahlen an das Robert Koch-Institut übermitteln. Am Montagmorgen waren im Corona-Dashboard keine Zahlen aus Niedersachsen abrufbar. Stattdessen fanden Besucher einen Hinweis auf die technische Störung vor. Bereits am Wochenende hatte das Sozialministerium in Hannover dem NDR mitgeteilt, dass das Landesgesundheitsamt wegen eines Fehlers im Landesnetz keine Daten aus den Landkreisen und kreisfreien Städten empfangen konnte.

Neben Niedersachsen hatte auch Bremen am Samstag Schwierigkeiten, Zahlen an das RKI zu übermitteln. Die Störung dort ist aber behoben worden, bereits am Sonntag konnte das Land wieder Zahlen weiterleiten.

Holetschek sieht Impfanreiz in Aufhebung der Testpflicht für Geboosterte

8.42 Uhr: Der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) hält ein Aufheben der Testpflicht für Geboosterte für vertretbar. Diese könne auch "ein zusätzlicher Impfanreiz sein", sagte Holetschek, der derzeit den Vorsitz der Gesundheitsministerkonferenz innehat, am Montag im ZDF-"Morgenmagazin". Zudem würde eine solche Regelung die Testkapazitäten schonen.

Über eine allgemeine Impfpflicht sagte Holetschek: "Wir sind einfach an einem Punkt, wo wir die Diskussion führen müssen, damit wir endgültig aus dieser Pandemie rauskommen." Zu Beginn der Impfkampagne sei es aber die richtige Aussage gewesen, eine allgemeine Impfpflicht auszuschließen. Die Gesundheitsministerinnen und -minister der Länder wollen am Dienstag über die Corona-Maßnahmen beraten.

Kinderärzte bereit für Impfung von Fünf- bis Elfjährigen

7.37 Uhr: Die Kinder- und Jugendärzte stehen bereit, um nun auch Fünf- bis Elfjährige gegen das Coronavirus impfen zu können. "Die Vorbereitungen sind weitestgehend abgeschlossen, weil die Stiko-Empfehlung so erwartet worden war", sagte der Präsident des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte, Thomas Fischbach, der "Rheinischen Post" (Montag). Fischbach geht davon aus, dass das Gros der Kinder- und Jugendärzte wie schon bei der Impfung von Jugendlichen zwischen 12 und 17 Jahren mitmachen. Fischbach nannte es richtig, dass auch kommunale Impfstellen mitmachen. "Wir favorisieren allerdings die Impfung in den Praxen, wo die Ärzte ihre Patienten auch kennen. Das ist allemal besser als im seelenlosen Impfzentrum."

1500 Corona-Demonstranten in Gotha – mehrere Straftaten gemeldet

7.30 Uhr: Knapp 1500 Menschen sind am Sonntag im thüringischen Gotha zu einer nicht angemeldeten Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen zusammengekommen. Es seien mehrere Straftaten begangen worden, darunter ein Flaschenwurf auf einen Polizisten, teilte die Polizei in der Nacht zum Montag mit. Verletzt worden sei aber niemand. Darüber hinaus sei gegen das Betäubungsmittel- und Waffengesetz verstoßen worden. Außerdem wurden Zeichen verfassungswidriger Organisationen gezeigt. Auch verstießen die Demonstrationsteilnehmerinnen und -teilnehmer gegen die Hygieneschutzmaßnahmen, trugen teils keine Masken und hielten Mindestabstände nicht ein. Gegen den mutmaßlichen Versammlungsleiter wurde ein Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet.

Auch in anderen Städten in Thüringen wurde am Wochenende teils gewaltvoll demonstriert. In Greiz etwa wurden am Samstagabend bei Protesten 14 Polizisten verletzt. Zu dem in sozialen Medien beworbenen Protest waren bis zu 1000 Menschen in die ostthüringische Stadt gekommen, wie die Polizei mitteilte.

Bei "Anne Will": Lauterbach spricht über vierte Impfung

7.27 Uhr: Die vierte Welle rollt noch immer über Deutschland und mit der Omikron-Variante droht schon die nächste. Vor allem Impfungen sollen derzeit helfen, das Infektionsgeschehen einzudämmen, Booster sollen den Impfschutz verlängern. Doch reichen drei Impfungen aus? Oder wird im Frühjahr eine vierte Impfung nötig? Was Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) dazu bei "Anne Will" am Sonntagabend sagte, lesen Sie hier.

Impfungen für Kinder ab fünf Jahren starten diese Woche

7.20 Uhr: Die Kinderimpfungen mit einem Corona-Impfstoff für Fünf- bis Elfjährige sollen in dieser Woche in Deutschland anlaufen. Das Bundesgesundheitsministerium hatte den Start der Auslieferung des Kindervakzins von Biontech/Pfizer angekündigt. Neben Kinderarztpraxen sind auch in öffentlichen Impfzentren Kinderimpfungen vorgesehen, allerdings nicht überall. Mancherorts sind auch besondere Impf-Aktionen geplant - in Berlin etwa im Zoo oder im Naturkundemuseum, in Niedersachsen im Fußballstadion von Hannover 96 und im Zoo der Landeshauptstadt. Wann es konkret losgeht, unterscheidet sich aber.

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums vom Sonntag werden über 2,2 Millionen Dosen des Kinderimpfstoffs an die pharmazeutischen Großhandlungen verteilt. Zusätzlich gebe es noch Länderkontingente, die zur Verfügung gestellt werden, teilte das Ministerium auf Anfrage mit. Arztpraxen bestellen die Impfstoffe über die Apotheken. Nach Angaben der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, die sich auf das Ministerium berief, haben die Praxen für diese Woche rund 800.000 Dosen angefordert – diese würden ab Montag bis spätestens Mittwoch komplett ausgeliefert. Lesen Sie dazu: Corona-Impfung – Diese hohe Geldstrafe droht Impfverweigerern

Terrorismus-Forscher Neumann sieht ernsthafte Gefahr durch Corona-Proteste

6.36 Uhr: Der Terrorismus-Forscher Peter Neumann hält die potenzielle Gefahr durch eine Radikalisierung der Proteste gegen Corona-Maßnahmen und -Impfung für sehr ernst. "Was wir vereinzelt bereits gesehen haben, sind komplexere Anschläge auf das RKI zum Beispiel oder auf Kliniken und auf Impfstellen", sagte Neumann am Sonntag bei Bild TV. Deshalb könne er sich vorstellen, "dass wir in einigen Monaten tatsächlich möglicherweise von einer terroristischen Kampagne sprechen müssen".

Er sei davon überzeugt, dass die Themen Impfpflicht und das Impfen von Kindern zu einer weiteren Radikalisierung führen werde: "Das sind zwei hochemotionale Themen, die von der Szene als Signal gewertet werden und die als Trigger dienen können, als Auslöser von extremen Handlungen." Er befürchte, "dass die Bewegung insgesamt zwar kleiner wird, (...) aber dass die, die übrig bleiben, sich weiter radikalisieren und auch eben für Gewalt eintreten wollen", sagte Neumann weiter.

Am Wochenende kam es in zahlreichen Städten zu Protesten gegen die Corona-Maßnahmen. Die Stimmung sei dabei teils aggressiv gewesen, hieß es von der Polizei.
Am Wochenende kam es in zahlreichen Städten zu Protesten gegen die Corona-Maßnahmen. Die Stimmung sei dabei teils aggressiv gewesen, hieß es von der Polizei. © dpa | Tobias Junghannss

Südafrikas Präsident positiv auf Corona getestet - Milde Symptome

5.47 Uhr: Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa hat sich mit dem Coronavirus angesteckt. Das Präsidialamt teilte am Sonntag mit, dass Ramaphosa wegen leichter Covid-19-Symptome behandelt werde. Die Infektion sei am Sonntag festgestellt worden. Ramaphosa habe sich unwohl gefühlt, nachdem er die staatliche Gedenkfeier für den kürzlich gestorbenen Ex-Präsidenten Frederik Willem de Klerk verlassen hatte.

Der 69-Jährige habe sich in Kapstadt in Selbstisolation begeben. Die Amtsgeschäfte übernehme in den kommenden Tagen sein Stellvertreter David Mabuza. Ramaphosa sei vollständig gegen Corona geimpft.

FDP-Politikerin: "Wir sollten alle Möglichkeiten ausschöpfen, um Schulschließungen zu verhindern"

5.30 Uhr: Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger hat dazu aufgerufen, die Impfangebote für Kinder zu nutzen, um diese Altersgruppe besser zu schützen und den Präsenzunterricht zu sichern. Eine Impfung biete einen guten Schutz, auch und gerade für Kinder mit Vorerkrankungen, sagte die FDP-Politikerin dieser Redaktion. Zudem sei die Impfung von Schulkindern ein wichtiger Beitrag, um Präsenzunterricht zu sichern.

"Wir sollten alle Möglichkeiten ausschöpfen, um erneute flächendeckende Schulschließungen zu verhindern", erklärte die Ministerin zum Start der Impfungen für Fünf- bis Elfjährige an diesem Montag. Jede Impfung helfe, die Verbreitung des Virus einzudämmen. Von diesem Montag an starten bundesweit in Arztpraxen und Impfzentren die Impfungen für Kinder zwischen fünf und elf Jahren. Jugendliche ab 12 Jahren können bereits seit längerem geimpft werden.

Bundesschülerkonferenz fordert Aufklärungskampagnen und mobile Impfteams in Schulen

3.00 Uhr: Zum Start der Corona-Impfungen für 5- bis 11-Jährige fordert die Bundesschülerkonferenz flächendeckende Aufklärungs- und Impfkampagnen in Schulen. "Es ist wichtig, dass Schülerinnen und Schüler nicht nur die Möglichkeit bekommen sich zu impfen, sondern auch umfassend informiert werden", sagte Katharina Swinka, Generalsekretärin der Bundesschülerkonferenz, dieser Redaktion. Gerade die kindgerechte Aufklärung fehle aber im Moment an vielen Stellen. "Das ist ein großes Manko", erklärte Swinka. "Es muss an den Schulen flächendeckend Aufklärungskampagnen und mobile Impfteams geben."

In der kommenden Woche beginnen in Deutschland die Impfungen für Kinder im Alter von 5 bis 11 Jahren. Die Ständige Impfkommission hatte die Impfung in dieser Altersgruppe in der vergangenen Woche empfohlen für Kinder, die Vorerkrankungen haben oder in engem Kontakt zu Menschen aus Risikogruppen stehen. Lesen Sie auch: Start der Kinder-Impfung: Was Eltern jetzt wissen müssen

Faeser kündigt härteres Vorgehen gegen Hass auf Telegram-Kanälen an

2.30 Uhr: Die neue Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hat ein schärferes Vorgehen gegen Hetze und Gewaltaufrufe in öffentlichen Kanälen beim Messengerdienst Telegram angekündigt. "Gegen Hetze, Gewalt und Hass im Netz müssen wir entschlossener vorgehen", sagte Faeser dieser Redaktion. Das Bundesamt für Justiz habe gegen Telegram zwei Verfahren wegen Verstoß gegen das Netzwerkdurchsetzungsgesetz durchgeführt, auf die Telegram nicht reagiert habe. "Das wird diese Bundesregierung so nicht hinnehmen", hob die SPD-Politikerin hervor.

Mit Telegram könne man inzwischen Nachrichten in öffentlichen Gruppen mit bis zu 200.000 Mitgliedern veröffentlichen, ergänzte die Innenministerin. "Öffentliche Kanäle können von einer unbegrenzten Anzahl an Personen abonniert werden." Diese offenen Kanäle würden bereits heute den gleichen Regeln des Netzwerkdurchsetzungsgesetzes unterliegen wie etwa Facebook oder Twitter.

EU-Report: Wegen Corona blieben bis zu 1 Million Krebsfälle unentdeckt

0.15 Uhr: Wegen der Corona-Pandemie drohen in der Europäischen Union nach einem neuen EU-Report massive Rückschläge bei der Krebsbekämpfung. Nach Schätzungen seien in Europa wegen der coronabedingten Störungen der Gesundheitssysteme bis zu eine Million Fälle von Krebserkrankungen unentdeckt geblieben, heißt es in dem gemeinsamen Bericht von EU-Kommission und der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), den die Kommission am Montag vorstellen will und der den dieser Redaktion vorab vorlag.

Die Krebsbehandlung sei ein kritischer Bereich der durch Covid-19 gestörten medizinischen Versorgung. Vor allem während der Höhepunkte der Pandemie habe sich der Zugang zur Krebsdiagnose und -behandlung verzögert - es sei zu erwarten, dass diese Verzögerungen negative Auswirkungen auf Prognose und Überleben von betroffenen Patienten hätten.

Corona-News von Sonntag, 12. Dezember: Aggressive Stimmung nach aufgelöstem Corona-Aufzug bei Leipzig

  • Als Reaktion auf die Auflösung von Corona-Protesten mit Angriffen auf Polizisten in Bennewitz nahe Leipzig haben am Sonntagabend erneut 350 Gegner von Corona-Maßnahmen protestiert und randaliert. Dabei wurden nach Angaben der Polizei zwei Journalisten tätlich angegriffen, wie ein Polizeisprecher am Sonntagabend sagte. Die Ansammlung sei kurz nach Beginn aufgelöst worden.
  • Der neue Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat die Entscheidung des Bayern-Spielers Joshua Kimmich für eine Corona-Impfung gewürdigt. "Die Entscheidung für die Impfung von Joshua Kimmich verdient Respekt", schrieb Lauterbach am Sonntag auf Twitter. "Er war nie ein Querdenker und hat nur viel zu lange gezögert."
  • Angesichts der raschen Ausbreitung der Omikron-Variante hat Großbritannien die landesweite Corona-Warnstufe erhöht. Die Bewertung des Risikos für die öffentliche Gesundheit erreicht nun mit Stufe vier die zweithöchste Stufe, wie das zuständige Gremium am Sonntag mitteilte. Zudem weitet die britische Regierung ihre Maßnahmen gegen die Omikron-Variante des Coronavirus nochmals aus.
  • Mit einer emotionalen Pressemeldung hat die Bundespolizei in Hannover ihrem Ärger über zahlreiche Verstöße gegen die Maskenpflicht und nervenaufreibende Auseinandersetzungen mit den Ertappten Luft gemacht. "Setzt einfach eure Maske auf und erspart uns euren Wohlstandstrotz. Wir haben schon genug zu tun", erklärten die Beamten.
  • Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hat sich für Einschränkungen des Messenger-Dienstes Telegram ausgesprochen, um Hass und Hetze in der Corona-Pandemie einzudämmen. "Es kann nicht länger angehen, dass die Betreiber von Telegram von Dubai aus tatenlos zuschauen, wie in ihrem Netzwerk Morddrohungen verbreitet werden", sagte Kretschmer der "Bild am Sonntag". Der sächsische Regierungschef ist selbst von dem Hass auf Telegram betroffen.
  • Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) will bei der Durchsetzung der geplanten allgemeinen Corona-Impfpflicht stärker auf die Einsicht der Bürger als auf Zwangsmaßnahmen setzen. In der "Bild am Sonntag" sprach er sich zugleich dafür aus, dass es im Kampf gegen die Pandemie "keine roten Linien" geben dürfe.
  • Bei einem Corona-Protest in Bennewitz nahe Leipzig ist es nach Angaben der Polizei zu Angriffen auf Einsatzkräfte gekommen. Zwei Polizisten seien dabei am Sonntagvormittag leicht verletzt worden. Auch zwei der Demonstranten hätten leichte Verletzungen davongetragen. Drei Strafanzeigen wurden gestellt. Rund 25 Menschen hatten sich im Ortsteil Schmölen versammelt. Das ist nach der Corona-Notfallverordnung derzeit nicht gestattet.
  • Fußball-Nationalspieler Joshua Kimmich will sich dem ZDF zufolge nach einer Corona-Infektion nun gegen das Virus impfen lassen. Der Profi des FC Bayern München sagte dem Sender laut einem Bericht vom Sonntag: "Generell war es für mich einfach schwierig mit meinen Ängsten und Bedenken umzugehen, deshalb war ich auch so lange unentschlossen."
  • In Thüringen und Baden-Württemberg kam es am Sonntag zu teils gewalttätigen Protesten gegen die Corona-Maßnahmen. Im thüringischen Greiz wurden 14 Polizistinnen und Polizisten verletzt. In Reutlingen musste die Polizei mit Pfefferspray und Schlagstöcken gegen Menschen vorgehen, die Beamte angriffen und Pyrotechnik zündeten.
  • In Österreich ist heute für Geimpfte ein dreiwöchiger Corona-Lockdown beendet worden. In den einzelnen Bundesländern fallen die Lockerungen jedoch unterschiedlich aus: Während im Burgenland, in Tirol und Vorarlberg etwa Gasthaus-Besuche und Hotelübernachtungen wieder möglich sind, dauern die Beschränkungen in anderen Landesteilen noch etwas länger an.

Corona-News von Samstag, 11. Dezember: Impfpflicht – FDP-Gesundheitspolitiker rechnet mit Geldstrafen für Impfverweigerer von bis zu 2500 Euro

  • Der FDP-Gesundheitspolitiker Andrew Ullmann geht davon aus, dass Impfverweigerer nach Einführung einer Corona-Impfpflicht mit empfindlichen Geldstrafen belegt werden. "Das wird vermutlich als Ordnungswidrigkeit mit einer Geldstrafe geahndet. Der Rahmen wird sich dabei wahrscheinlich am Verstoß gegen die Masernimpfpflicht orientieren", sagte Ullmann unserer Redaktion.
  • Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) will verstärkt Hartz-IV-Empfänger für eine Corona-Impfung gewinnen. Er habe die Bundesagentur für Arbeit und die Länder gebeten, "die erwachsenen Menschen im Grundsicherungsbezug anzuschreiben und über Impfangebote vor Ort zu informieren", sagte Heil unserer Redaktion. Die Jobcenter sollten die Impfkampagne nach Kräften unterstützen.
  • Bundesfamilienministerin Anne Spiegel hat dazu aufgerufen, Impfungen von 5- bis 11-jährigen Kindern zu erleichtern. Überall im Land seien kindgerechte Impfangebote erforderlich: "in Kinderarztpraxen, Impfzentren und mit mobilen Impfteams", sagte die Grünen-Politikerin unserer Redaktion. Den Start der Kinder-Impfungen an diesem Montag nannte Spiegel ein gutes Signal und eine große Erleichterung.
  • Die neue Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hat Teilnehmer von Protesten gegen die Corona-Schutzmaßnahmen dazu aufgefordert, sich stärker von Rechtsextremisten und sogenannten Reichsbürgern abzugrenzen. "Rechtsextremisten und Reichsbürger versuchen, die Bewegung zu durchsetzen, um ihre eigenen Ziele zu verfolgen", sagte Faeser unserer Redaktion. "Leider grenzen sich die bürgerlichen Demonstrationsteilnehmer noch immer zu wenig von diesen Leuten ab." Zugleich warnte die Innenministerin vor einer weiteren Radikalisierung der sogenannten Querdenken-Bewegung.
  • In Wien haben am Samstag erneut zehntausende Menschen gegen die geltenden Corona-Maßnahmen und die von der Regierung angekündigte Impfpflicht demonstriert. Wie die österreichische Nachrichtenagentur APA am Nachmittag unter Berufung auf Polizeiangaben berichtete, befanden sich etwa 44.000 Menschen am Heldenplatz in der Hauptstadt. Dort wetterte der Chef der rechtspopulistischen FPÖ, Herbert Kickl, gegen die Politik der Regierung. Auch in anderen Städten der Alpenrepublik fanden Proteste statt.
  • Forscher haben in einer Bevölkerungsstudie Hinweise darauf gefunden, dass die Wirkung der Corona-Impfstoffe von Biontech und Astrazeneca gegen die Omikron-Variante schwächer ausfällt als gegen die Delta-Variante. Eine Auffrischungsimpfung hebt den Schutz vor symptomatischer Infektion wieder an, berichten die Forscher der UK Health Security Agency (UKHSA) in einer noch nicht von Fachkollegen geprüften Studie. "Diese wichtige UK Studie zu Omikron zeigt erstmals klarer, wie ansteckend Variante ist", schreibt Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach am Samstag dazu auf Twitter.
  • Das höchste deutsche Gericht verlangt 2G plus plus für seine nächste Verhandlung. Alle, die am Verhandlungstag das Gebäude des Bundesverfassungsgerichts betreten wollen, neben einem Genesenen- oder Geimpften-Nachweis, die "Vorlage eines negativen Corona 'PCR-Tests'" erforderlich, der maximal 48 Stunden zurückliegen darf. B
  • Den vierten Tag in Folge haben am Freitag mehr als eine Million Menschen in Deutschland eine Corona-Impfung bekommen. Insgesamt 1,055 Millionen Dosen wurden am Vortag verabreicht, wie aus den Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Samstag hervorgeht. 915.000 davon waren den Angaben zufolge Auffrischungsimpfungen.
  • Ein neuer Coronavirus-Expertenrat soll die Bundesregierung künftig in Sachen Pandemie-Bekämpfung beraten. Wie die "Welt am Sonntag" vorab berichtet, gehört dem sogenannten "Wissenschaftlichen Expertengremium" laut Mitgliederliste unter anderem Christian Drosten, Chefvirologe der Berliner Charité, an.
  • Die derzeitigen Booster-Impfungen werden nach Einschätzung des Hausärzteverband-Chefs Ulrich Weigeldt nicht die letzten sein, die gegen Corona nötig werden. "Wir rechnen damit, dass im Sommer, spätestens im Herbst eine vierte Impfung nötig sein wird", sagte er der "Bild"-Zeitung. Er hoffe darauf, dass die vierte Corona-Impfung dann "schon in Verbindung mit der Grippe-Impfung" verabreicht werden könne, "um den Schutz vor Corona in eine Routine zu überführen".
  • Angesichts der drohenden Ausbreitung der Omikron-Variante rechnen Experten mit einer Zunahme von Covid-Erkrankungen bei Kindern: "Die Zahl der infizierten Personen und damit auch der Kinder wird dramatisch ansteigen", sagte der Kinder-Intensivmediziner und DIVI-Generalsekretär Florian Hoffmann unserer Redaktion. Selbst wenn Omikron mildere Verläufe erzeuge als Delta, könne allein die hohe Anzahl an Infizierten dazu führen, dass in absoluten Zahlen mehr Kinder ins Krankenhaus müssten als jetzt.
  • Angesichts der Ausbreitung der neuen Omikron-Variante des Coronavirus sprechen sich Infektiologen für kürzere Zeitabstände zwischen Zweit- und Drittimpfung aus. Eine schnelle Boosterung sei eine der wichtigsten und wirksamsten Maßnahmen, um die Verbreitung von Omikron einzudämmen, sagte der Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Infektiologie, Bernd Salzberger, unserer Redaktion. "Um das rasch zu erreichen, muss man auch an eine mögliche Verkürzung des Abstands zur zweiten Dosis denken", betonte der Fachmediziner.

Corona-News von Freitag, 10. Dezember: Minister Heil äußert sich zu Umsetzung von 3G in Betrieben

  • Bundesarbeitsminister Hubertus Heil hat sich zufrieden über die Umsetzung der Corona-Schutzvorschriften in den Betrieben geäußert. "Die Regeln sind klar und gut – und ich bin dankbar, dass sie von Arbeitgebern und Beschäftigten überwiegend vorbildlich umgesetzt werden", sagte er unserer Redaktion. Lesen Sie hier das komplette Interview: Minister Heil: Auszeit vom Job – und der Staat zahlt
  • Biontech-Gründer Ugur Sahin gab neue Laborergebnisse und Fortschritte bei der Impfstoffproduktiob bekannt. In einem LinkedIn-Post, in dem es zunächst um seinen eigenen Impfstatus ging, teilte er mit: "Die Daten unserer Labortests sowie vieler anderer Experten zeigen, dass Booster mit dem aktuellen Impfstoff die Immunantwort gegen das Delta und die sich ausbreitende Omikron-Variante verbessern. Eine große Studie, die gestern in NEJM veröffentlicht wurde, unterstreicht, dass Booster helfen, Leben zu retten.
  • Biontech-Chef Ugur Sahin hat sich am Freitagabend gegen Spekulationen um seinen und den Impfstatus seiner Frau gewehrt. Auf der Plattform LinkedIn veröffentlichte er einen Post, in dem es heißt: "In den sozialen Medien gab es Fehlinformationen, dass ich angeblich nicht geimpft bin. Tatsächlich haben meine Frau und ich beide 3 Dosen des Biontech-Pfizer-Impfstoffs erhalten." Um die falschen Gerüchte aus der Welt zu schaffen, hätten ihm bereits Freunde zur Veröffentlichung eines Fotos gedrängt, auf dem Sahin geimpft wird. Er habe es bisher aus Prinzip abgelehnt, da er sich für die Kommunikation wissenschaftlicher Fakten statt persönlicher Informationen berufen fühle
  • Im Kampf gegen die neue Coronavirus-Variante Omikron hat Russlands Präsident Wladimir Putin ein Flugzeug mit Ärzten und medizinischer Ausrüstung nach Südafrika geschickt. Die Iljuschin Il-76 des Zivilschutzministeriums brachte ein mobiles Labor, Epidemiologen und Virologen sowie Experten des Gesundheitsministeriums in das Land, wie die Behörden in Moskau am Freitag mitteilten. Auch Zivilschutz-Experten seien an Bord, hieß es.
  • Der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission (Stiko), Thoma Mertens, bedauert nach eigenem Bekunden seine Äußerung, wonach er ein siebenjähriges Kind derzeit als Vater nicht gegen Corona impfen lassen würde. Es sei ein "Fehler" gewesen, "dass ich überhaupt etwas Persönliches gesagt habe", sagte Mertens am Freitag dem Nachrichtensender "Welt". Vorwürfe, er selbst sei ein Impfskeptiker, wies er entschieden zurück.
  • AfD-Fraktionschefin Alice Weidel hat sich nach eigenen Angaben nicht mit Corona infiziert. "Falscher Alarm: Das Ergebnis meines zweiten PCR-Tests ist erfreulicherweise negativ", schrieb sie am Freitagnachmittag bei Twitter. Einige Stunden vorher hatte die 42-Jährige getwittert: "Wegen eines positiven Corona-Tests konnte ich heute leider nicht an der wichtigen Abstimmung im Bundestag teilnehmen. Ich werde noch heute einen zweiten Test zur Überprüfung abgeben." Nach Angaben ihres Sprechers war sie am Donnerstag im Bundestag getestet worden. Sie habe keine Symptome.
  • 500 Blanko-Impfpässe sind bei einem polizeibekannten Reichsbürger im schwäbischen Memmingen gefunden worden. Auch drei gefälschte Stempel von Impfzentren in Baden-Württemberg entdeckten die Beamten, wie die Polizei am Freitag mitteilte. Der 36-jährige Mann sei den Behörden seit 2020 als Mitglied der Reichsbürger-Szene bekannt. Bei der Festnahme habe er Widerstand geleistet und dabei drei Beamte verletzt.
  • In Niedersachsen soll es von Heiligabend bis zum 2. Januar landesweit verschärfte Corona-Maßnahmen geben. Dann müssen etwa Diskotheken schließen und es sind nur Veranstaltungen mit weniger Menschen erlaubt. Das kündigte Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) am Freitag in Hannover an.

Die Kultusministerinnen und -minister der Länder haben ihren Kurs für offene Schulen in der Corona-Pandemie bekräftigt. "Der Plan heißt, die Schulen offenzuhalten. (...) Und der Plan ist, das auch durchzuhalten", sagte die Präsidentin der Kultusministerkonferenz (KMK) und brandenburgische Bildungsministerin Britta Ernst (SPD) am Freitag. In einem Beschluss der KMK heißt es, der kontinuierliche Präsenzunterricht habe weiterhin höchste Priorität, um das Recht der Kinder und Jugendlichen auf Bildung und Teilhabe zu gewährleisten. Auch an den Hochschulen soll der Präsenzbetrieb weiterlaufen. Von Bildungsgewerkschaften und vom Lehrerverband kam Zustimmung und Kritik.

  • Schauspielerin Julia Dietze hat in einem kurzen Gespräch mit einem US-Journalisten Vergleiche zwischen der Corona-Pandemie und der Nazi-Zeit gezogen. Die Geschichte wiederhole sich, so die "Fak juh Göthe"-Darstellerin. Impfvorschriften würden zu einem Polizeistaat, ständig würde man nach seinen "Papieren" gefragt. Was passiert, als sie der Journalist auf den kruden Vergleich anspricht, lesen Sie hier.
  • Das Kölner Wahlkreisbüro des neuen Bundesgesundheitsministers Karl Lauterbach (SPD) ist in der Nacht zu Freitag mit Parolen besprüht worden, die offenbar im Zusammenhang mit den Corona-Impfungen stehen. Wie eine Polizeisprecherin der Deutschen Presse-Agentur sagte, schmierten Unbekannte unter anderem "Krankheitsminister" und "Mörder" sowie "Hände weg von unseren Kindern" an das Büro. Der Staatsschutz habe die Ermittlungen aufgenommen.
  • Kurz nach dem Bundestag hat auch der Bundesrat der begrenzten Impfpflicht für Gesundheitspersonal in Deutschland zugestimmt. Damit ist die von SPD, Grünen und FDP vorgelegten Änderung des Infektionsschutzgesetzes beschlossene Sache.
  • Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) geht nicht davon aus, dass Corona in seiner Amtszeit besiegt werden kann. "Da muss man realistisch sein. Die Varianten gehen erstmal weiter", sagte Lauterbach in einem Interview bei "Bild TV". Ziel müsse sein, dass so gut geimpft werde, "dass selbst bei neuen Varianten keine Gefahr besteht und diese sich nicht weiter verbreiten".
  • Im Kampf gegen die Corona-Pandemie hat der Bundestag eine erste begrenzte Impfpflicht für Gesundheitspersonal und weitere Krisenregelungen beschlossen. Für das Gesetz der Ampel-Koalition von SPD, FDP und Grünen stimmten am Freitag 571 Abgeordnete. Mit Nein votierten 80 Abgeordnete, 38 enthielten sich. Am Nachmittag soll darüber auch noch der Bundesrat in einer Sondersitzung abschließend entscheiden.
  • Eine deutliche Mehrheit der Bevölkerung befürwortet weiterhin eine allgemeine Impfpflicht gegen das Coronavirus. 68 Prozent der Befragten äußerten in dem am Freitag veröffentlichten ZDF-"Politbarometer" diese Ansicht. 31 Prozent wandten sich gegen eine Impfpflicht. Dies entspricht ungefähr dem Stimmungsbild der vorherigen Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen.
  • Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat den Kampf gegen die Corona-Pandemie zum obersten Ziel der neuen Bundesregierung erklärt. Die Ampel-Koalition habe sich Vieles vorgenommen. "Das oberste Ziel ist für uns der Schutz der Bevölkerung in der Gesundheitskrise", sagte der SPD-Politiker am Freitag im Bundestag in der Debatte über die Änderung des Infektionsschutzgesetzes. "Wir werden alles tun, um diese Krise schnell zu beenden."
  • Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) dringt auf eine allgemeine Corona-Impfpflicht. Diese gehöre zu den zwei Dingen, die aus der Corona-Krise herausführen können, sagte Lauterbach dem "Spiegel" in einem am Freitag online veröffentlichten Interview: "Das zweite ist eine erfolgreiche Boosterkampagne."
  • Intensivmediziner erwarten, dass Omikron in wenigen Wochen die vorherrschende Virus-Variante in Deutschland sein wird: "Wir gehen davon aus, dass sich Omikron sehr schnell durchsetzen wird", sagte Christian Karagiannidis, Leiter des DIVI-Intensivregisters, dieser Redaktion. "Das hieße, dass die Fallzahlen um Weihnachten zu steigen beginnen, bereits Ende Januar könnte Omikron die dominierende Variante sein."
  • Sieben Deutsche haben sich nach einer Untersuchung in Südafrika trotz Booster-Impfung mit der Omikron-Variante des Coronavirus infiziert. "Durchbruchsinfektionen gibt es sehr viele. Was wir nicht wussten ist, dass auch eine Booster-Impfung mit Biontech/Pfizer das nicht verhindert", sagte Wolfgang Preiser, Mitglied des Forschungskonsortiums, das die Variante entdeckt hat, dem "Tagesspiegel".
  • Der neue Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) hat zu einer konsequenten Strafverfolgung von Drohungen und Hetze durch sogenannte Querdenker aufgerufen. "Morddrohungen, Beschimpfungen oder Beleidigungen, wie sie zuletzt wieder verstärkt aus der Szene der sogenannten Querdenker geäußert wurden, sind inakzeptabel und verletzen immer wieder rechtliche Grenzen", sagte Buschmann dieser Redaktion.
  • Der Bundesinnungsverband des Gebäudereiniger-Handwerks (BIV) sieht seine in Krankenhäusern beschäftigten Reinigungskräfte vom geänderten Infektionsschutzgesetz benachteiligt. "Ohne Not und völlig willkürlich nimmt die Ampel zehntausende geimpfte Reinigungskräfte, die für Hygiene, Desinfektion und Sauberkeit in Krankenhäusern sorgen, aus den bisherigen internen Testkonzepten der Krankenhäuser heraus", sagte BIV-Geschäftsführer Johannes Bungart dieser Redaktion.

  • Corona-News von Donnerstag, 9. Dezember: Intensivmediziner erwarten, dass Omikron vorherrschend wird

    • Intensivmediziner erwarten, dass Omikron in wenigen Wochen die vorherrschende Virus-Variante in Deutschland sein wird: "Wir gehen davon aus, dass sich Omikron sehr schnell durchsetzen wird", sagte Christian Karagiannidis, Leiter des DIVI-Intensivregisters, unserer Redaktion. "Das hieße, dass die Fallzahlen um Weihnachten zu steigen beginnen, bereits Ende Januar könnte Omikron die dominierende Variante sein."
    • Die Bürger müssen sich nach Ansicht von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) auch langfristig auf Corona-Impfungen einstellen. "Wir werden wohl noch länger impfen müssen", sagte der SPD-Politiker am Donnerstag in Berlin nach Beratungen mit den Ministerpräsidentinnen und -präsidenten der Länder. Deshalb sei es sinnvoll, dass die Impfstrukturen, die nun etabliert würden, nicht so schnell wieder heruntergefahren würden. Scholz erwähnte Impfzentren in Kommunen, mobile Impfteams und auch Impfungen etwa in Apotheken, die jetzt gesetzlich ermöglicht werden.
    • Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) hat angesichts der zugespitzten Corona-Lage die neue Bundesregierung zu einer schnellen Umsetzung der Impfpflicht aufgefordert. Es gebe wissenschaftliche Zweifel, dass die bestehenden Corona-Schutzmaßnahmen ausreichten, wenn sich die Omikron-Variante weiter ausbreite, sagte der Vorsitzende der Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) am Donnerstag in Berlin nach Beratungen der Länder mit dem neuen Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD).
    • Der Virologe Christian Drosten hält die Omikron-Variante für besorgniserregend. Der Blick nach Südafrika habe gezeigt, wie rasant sie sich verbreitet und wie gefährlich sie auch für Kinder sein kann, sagte er in den "Tagesthemen". Daten aus mehreren Ländern wie Südafrika, Dänemark und England zeigten, dass sich das Infektionsgeschehen etwa alle drei Tage verdoppele. "Das ist deutlich schneller als das, was wir von der Delta-Variante gewohnt waren", so Drosten. Auch bereite es ihm Sorgen, dass in Südafrika vor allem Kinder unter fünf Jahren verstärkt ins Krankenhaus müssen mit schweren Verläufen.
    • Nach langen Beratungen mit den Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten stellt Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) am Donnerstagabend in einer Pressekonferenz die Ergebnisse vor. Es sei festgelegt worden, dass alle Vorhaben im Kampf gegen die Corona-Pandemie aktiviert werden, der neue Krisenstab sei bereits aktiv. Kommender Woche soll der Expertenrat zusammenkommen. Es sollten dann auch kurzfristig Entscheidungen von Bund und Ländern getroffen werden können. Scholz sicherte gemeinsame Anstrengungen mit den Ländern zu, um die Corona-Impfungen in Deutschland deutlich zu beschleunigen.
    • Die Regierungschefs und -chefinnen der Länder fordern Maßnahmen gegen die zunehmende Hetze und Verschwörungstheorien im Netz in Zusammenhang mit der Corona-Pandemie. Die Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) sprach sich am Donnerstag nach dpa-Informationen dafür aus, dass Kommunikationsdienste, die sich faktisch zu einem "offenen sozialen Netzwerk mit Massenkommunikation" entwickelten, durch das Netzwerkdurchsetzungsgesetz angemessen reguliert werden sollten.
    • Die Omikron-Variante von Sars-CoV-2 könnte die Anpassung der Impfstoffe notwendig machen. Wie lange würde es dauern? Lesen Sie dazu: Omikron: So lange könnte die Anpassung der Impfstoffe dauern
    • Die Regierungschefs der Länder haben Klärungsbedarf bei der geplanten Impfpflicht. Die Ministerpräsidenten und -präsidentinnen erwarten nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur Aufklärung vom neuen Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), ob die geplante Impfpflicht verschoben werden soll. In der Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) am Donnerstag seien Ungereimtheiten bei den diesbezüglichen Plänen und Ankündigungen erörtert worden, hieß es aus Länderkreisen.
    • Booster-Impfungen gegen Covid-19 könnten nach Einschätzung der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA auch schon nach drei Monaten erfolgen. Ungeachtet der geltenden Empfehlungen, die Auffrischung nach sechs Monaten zu verabreichen, "sprechen die derzeit verfügbaren Daten für eine sichere und wirksame Auffrischungsdosis bereits drei Monate nach Abschluss der Grundimmunisierung", sagte der EMA-Direktor für Impfstrategie Marco Cavaleri am Donnerstag bei einer Pressekonferenz der Behörde in Amsterdam.
    • Die Ständige Impfkommission (Stiko) hat Corona-Impfungen für Kinder im Alter zwischen fünf und elf Jahren wie erwartet nur mit bestimmten Vorerkrankungen empfohlen. Unsere Redaktion hatte bereits im Vorfeld der Verkündung von entsprechenden Überlegungen der Stiko-Mitglieder berichtet. Wie das Gremium am Donnerstag in Berlin mitteilte, empfiehlt es zusätzlich Impfungen in dieser Altersgruppe auch für Kinder, in deren Umfeld Risikopatienten leben, die sich selbst nicht durch Impfungen schützen können. Für alle anderen Kinder soll eine Impfung bei "individuellem Wunsch" möglich sein.
    • Wer sich in Österreich nicht gegen das Coronavirus impfen lässt, muss ab Februar 2022 mit hohen Geldstrafen rechnen. Der am Donnerstag in Wien vorgestellte Gesetzentwurf sieht Geldstrafen von 600 Euro in einem verkürzten Verfahren und von bis zu 3600 Euro in einem ordentlichen Verfahren vor.
    • Das Robert Koch-Institut hat am Donnerstagmorgen wohl zunächst die falsche Siebe-Tage-Inzidenz gemeldet. Diese lag überraschend niedrig bei 338,1. Später korrigierte das Institut die Inzidenz auf 422,3. Grund für den Fauxpas seien technische Probleme gewesen, sagte ein RKI-Sprecher dem Nachrichtenportal t-Online.
    • Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) will sich noch in dieser Woche einen Überblick über die in Deutschland vorrätigen Mengen an Corona-Impfstoffen verschaffen. "Wir haben die Grundlage für 30 Millionen Impfungen bis zum Jahresende", sagte er dem "Spiegel" nach Angaben vom Donnerstag. "Wir machen jetzt am Freitag erst mal eine Inventur im Haus mit allen Fachabteilungen."
    • Das Deutsche Institut für Menschenrechte (DIMR) hält angesichts der aktuellen Entwicklung in der Corona-Pandemie eine gesetzliche Regelung zur sogenannten Triage für überfällig. "Der Impfstatus darf keine Rolle spielen" bei der Frage, wer im Falle einer möglichen Überlastung des Gesundheitssystems eine intensivmedizinische Behandlung erhalte, betonte DIMR-Direktorin Beate Rudolf am Donnerstag in Berlin. Auch eine Person, die sich "unvernünftig oder unsolidarisch" verhalte, habe ein Recht auf Gesundheit.
    • Der Impfrat der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt weiterhin keine allgemeine Corona-Auffrischimpfung, wie sie Deutschland und viele andere Länder bereits anbieten. Es gehe um faire Impfstoffverteilung, sagte der Vorsitzende des unabhängigen Beirats für Immunisierungsfragen (SAGE), Alejandro Cravioto, am Donnerstag in Genf. Bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem sei die Lage anders, für sie hat der Rat schon zuvor eine dritte Impfdosis empfohlen.
    • Der neue Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) unterstreicht die Wichtigkeit der Booster-Impfung im Kampf gegen die neue Corona-Mutation Omikron. "Die Impfung ist nur abgeschlossen, wenn man dreimal geimpft wurde", sagte er am Mittwoch im ZDF-"heute journal". Zwar würden zwei Impfdosen mit großer Wahrscheinlichkeit eine Erkrankung abmildern, doch erst drei Impfungen schützten wohl "sehr gut" vor einem schweren Verlauf.
    • In Folge der Corona-Pandemie sind die Bildungsausgaben in Deutschland erheblich gestiegen. Vergangenes Jahr gaben Bund, Länder und Gemeinden 159,6 Milliarden Euro aus, teilte das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mit. Das waren demnach rund 9,1 Milliarden Euro oder sechs Prozent mehr als im Jahr 2019.
    • Die Ständige Impfkommission (Stiko) wird die Corona-Schutzimpfung bei den Fünf- bis Elfjährigen zunächst voraussichtlich nur für Kinder mit bestimmten Risiken empfehlen: Nach Informationen dieser Redaktion sprachen sich die Experten bei ihrer Sitzung am Mittwochnachmittag gegen eine allgemeine Impfempfehlung für Kinder in dieser Altersgruppe aus.
    • Der britische Premierminister Boris Johnson hat wegen stark steigender Infektionszahlen eine weitere Verschärfung der Corona-Maßnahmen für England angekündigt. Johnson kündigte am Mittwoch Zugangsbeschränkungen für Großveranstaltungen an. Bürger müssen nun einen Nachweis der Corona-Impfung oder eines negativen Tests vorzeigen, bevor sie in Fußballstadien oder Nachtclubs dürfen.
    • Die Zahl der freien Intensiv- und Beatmungsbetten in Deutschland ist laut dem Intensivmediziner Christian Karagiannidis auf den niedrigsten bisher erfassten Stand gesunken. Das mache ihm Sorgen insbesondere in Hinblick auf die Variante Omikron, sagte der wissenschaftliche Leiter des Divi-Intensivregisters der Deutschen Presse-Agentur zum Stand vom Mittwoch. Die neue Corona-Variante werde sich mit hoher Geschwindigkeit durchsetzen.
    • Die US-Gesundheitsbehörden haben die Verwendung eines Medikaments mit synthetischen Antikörpern zugelassen, das Menschen gegen eine Corona-Infektion schützen soll. Die US-Arzneimittelbehörde FDA erteilte am Mittwoch eine Notfallzulassung für das von Astrazeneca entwickelte Medikament Evusheld. Die Behörde warnte allerdings, das Medikament sei "kein Ersatz" für Menschen, bei denen die Impfung empfohlen wird.
    • Vor dem Bund-Länder-Treffen an diesem Donnerstag hat der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) eine bessere Versorgung der Kliniken mit Covid-Medikamenten gefordert: Das Impfen sei die stärkste Waffe im Kampf gegen das Virus.

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    (fmg/dpa/afp/epd)