Berlin. Wegen des Coronavirus sind Tausende Passagiere an Bord von Kreuzfahrtschiffen eingesperrt. Ein Deutscher berichtet, wie es ihm geht.

Während in Berlin noch der Krisenstab tagte, waren die Amerikaner längst wieder zu Hause. Die Regierung in Washington stellte zwei Charterflugzeuge zur Verfügung, in denen sie Hunderte US-Bürger aus Japan ausfliegen ließ. Es waren Touristen, die seit zwei Wochen auf dem unter Quarantäne stehenden Kreuzfahrtschiff „Diamond Princess“ festsaßen. Am Montag landeten die Flugzeuge auf einem Luftwaffenstützpunkt nordöstlich von San Francisco.

Die Urlauber werden nun erneut 14 Tage lang isoliert, bis die US-Behörden sicher sein können, dass sie nicht mit dem Coronavirus infiziert sind. Aber das nehmen die Passagiere in Kauf. Sie wollten einfach nur runter von diesem Schiff, das den Hafen von Yokohama nicht verlassen darf und auf dem sich das Virus trotz aufwendiger Schutzmaßnahmen immer weiter ausbreitet.

Mittlerweile haben sich 454 der über 3000 Passagiere und Crew­mitglieder nachweislich mit der neuartigen Lungenkrankheit infiziert, darunter zwei Deutsche. Doch noch ist nicht einmal die Hälfte der Menschen an Bord getestet worden. 20 Betroffene sollen schwere Symptome haben. Das ewige Warten wird zu einer Nervenprobe.

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