Berlin. Das Coronavirus breitet sich in Deutschland und der Welt aus. Alle aktuellen Entwicklungen, Zahlen und Nachrichten im Newsticker.

  • 31 Tote binnen weniger Wochen: Das ist die tragische Bilanz in einem kanadischen Seniorenheim, nachdem fast alle Pflegekräfte das Heim aus Angst vor einer Ausbreitung des Coronavirus fluchtartig verlassen hatten
  • Gesundheitsbehörden fanden die Menschen in dem Heim in Dorval bei Montréal erst Tage später vor
  • Nachdem das öffentliche Leben wegen der Coronavirus-Pandemie zurückgefahren wurde, werden nun Maßnahmen in Deutschland gelockert – unter Auflagen
  • Am Samstag vermeldete das Robert-Koch-Institut weiter leicht steigende Fallzahlen
  • Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern erlassen eine Maskenpflicht für öffentliche Verkehrsmittel, in Sachsen gilt die Regel auch für Kunden im Einzelhandel
  • Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) geht davon aus, dass der Coronavirus-Ausbruch „beherrschbarer“ geworden ist
  • Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hat eine baldige Anhebung des Kurzarbeitergeldes in Aussicht gestellt
  • Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) rät wegen der Einschränkung der Reisefreiheit zu Urlauben in Deutschland
  • Die Vereinten Nationen rechnen mit bis zu 300.000 Corona-Toten in Afrika in den kommenden Monaten
  • In Deutschland haben sich mehr als 141.000 Menschen mit dem Coronavirus infiziert, mehr als 4300 Menschen starben an den Folgen der Krankheit. Das geht aus Zahlen der Johns-Hopkins-Universität und Meldedaten der Gesundheitsbehörden hervor
  • Weltweit haben sich bisher mehr als 2,25 Millionen Menschen mit dem neuartigen Erreger Sars-CoV-2 infiziert – rund die Hälfte der Infizierten lebt in Europa

Während es in der Coronavirus-Pandemie in Deutschland erste Anzeichen der Entspannung gibt, geht die Krise weltweit weiter: Allein in den USA sind rund 700.000 Menschen an Covid-19 erkrankt. Weltweit sind laut Zahlen der Johns-Hopkins-Universität mehr als zwei Millionen Menschen infiziert. Laut einer Schätzung der Nachrichtenagentur AFP müssen weltweit 4,5 Milliarden Menschen aufgrund von Ausgangsbeschränkungen zuhause bleiben.

In Deutschland haben sich laut Johns-Hopkins-Universität und Meldedaten der Gesundheitsbehörden mindestens 141.000 Menschen mit dem Erreger infiziert. Wie das Robert Koch-Institut (RKI) mitteilte, ist die Ansteckungsrate zugleich deutlich gesunken. Die sogenannte Reproduktionsrate (R) liegt bei 0,7 – was bedeutet, dass die Zahl der täglichen Neuansteckungen zurückgeht.

Bund und Länder verständigten sich am Mittwoch über die Regeln für die kommenden Wochen in der Corona-Pandemie. Angela Merkel (CDU) sprach danach von einem „zerbrechlichen Zwischenerfolg“ im Kampf gegen das Virus.

Viele der strengen Regeln – unter anderem Kontaktbeschränkungen, Gastro-Sperren, Kita-Schließungen – gelten zunächst für weitere Wochen. Bei Schulen und kleineren Geschäften wurden Regeln hingegen gelockert.

Coronavirus-News-Ticker: Alle Entwicklungen im Überblick

Samstag, 18. April 2020: Pfleger flüchten – 31 Menschen sterben in kanadischem Seniorenheim

14.35 Uhr: Wir schließen diesen Corona-Newsticker. Alle weitere Nachrichten finden Sie in unserem neuen Coronavirus-Newsticker.

13.52 Uhr: 31 Tote binnen weniger Wochen: Das ist die tragische Bilanz in einem kanadischen Seniorenheim, nachdem fast alle Pflegekräfte das Heim aus Angst vor einer Ausbreitung des Coronavirus fluchtartig verlassen hatten. Gesundheitsbehörden fanden die Menschen in dem Heim in Dorval bei Montréal erst Tage später vor – viele der Überlebenden dehydriert, unterernährt und teilnahmslos. Zwei Todesfälle blieben tagelang unbemerkt.

Blumen vor einem Seniorenheim im kanadischen Dorval: Ermittlungen wegen grober Fahrlässigkeit. (Photo by Eric THOMAS / AFP)
Blumen vor einem Seniorenheim im kanadischen Dorval: Ermittlungen wegen grober Fahrlässigkeit. (Photo by Eric THOMAS / AFP) © AFP | Eric Thomas

Der Premierminister von Quebec, Francois Legault, kündigte Ermittlungen wegen grober Fahrlässigkeit an. Nach Legaults Angaben waren am Ende nur noch zwei Pflegekräfte in dem Heim, um die insgesamt 130 Bewohner zu versorgen. „Mir war schlecht, mir war wirklich schlecht“, sagte Moira Davis, deren Vater am 8. April in dem Pflegeheim gestorben war, der Nachrichtenagentur AFP. Der 86-jährige soll sich eine Woche vor seinem Tod mit dem Coronavirus infiziert haben. Offiziellen Angaben zufolge starben mindestens fünf Heimbewohner an der vom Coronavirus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19.

Der Todesursache der weiteren 26 Fälle geht nun ein Gerichtsmediziner nach. In kanadischen Medien ist das „Horror-Altenheim“ in Dorval bereits zum Symbol der Corona-Krise geworden. Die Hälfte aller knapp 1300 Corona-Todesfälle in Kanada trat in Langzeit-Pflegeheimen auf. Das Heim ihres Vaters sei ein „Paradebeispiel für das, was in unserer Altenpflege schiefläuft“, sagte Davis.

12.53 Uhr: Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) hat vor verheerenden Auswirkungen der Corona-Krise auf afrikanische Staaten gewarnt. Nicht nur die Gesundheitskrise selbst stelle eine Gefahr für afrikanische Länder da, „sondern es erwachsen daraus Spannungen, Unruhen, Hunger, bis hin zur Gefahr des Staatsverfalls in bestimmten Regionen“, sagte Müller im Deutschlandfunk.

Auch die Weltbank und der Internationale Währungsfonds (IWF) warnten vor den Folgen der Pandemie auf dem ärmsten Kontinent der Welt und riefen zu weiteren Milliardenhilfen auf. Müller verwies auf äußerst schwache Gesundheitsstrukturen in vielen afrikanischen Ländern.

Zugleich hob er die afrikanischen Erfolge im Kampf gegen Ebola hervor. Als Konsequenz aus diesen Erfahrungen hätten afrikanische Regierungen sofort beim Auftreten der ersten Corona-Fälle Isolation angeordnet.

11.03 Uhr: Das seit Ende März nach Corona-Infektionen an Bord in Australien ankernde Kreuzfahrtschiff „Artania“ hat sich auf die Heimreise gemacht. Das Schiff des Bonner Reiseveranstalters Phoenix habe am Samstag den Hafen der Stadt Fremantle verlassen, bestätigte ein Sprecher des Innenministeriums des Bundesstaates Westaustralien auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur.

„Thank you Fremantle“, war auf einem Transparent mit Herz an Deck zu sehen. Die „Artania“ werde auf dem Weg in Indonesien und den Philippinen Halt machen, um Crewmitglieder abzusetzen, hieß es weiter.

Das Schiff, bekannt aus der ARD-Dokuserie „Verrückt nach Meer“, war vor zwei Wochen unter Quarantäne gestellt worden. Seit Ende März lag es in Fremantle südlich von Perth. Grund war, dass auf dem Schiff mehrere Coronavirus-Fälle aufgetreten waren.

Mehr als 840 Passagiere und Besatzungsmitglieder wurden nach Deutschland geflogen, 23 Gäste und 13 Crewmitglieder kamen in australische Krankenhäuser. Ein 69 Jahre alter deutscher Passagier und zwei Besatzungsmitglieder starben.

10.43 Uhr: Um den Kampf gegen das Coronavirus zu unterstützen und Spenden zu sammeln, werden heute zahlreiche Stars aus Musik, Film und Fernsehen in einem Streaming-Event auftreten. Unter dem Motto „One World: Together At Home“ treten unter anderem die Rolling Stones, Billie Eilish, Elton John, Taylor Swift und Stevie Wonder auf. Organisiert wurde das Event von der Aktivisten-Bewegung Global Citizen und Lady Gaga, auch die Weltgesundheitsorganisation unterstützt die Veranstaltung. Erfahren Sie hier mehr über die geplanten Auftritte und darüber, wie Sie das Event verfolgen können: „Diese Megastars treten bei „One World: Together At Home“ auf

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10.00 Uhr: Das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin hat die Zahl der in Deutschland mit dem Coronavirus infizierten Menschen am Samstag mit 137.439 angegeben – ein Plus von 3609 seit dem Vortag. Die in der US-Stadt Baltimore ansässige Johns-Hopkins-Universität (JHU) meldete 141.397 Infizierte.

Das RKI, das nur die elektronisch übermittelten Zahlen aus den Bundesländern berücksichtigt und seine Aufstellung einmal täglich aktualisiert, registrierte bislang 4110 Todesfälle, die JHU 4352 Tote. Die Zahl der Genesenen betrug etwa 85.400.

Für die einzelnen Bundesländer übermittelte das RKI die folgenden Zahlen (Infizierte / Differenz zum Vortag / Tote):

  • Baden-Württemberg: 27.258 / +715 / 919
  • Bayern: 36.881 / +854 / 1198
  • Berlin: 5066 / +121 / 91
  • Brandenburg: 2161 / +41 / 62
  • Bremen: 567 / +11 / 24
  • Hamburg: 4118 / +113 / 90
  • Hessen: 6916 / +211 / 212
  • Mecklenburg-Vorpommern: 645 / +11 / 14
  • Niedersachsen: 8649 / +207 / 281
  • Nordrhein-Westfalen: 28.006 / +976 / 791
  • Rheinland-Pfalz: 5324 / +113 / 99
  • Saarland: 2289 / +35 / 86
  • Sachsen: 4140 / +92 / 103
  • Sachsen-Anhalt: 1315 / +36 / 29
  • Schleswig-Holstein: 2387 / +38 / 61
  • Thüringen: 1717 / +35 / 50
  • Gesamt: 137.439 / +3609 / 4110

8.16 Uhr: Viele Sparten in der Unterhaltungsindustrie leiden wegen der Corona-Krise. Eine der wenigen Ausnahmen: Autokinos. Nach Angaben der Bundesnetzagentur gibt es derzeit so viele Anträge auf die Erteilung entsprechender Frequenzen wie nie zuvor. Lesen Sie hier, wie Autokinos derzeit eine Renaissance erleben – und wo welche zu finden sind: „Renaissance der Autokino-Romanik – 10 Autokino-Tipps“

6.44 Uhr: Die Grünen im Bundestag sehen in der derzeit weit verbreiteten Heimarbeit eine langfristige Chance und fordern einen Rechtsanspruch auf mobiles Arbeiten. „Viele Menschen merken, dass mobiles Arbeiten viele Vorteile mit sich bringt – mehr Zeitsouveränität und Flexibilität für den Einzelnen“, sagte die Fraktionsvorsitzende Katrin Göring-Eckardt der Nachrichtenagentur AFP. „Das sollten wir uns dringend auch für die Zeit nach der Corona-Krise bewahren.“

In einem Positionspapier zur Digitalisierung fordert die Fraktion den Rechtsanspruch auf freiwilliges mobiles Arbeiten mit Rückkehrrecht an den festen Arbeitsplatz. Für die Ausrüstung eines Heimarbeitsplatzes müssten demnach die Arbeitgeber sorgen. Dass Dienstreisen durch Videokonferenzen ersetzt werden, sei auch ein ökologischer Vorteil.

„Gravierender Nachholbedarf“ besteht aus Sicht der Grünen-Fraktion in Behörden, wo digitales Arbeiten trotz geeigneter Aufgaben technisch nur bedingt möglich sei. „Gerade unsere öffentliche Verwaltung und Justiz liegen in der Digitalisierung meilenweit zurück“, sagte Göring-Eckardt AFP. Hier brauche es einen „Bund-Länder-Pakt Digitales“ und einen Investitionsschub für die elektronische Aktenführung. Die parlamentarischen Voraussetzungen seien hier schon lange geschaffen.

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6.12 Uhr: Bei der Versorgung mit dringend benötigtem medizinischen Schutzmaterial zeichnet sich in Deutschland eine leichte Entspannung ab. „Die Versorgungslage verbessert sich, das ist momentan die Botschaft“, sagte der Präsident des Technischen Hilfswerks (THW), Gerd Friedsam, der Nachrichtenagentur AFP. Bei manchen Gütern – etwa Schutzhandschuhen und Desinfektionsmitteln – könne der Bedarf des THW inzwischen weitgehend erfüllt werden.

Menschenleere auf dem Place de la Concorde in Paris: Frankreich ist schwer von der Pandemie getroffen.
Menschenleere auf dem Place de la Concorde in Paris: Frankreich ist schwer von der Pandemie getroffen. © AFP | JOEL SAGET

Diese Erfolge im Einsatz gegen die Corona-Pandemie könnten aber schnell wieder zunichte gemacht werden – nämlich dann, wenn die Infektionszahlen wieder steigen, warnte Friedsam. „Wenn die Lockerungen jetzt zu Umkehrungen führen würden, kann das nächste Woche wieder ganz anders aussehen“, sagte der THW-Präsident, dessen Organisation für die Bundesregierung die Verteilung von Schutzmaterialien an die Bundesbehörden organisiert. „Wir müssen an dem hohen Schutzniveau festhalten - bei allem Druck, viele Dinge wieder zur Normalität zurückkehren zu lassen.“

5.37 Uhr: Eines der meistdiskutierten Themen derzeit: Wie und wann wird um nächsten Mal Urlaub möglich sein? Viele Deutsche sehnen sich nach der Aussicht auf Erholung, auch die Tourismusbranche hofft auf ein absehbares Ende der Corona-Krise. Im Sommer 2020 werden die Urlaubsmöglichkeiten allerdings wahrscheinlich sehr eingeschränkt sein, sagte der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung, Thomas Bareiß, unserer Redaktion.

Im Moment spricht viel dafür, dass die Fernreisen dieses Jahr ausfallen müssen, was für viele Reisebüros und Reiseveranstalter einen enormen Einschnitt mit sich bringen würde“, sagte der CDU-Politiker. „Der Sommerurlaub dieses Jahr wird wahrscheinlich eher in Deutschland stattfinden.“

Lesen Sie hier, wie es derzeit in deutschen Urlaubsregionen aussieht – und wie die Branche zittert: Wird der Sommerurlaub (nur) in Deutschland möglich sein?

4.54 Uhr: Das Bundesfinanzministerium hält trotz der Corona-Krise am Zeitplan für die geplante europäische Finanztransaktionssteuer fest. Die Arbeiten an der Einführung der Finanztransaktionssteuer liefen, und das Finanzministerium halte auch am Zeitplan fest, sagte eine Ministeriumssprecherin unserer Redaktion. Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) hatte im vergangenen Dezember einen Gesetzentwurf für eine solche Steuer vorgelegt, die in zehn Mitgliedsstaaten der EU im kommenden Jahr in Kraft treten soll.

Die FDP dagegen dringt angesichts der Corona-Krise darauf, die Steuer zu kippen. „Die Wirtschaft leidet im Moment unter einer Kernschmelze. Märkte brechen weg, Lieferketten funktionieren nicht mehr, Geschäftsmodelle stehen auf dem Prüfstand. In diesem Moment maximaler wirtschaftspolitischer Verunsicherung eine neue Steuer etablieren zu wollen, wäre maximaler politischer Leichtsinn“, sagte Volker Wissing, FDP-Präsidiumsmitglied und rheinland-pfälzischer Wirtschaftsminister, unserer Redaktion. „Wir müssen Wirtschaft und Märkte stabilisieren und dürfen sie nicht mit einer zusätzlichen Steuer weiter destabilisieren. Deutschland braucht Zusammenhalt und Zuversicht, aber keine neue Steuer.“

4.01 Uhr: Die neue Wirtschaftsweise Monika Schnitzer ist zuversichtlich, dass Deutschland gut aus der Corona-Krise kommen wird. „Ich erwarte, dass die Wirtschaft mit der langsamen Lockerung der Maßnahmen auch rasch wieder ins Laufen kommt“, sagte sie der Deutschen Presse-Agentur. Der Anreiz, wieder aktiv zu werden bei den Unternehmen und auch der Nachholbedarf der Konsumenten seien groß.

All dies gelte nur, wenn es gelinge, die Infektionen so unter Kontrolle zu bekommen, dass keine zweite Infektionswelle drohe, betonte die Wirtschaftswissenschaftlerin. Doch dafür sei „gerade Deutschland mit seinem starken Gesundheitssystem gut aufgestellt“. Allerdings werde nicht alles gleich schnell wieder ins Laufen kommen. „Aber dafür haben wir Rücklagen und Hilfen, um dort für Ausgleich zu sorgen, wo es nötig ist.“

Größere Sorgen als um Deutschland macht sie sich um den internationalen Bereich: „Wenn unsere Absatzmärkte wie China und die USA einbrechen und im Krisenmodus bleiben, wird es uns schwerfallen, wieder auf die Umsatzzahlen zu kommen, die wir vorher hatten.“

2.37 Uhr: Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hat angesichts der Corona-Krise eine baldige Anhebung des Kurzarbeitergeldes in Aussicht gestellt. Nicht nur für Geringverdiener, auch für Facharbeiter bedeute Kurzarbeit einen erheblichen Einbruch, sagte Heil der „Neuen Osnabrücker Zeitung“: „Miete und Rechnungen müssen ja weiterbezahlt werden. Deswegen suchen wir in der Regierung und mit den Sozialpartnern intensiv nach einer Lösung.“

Der Minister stellte sich hinter die unserer Redaktion gegenüber geäußerte Forderung des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), die staatlichen Zuschüsse zum Kurzarbeitergeld von 60 auf 80 Prozent der Nettoeinbußen (87 Prozent bei Arbeitnehmern mit Kindern) für die Monate Mai, Juni und Juli aufzustocken. „Die Forderung des DGB ist plausibel“, sagte Heil der „NOZ“. In den Beratungen gehe es darum, „wie wir Kaufkraftverluste ausgleichen können, wenn die Krise fortdauert“.

Er gehe davon aus, dass wegen der Corona-Krise mehre Millionen Menschen „in Kurzarbeit sind oder gehen werden“. Es seien deutlich mehr Branchen betroffen als bei der Finanzkrise von 2008/2009, vor allem in der Gastronomie und im Tourismus. „Die Herausforderung ist gewaltig, aber wir haben die Rücklagen, um das gemeinsam zu überstehen. Und Kurzarbeit sichert Millionen von Arbeitsplätzen“, sagte der Minister.

Derzeit liegen in Deutschland rund 725.000 Anträge auf Kurzarbeit vor. Die deutliche Mehrheit kommt von kleineren Unternehmen.

Hubertus Heil (SPD), Bundesminister für Arbeit und Soziales, am Donnerstag in seinem Ministerium.
Hubertus Heil (SPD), Bundesminister für Arbeit und Soziales, am Donnerstag in seinem Ministerium. © dpa | Kay Nietfeld

Freitag, 17. April 2020: Coronavirus: RKI-Fallzahlen steigen – 133.830 Infizierte in Deutschland

22.37 Uhr: Italien hat am Freitag eine Rekordzahl von Menschen gemeldet, die eine Infektion mit dem neuartigen Coronavirus überstanden haben. Binnen 24 Stunden seien 2563 Menschen genesen, teilte Zivilschutzchef Angelo Borrelli mit. Allerdings seien auch 575 Menschen seit Donnerstagabend gestorben.

Die Zahl der Erkrankten gab Borrelli mit knapp 107.000 an, das waren 355 mehr als am Vortag. Die Zahl der Todesfälle seit Beginn der Pandemie liegt in Italien bei mindestens 22.745 – das ist die zweithöchste Zahl weltweit nach den USA, wo mehr als 34.500 Menschen starben.

In Frankreich starben binnen 24 Stunden 761 Menschen in Krankenhäusern und Pflegeheimen, wie der Generaldirektor für Gesundheit, Jérôme Salomon, am Freitag mitteilte. Aber auch hier sank die absolute Zahl der Coronavirus-Patienten. Dies sei der seit vier Wochen bestehenden Ausgangssperre zu verdanken, sagte Salomon. Insgesamt starben in Frankreich mindestens 18.681 Menschen nach einer Coronavirus-Infektion.

In Italien haben binnen 24 Stunden 2563 Menschen die Infektion mit dem Coronavirus überstanden
In Italien haben binnen 24 Stunden 2563 Menschen die Infektion mit dem Coronavirus überstanden © dpa | Cecilia Fabiano

21.54 Uhr: Trotz weltweiter Maßnahmen gegen das neue Coronavirus sind nach Daten von US-Forschern inzwischen mehr als 150.000 damit infizierte Menschen gestorben. Die Zahl der weltweit nachgewiesenen Infektionen lag der Johns-Hopkins-Universität zufolge am Freitagabend bei mehr als 2,2 Millionen. Das bis vor gut drei Monaten praktisch noch völlig unbekannte Virus Sars-CoV-2 kann die Lungenkrankheit Covid-19 auslösen.

Die meisten Todesfälle infolge der Coronavirus-Pandemie gab es der Hochschule in Baltimore zufolge bislang in den USA (rund 34.000), Italien (23.000), Spanien (19.000), gefolgt von Frankreich und Großbritannien. Die Daten der US-Forscher zeigen in der Regel höhere Stände als jene der Weltgesundheitsorganisation (WHO), weil sie regelmäßiger aktualisiert werden. In manchen Fällen wurden Infektions- und Todeszahlen zuletzt aber auch wieder nach unten korrigiert. Die WHO hatte bis Donnerstag weltweit gut 130.000 Corona-Todesfälle und rund 2 Millionen bekannte Infektionen gemeldet.

Die Zahl der bekannten Infektionen pro Land wiederum lässt sich wegen der unterschiedlichen Testquote und einer hohen Dunkelziffer nur begrenzt vergleichen. Rein an den absoluten Zahlen gemessen gab es die meisten Infektionen der Universität zufolge mit fast 700.000 Fällen in den USA, einem Land mit rund 330 Millionen Einwohnern. An zweiter Stelle stand Johns Hopkins zufolge Spanien mit rund 190 000 bekannten Infektionen, in Italien waren es mehr als 170.000.

Zwei deutsche Bundesländer führen Maskenpflicht ein

19.09 Uhr: Nach Sachsen führt auch Mecklenburg-Vorpommern eine Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr ein. Wie Ministerpräsidentin Manuela Schwesig am Freitag in Schwerin sagte, müssen Nutzer von Straßenbahn, Bus oder Taxi einen Mund- und Nasenschutz tragen. Alternativ könne auch ein Tuch als Schutz getragen werden.

18.53 Uhr: Bei wiederholten Verstößen gegen Quarantäne-Auflagen im Zusammenhang mit der Corona-Epidemie könnten Menschen in Hamburg demnächst im Ausreisegewahrsam am Flughafen landen. „Das könnte ein geeigneter Ort sein“, sagte der Sprecher der Innenbehörde, Frank Reschreiter, am Freitag. Er sprach von einer Option und betonte zugleich: „Wir haben noch keinen Fall.“ Die Einrichtung sei dafür geeignet, weil sie kein Gefängnis, aber abgeschlossen und zurzeit nicht belegt sei. Wegen des nahezu eingestellten Flugverkehrs sind zurzeit keine Abschiebungen möglich.

17.24 Uhr: Die Migranten von dem Rettungsschiff „Alan Kurdi“ bleiben nun zwei Wochen in Quarantäne auf einer italienischen Fähre. Der Transfer der rund 145 Menschen von dem deutschen Schiff auf die Fähre „Raffaele Rubattino“ des privaten Betreibers Tirrenia begann am Freitag vor Sizilien. Im Hafen von Palermo halfen mehrere Boote der Küstenwache, wie das Verkehrsministerium in Rom mitteilte. An Bord sollten die Menschen auf das Coronavirus getestet werden, erklärte Palermos Bürgermeister Leoluca Orlando. Sie werden vom Roten Kreuz versorgt.

Die Crew der „Alan Kurdi“ werde auf dem eigenen Schiff isoliert, erklärte der Sprecher der Hilfsorganisation Sea-Eye, Gorden Isler. Italien hatte erklärt, dass man wegen der Corona-Pandemie keine Migranten an Land lassen könne, weil diese nicht gesundheitlich versorgt werden könnten. Wohin die Geflüchteten nach der Quarantäne kommen, ist unklar. Möglich ist eine Verteilung auf andere EU-Länder. Lesen Sie auch: Rettungsschiff „Alan Kurdi“ auf Irrfahrt im Mittelmeer

Das Rettungschiff „Alan Kurdi“ der Hilfsorganisation Sea-Eye.
Das Rettungschiff „Alan Kurdi“ der Hilfsorganisation Sea-Eye. © dpa | Fabian Heinz

EU gibt drei Milliarden Euro für Kampf gegen Coronavirus frei

17.16 Uhr: Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) erwägt angesichts schwieriger Vorbereitungen einen Stufenplan zur Einführung der Grundrente für Geringverdiener. Ein zügiges Inkrafttreten des Gesetzes und die Umsetzung zum 1. Januar 2021 würden weiter angestrebt, heißt es in einer Gegenäußerung zu einer Stellungnahme des Bundesrats. Es werde aber auch nicht verkannt, dass die Umsetzung mit hohem Aufwand besonders für die gesetzliche Rentenversicherung verbunden sei, bei der die Corona-Krise zu Belastungen führe. Zuerst berichtete die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (Samstag) darüber.

Die Bundesregierung hatte beschlossen, die Grundrente zum 1. Januar 2021 einzuführen. Damit sollen die Renten von rund 1,3 Millionen Menschen mit kleinen Bezügen aufgebessert werden. Geringverdiener, die mindestens 33 Jahre an Beitragszeiten für Beschäftigung, Erziehung oder Pflege vorweisen können, sollen Grundrente erhalten können. Im Startjahr soll sie 1,4 Milliarden Euro kosten.

16.56 Uhr: Das EU-Parlament hat drei Milliarden Euro aus dem EU-Haushalt für den Kampf gegen die Coronavirus-Krise freigegeben. Mit dem Geld sollen auf EU-Ebene medizinische Hilfsgüter wie Masken und Beatmungsgeräte gekauft und verteilt werden. Zudem soll der grenzübergreifende Transport von Patienten bezahlt werden. Die Maßnahme gehört zu einem Hilfspaket, das die Abgeordneten am Freitag billigten.

Das EU-Parlament stimmte außerdem für eine Änderung der Richtlinien für den bereits bestehenden Hilfsfonds für besonders arme und benachteiligte Menschen, darunter Obdachlose. Der Hilfsfonds kann damit während der Coronavirus-Pandemie schneller auf Finanzmittel zugreifen. Neben direkten Hilfen an die Menschen wird damit Schutzausrüstung für Helfer finanziert. Außerdem bekommen Hilfsstellen die Möglichkeit, zur Verringerung des Ansteckungsrisikos elektronische Gutscheine beispielsweise für Nahrungsmittel auszustellen.

Die Abgeordneten billigten auch die Verschiebung der neuen Zertifizierungsregeln für Medizinprodukte. Dies hatte die EU-Kommission wegen der Krise vorgeschlagen. Ab Ende Mai sollten in der Europäischen Union eigentlich nur noch besonders zertifizierte Medizinprodukte auf den Markt gebracht werden; das ist eine Konsequenz aus dem Brustimplantate-Skandal 2010. Die Anwendung soll nun um zwölf Monate verschoben werden, um keine zusätzlichen bürokratischen Hürden aufzubauen.

4,5 Milliarden Menschen weltweit in Isolation

16.42 Uhr: Noch nie in der Geschichte der Menschheit hat eine Pandemie das Leben so vieler Menschen verändert: Mindestens 4,5 Milliarden Menschen in aller Welt müssen derzeit zuhause bleiben, um die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus einzudämmen. Damit sind rund 58 Prozent der Menschheit von strikten Ausgangssperren oder Ausgangsbeschränkungen betroffen, wie eine Zählung der Nachrichtenagentur AFP ergibt.

Nach Angaben der Vereinten Nationen leben derzeit 7,79 Milliarden Menschen auf der Welt. Ausgangssperren traten seit Mitte März in immer mehr Ländern in Kraft: Am 18. März galten sie für 500 Millionen Menschen, am 23. März bereits für über eine Milliarde, am 24. März für zwei Milliarden, am 25. März für drei Milliarden Menschen, und am 7. April wurde die Schwelle von vier Milliarden Menschen erreicht. Inzwischen fassen die ersten Länder aber wieder Lockerungen der Maßnahmen ins Auge – darunter auch Deutschland.

16.01 Uhr: Bisher zählten China, Mittel- und Südeuropa sowie die USA zu den Regionen, die von der Coronavirus-Krise besonders betroffen waren. Die Vereinten Nationen (UN) rechnen nun damit, dass der afrikanische Kontinent in den kommenden Wochen besonders stark von der Coronavirus-Pandemie betroffen sein wird. Die UN-Wirtschaftskommission für Afrika (UNECA) rechnet mit bis zu 300.000 Coronavirus-Toten in den nächsten sechs Monaten. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters.

In Nairobi (Kenia) drängen Bewohner drängen durch ein Tor, um zu einer Stelle zur Verteilung von Nahrungsmitteln zu kommen. Angesichts drastischer Corona-Ausgangsbeschränkungen im südlichen Afrika hat Amnesty International die Regierungen in der Region aufgefordert, ihren Bürgern Nahrungsmitteln zu Verfügung zu stellen.
In Nairobi (Kenia) drängen Bewohner drängen durch ein Tor, um zu einer Stelle zur Verteilung von Nahrungsmitteln zu kommen. Angesichts drastischer Corona-Ausgangsbeschränkungen im südlichen Afrika hat Amnesty International die Regierungen in der Region aufgefordert, ihren Bürgern Nahrungsmitteln zu Verfügung zu stellen. © dpa | Brian Inganga

Bislang gibt es auf dem afrikanischen Kontinent mit seinen 54 Nationen vergleichsweise wenig Corona-Infizierte – Experten gehen derzeit von weniger als 20.000 Infektionen aus. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rechnet jedoch mit bis zu zehn Millionen Corona-Kranken in Afrika in den nächsten drei bis sechs Monaten, heißt es in dem Reuters-Bericht.

Ab Montag gibt es die Krankschreibung wieder beim Arzt

15.45 Uhr: Ab Montag müssen Arbeitnehmer für Krankschreibungen bei leichten Atemwegsbeschwerden wieder zum Arzt gehen. Eine in der Corona-Epidemie eingeführte Ausnahmeregelung, dass dies auch nach telefonischer Rücksprache mit dem Arzt ging, wird nicht verlängert. Das hat der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) von Ärzten, Kliniken und Krankenkassen beschlossen. Für die Beurteilung, ob man arbeitsunfähig ist und eine Krankschreibung erhält, ist wieder eine körperliche Untersuchung nötig.

Die Kassenärztliche Bundesvereinigung kritisierte die Entscheidung als einen „abrupten Stopp“ der Ausnahmeregelung, der weder für die Praxen noch für die Patienten gut sei. Man habe sich für eine Verlängerung bis 3. Mai eingesetzt, sei aber im Gremium überstimmt worden.

Laut G-BA ist ein unmittelbares Arztgespräch vor allem bei Erkrankungen wichtig, die nur durch eine persönliche Untersuchung umfassend und präzise erkannt werden könnten. Unabhängig davon sollten Patienten mit typischen Covid-19-Symptomen oder unklaren Symptomen der oberen Atemwege vorher in der Praxis anrufen und das Vorgehen besprechen.

14.38 Uhr: Als erstes Bundesland hat Sachsen eine Maskenpflicht für den öffentlichen Nahverkehr und für den Einzelhandel beschlossen. Die Regelung gelte von Montag an, sagte Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) nach einer Sitzung des Landeskabinetts in Dresden.

Zur Abdeckung von Nase und Mund müsse es keine teure FFP2-Maske sein, es reiche auch ein einfaches Tuch oder ein Schal, betonte der Regierungschef.

Sachsens Ministerpräsident Kretschmer (CDU) hat in seinem Bundesland eine Maskenpflicht im Nahverkehr und Handel erlassen.
Sachsens Ministerpräsident Kretschmer (CDU) hat in seinem Bundesland eine Maskenpflicht im Nahverkehr und Handel erlassen. © dpa | Peter Endig

Wenn man in so vielen Bereichen zusätzliche Kontakte von Menschen zulasse, sei eine Maskenpflicht „die richtige Antwort“, so Kretschmer. Von Montag an sollen in Sachsen einige Beschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie gelockert werden.

Für die Nutzung von Bussen und Bahnen ist laut Regierung dann das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes verpflichtend, ebenso für den Einzelhandel. Es sei ein „zumutbares Instrument“ für die größeren Bewegungsmöglichkeiten, die die Menschen in Sachsen nun hätten. Einen solchen Schutz gebe es mittlerweile in vielfältiger Weise, man könne ihn kaufen, selbst nähen oder kaufen. „Ich denke wir sind an einem Punkt, wo wir das verpflichtend vorgeben können.“

Mehr Eltern bekommen Anspruch auf Notbetreuung

13.53 Uhr: Die von China überraschend nach oben korrigierte Zahl der Corona-Toten in Wuhan nennt Außenminister Heiko Maas (SPD) „besorgniserregend“. Maas drängte die chinesische Regierung in der Sendung „Bild Live“ zu mehr Transparenz. Für die Ursachenforschung und die Entwicklung eines Impfstoffs sei es wichtig zu wissen, wo das Virus herkomme und wie es entstanden sei.

Die Wiedereröffnung des umstrittenen Tiermarkts in der zentralchinesischen Millionenstadt Wuhan, in der die weltweite Coronavirus-Pandemie ihren Ursprung hatte, könne er „nicht nachvollziehen“, sagte Maas weiter. Im Kampf gegen Pandemien gehe es darum, dass jeder seinen Beitrag leiste.

China gerät international wegen seines Umgangs mit der Corona-Krise zunehmend unter Druck. Vor allem die USA werfen Peking vor, zu spät über die Verbreitung des neuen Erregers informiert zu haben. Zudem gehen US-Stellen dem Verdacht nach, dass das Virus aus einem Labor in Wuhan gekommen sein könnte und nicht von einem Wildtiermarkt, wie bisher von den chinesischen Behörden angegeben. Auch Frankreich und Großbritannien stellten das Krisenmanagement der chinesischen Regierung infrage.

13.20 Uhr: Mehr Eltern bekommen in der Corona-Krise Anspruch auf eine Notbetreuung jüngerer Kinder. Eine bundesweit einheitliche Regelung wird es aber vorerst nicht geben. Das ist das Ergebnis der Telefonschalte, zu der Familienministerin Franziska Giffey (SPD) eingeladen hatte. Giffey hatte für einheitliche Regeln geworden, dir vor allem Alleinerziehenden helfen sollten.

Nun heißt es: „Bis mindestens zum 3. Mai 2020 regeln und erweitern die Bundesländer die Notbetreuung im Rahmen ihrer landesspezifischen Notwendigkeiten und Gegebenheiten.“ Notbetreuung gibt es für Kinder im Kita-Alter bis zur sechsten Klasse, wenn Eltern systemrelevante Berufe haben und bei der Arbeit gebraucht werden. Die Details regeln die einzelnen Bundesländer.

Keine Lösung zur Unterstützung arbeitsloser Studenten

13.09 Uhr: Es gibt noch immer keine Lösung zur Unterstützung Studierender, die kein Bafög beziehen und in der Corona-Krise ihre Jobs verloren haben. In einem Schreiben an die Kultusministerkonferenz erklärte Bildungsministerin Anja Karlizcek (CDU), sie sei zuversichtlich, dass „eine tragfähige Lösung zeitnah in Kraft tritt“.

Es ist aber noch unklar, wie diese Lösung organisiert wird: Das Deutsche Studierendenwerk habe sich nicht in der Lage gesehen, „eine rasche, unbürokratische Soforthilfe als Träger für ein zinsloses Darlehen bundesweit zu administrieren“. Die hochschulpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Nicole Gohlke, erhob derweil schwere Vorwürfe gegen Karliczek: Trotz zahlreicher Vorschläge gebe es noch kein Ergebnis.

12.21 Uhr: Die Essener Kaufhauskette Galeria Karstadt Kaufhof hat Klage gegen die Sonderregeln des Landes Nordrhein-Westfalen in der Corona-Krise eingereicht. Das Unternehmen wende sich in einem Eilverfahren gegen die Coronaschutzverordnung, teilte das Oberverwaltungsgericht des Landes am Freitag in Münster mit. Das Land hat Gelegenheit, dazu Stellung zu beziehen. Eine Entscheidung soll in dieser Woche nach Angaben des Gerichts nicht mehr fallen.

Ab Montag gelten die neuen Vorgaben für den Einzelhandel. Große Kaufhäuser wie Karstadt und Kaufhof müssen demnach weiter geschlossen bleiben. Die von Bund und Ländern vorgegebene langsame Öffnung des Handels sieht nämlich vor, dass nur Geschäfte bis zu 800 Quadratmetern Verkaufsfläche ab Montag wieder unter bestimmten Sicherheitsauflagen öffnen dürfen. Mit dieser Regelung soll gewährleistet werden, dass nicht alle Läden auf einmal aufmachen und die Innenstädte dadurch wieder zu voll werden.

Allerdings hat das Land Nordrhein-Westfalen einen Sonderweg eingeschlagen: Es erlaubt zusätzlich die Öffnung von Möbelhäusern - darunter auch die der großen Kette Ikea – sowie von Babyfachmärkten. Mehrere Handelsketten und Verbände hatten bereits kritisiert, dadurch entstehe eine willkürliche Wettbewerbsverzerrung.

Jens Spahn: Maßnahmen gegen Corona-Pandemie in Deutschland bisher erfolgreich

11.31 Uhr: Auch in Deutschland soll die klinische Prüfung eines Impfstoffes gegen die Coronavirus-Infektion demnächst anlaufen. Das bestätigte der Präsident des Paul-Ehrlich-Instituts, Klaus Cichutek, bei der gemeinsamen Pressekonferenz mit Gesundheitsminister Spahn.

Weltweit seien bereits vier klinische Prüfungen eines Impfstoffes im Gange, erklärte Cichutek weiter. Er geht davon aus, dass es mehrere Impfstoffe gegen das Covid-19-Virus brauche.

10.15 Uhr: Die bisherigen Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie in Deutschland sind nach Darstellung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn erfolgreich gewesen. „Der Ausbruch ist – Stand heute – wieder beherrschbar und beherrschbarer geworden“, sagte der CDU-Politiker am Freitag in Berlin.

Es sei gelungen, von einem dynamischen Anstieg der Infektionszahlen zu einem linearen zu kommen, sagte Spahn – er betonte: „Die Infektionszahlen sind deutlich gesunken.“

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Freitagvormittag in Berlin.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Freitagvormittag in Berlin. © dpa | JOHN MACDOUGALL

Für den weiteren Kampf gegen das Coronavirus setzt der Minister auf eine verstärkte Produktion von medizinischen Schutzmasken in Deutschland. Nach einer ersten Ausschreibung seien Zuschläge an rund 50 Unternehmen erteilt worden, sagte der CDU-Politiker am Freitag in Berlin.

Damit sollten ab Mitte August pro Woche zehn Millionen FFP2-Spezialmasken und 40 Millionen OP-Masken hergestellt werden. Damit lasse sich der Grundbedarf für das Gesundheitswesen im Großen und Ganzen decken.

Spahn betonte, dass neben der Beschaffung im Ausland eine solche Unabhängigkeit wichtig sei. Angesichts der Corona-Epidemie ist Schutzausrüstung für das medizinische Personal weltweit knapp.

Coronavirus – Außenminister Maas: Tausende Deutsche stecken im Ausland fest

9.58 Uhr: Laut Außenminister Heiko Maas (SPD) sitzen weiterhin Tausende deutsche Urlauber in Südafrika fest. In dem Land gelte eine „harte Ausgangssperre mit Polizeikontrollen“, so dass es für die Urlauber sehr schwierig sei, überhaupt zum Flughafen zu kommen.

Mit der Rückholaktion der Regierung seien bislang mehr als 240.000 Menschen nach Deutschland gebracht worden, berichtete der Minister. Dies sei eine „einmalige Leistung“ gewesen. Die Rückholbemühungen träten nun in eine „neue Phase“ ein, da es vor allem darum gehe, „sehr gezielt Einzelfälle“ zu bearbeiten. Da der Großteil der Reisenden inzwischen wieder Zuhause sei, hätten die Botschaften und Konsulate nun mehr Kapazitäten, um auch die besonders schwierigen Fälle anzugehen.

8.44 Uhr: Im ARD-„Morgenmagazin“ hat sich Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) für eine schrittweise Rückkehr der Krankenhäuser in den Normalbetrieb ausgesprochen. „Es ist es wichtig, dass wir ab Anfang Mai 25 bis 30 Prozent der Intensivbeatmungsbetten für Covid-19-Patienten freihalten, dass wir gleichzeitig aber auch in einen Regelbetrieb zurückkehren.“

Spahn äußerte sich auch zur geplanten Corona-App zur Nachverfolgung von Infektionen. Damit die App „wirklich gut ist, braucht es eher noch drei bis vier Wochen als noch zwei Wochen“, sagte der CDU-Politiker. „Wir sind mit Hochdruck daran, denn es geht darum, dass wir beim Datenschutz und der Datensicherheit so perfekt wie möglich sein müssen.“

8.28 Uhr: Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat die Zahl der in Deutschland mit dem Coronavirus infizierten Menschen am Freitag mit 133.830 angegeben – ein Plus von 3380 seit dem Vortag. Die Johns-Hopkins-Universität (JHU) meldete 137.698 Infizierte.

Das RKI, das nur die elektronisch übermittelten Zahlen aus den Bundesländern berücksichtigt und seine Aufstellung einmal täglich aktualisiert, registrierte bislang 3868 Todesfälle, die JHU 4052 Tote. Die Zahl der Genesenen betrug etwa 81.800.

Für die einzelnen Bundesländer übermittelte das RKI die folgenden Zahlen (Infizierte / Differenz zum Vortag / Tote):

  • Baden-Württemberg: 26.543 / +662 / 872
  • Bayern: 36.027 / +885 / 1137
  • Berlin: 4945 / +97 / 84
  • Brandenburg: 2120 / +62 / 60
  • Bremen: 556 / +49 / 22
  • Hamburg: 4005 / +52 / 84
  • Hessen: 6705 / +235 / 197
  • Mecklenburg-Vorpommern: 634 / +0 / 13
  • Niedersachsen: 8442 / +254 / 274
  • Nordrhein-Westfalen: 27.030 / +647 / 726
  • Rheinland-Pfalz: 5211 / +124 / 92
  • Saarland: 2254 / +53 / 76
  • Sachsen: 4048 / +93 / 95
  • Sachsen-Anhalt: 1279 / +31 / 28
  • Schleswig-Holstein: 2349 / +55 / 59
  • Thüringen: 1682 / +81 / 49

8.23 Uhr: In den deutschen Talkshows ist die Corona-Krise Dauerthema. Bei Markus Lanz warnte eine Journalistin: „Die Lockerungen kommen zu früh.“ Bei Maybrit Illner wurde darüber gesprochen, wie die Corona-Krise weitergehen könnte.

7.29 Uhr: Die Deutschen nehmen es bei Maßnahmen zur Eindämmung des Virus – Händewaschen oder Einhaltung des Sicherheitsabstands – nicht so genau wie etwa Italiener oder Franzosen und zeigen wenig Disziplin. Lediglich die Japaner erzielen noch schlechtere Werte.

Dies ergab eine repräsentative Online-Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Kantar, die unserer Redaktion vorab vorliegt. Mehr zur Studie lesen Sie hier.

Coronavirus: Stadt Wuhan korrigiert Zahl der Toten stark nach oben

6.43 Uhr: Die chinesische Stadt Wuhan hat die Zahl der Corona-Toten überraschend um rund 50 Prozent nach oben korrigiert. Wie die Behörden am Freitag berichteten, sind in der zentralchinesischen Metropole, in der die Pandemie ihren Ausgang genommen hatte, doch noch weitere 1290 Menschen in Folge der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben. Damit erhöht sich die Gesamtzahl der Toten in Wuhan auf 3896 Tote. Bislang waren nur 2579 Tote berichtet worden.

Die landesweite Gesamtzahl von bisher 3342 Toten in China wurde am Freitag zunächst noch nicht offiziell korrigiert, dürfte sich damit aber auf mehr als 4600 erhöhen. Die neuen Angaben bestätigen schon länger bestehende Vermutungen, dass in den offiziellen chinesischen Statistiken viele Fälle nicht mitgerechnet worden waren.

Es wurden mehrere Gründe für die erhebliche Korrektur genannt. So seien Patienten anfangs zuhause gestorben. Auch seien Krankenhäuser überfordert und Ärzte und medizinisches Personal mit dem Ansturm der Infizierten zu beschäftigt gewesen, „was zu verspäteten, fehlenden und falschen Berichten führte“, wie die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete.

6.30 Uhr: Die Bundesländer beraten am Freitag mit der Bundesregierung, welche Kinder mit der Lockerung der Corona-Auflagen ein Recht auf Notfallbetreuung in Kitas, Horts und Schulen bekommen. Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) hat dazu zu einer Telefonschalte geladen.

Viele Länder haben angekündigt, etwa Alleinerziehende, Lehrerinnen und Lehrer oder Verkäufer in den Kreis derer aufzunehmen, die Kinder betreuen lassen dürfen. Besprochen werden soll nun unter anderem, auf welche Berufsgruppen genau die Betreuung ausgeweitet wird. Lesen Sie hier: Schulen und Kitas bleiben für viele geschlossen – wer hilft jetzt den Eltern

0:30 Uhr: Die Einschränkungen der persönlichen Freiheit zur Bekämpfung der Corona-Pandemie empfindet einer Umfrage zufolge ein knappes Drittel (31 Prozent) der Deutschen als sehr starke oder starke Belastung. Die Mehrheit hat jedoch weniger bis gar keine Schwierigkeiten mit Kontaktverboten sowie der Schließung von Geschäften, Restaurants und Schulen, wie aus dem „Deutschlandtrend“ im ARD-„Morgenmagazin“ (Freitag) hervorgeht.

Demnach empfinden 43 Prozent die bestehenden Auflagen als weniger stark. Ein Viertel (26 Prozent) fühlt sich durch den Lockdown überhaupt nicht belastet. Dabei haben jüngere Menschen größere Probleme. Bei den unter 40-Jährigen sprechen 41 Prozent von starken bis sehr starken Belastungen und damit doppelt so viele wie bei den über 65-Jährigen (21 Prozent).

Hungrige stehen in Berlin mit Abstand beim Italiener an.
Hungrige stehen in Berlin mit Abstand beim Italiener an. © dpa | Annette Riedl

Donnerstag, 16. April 2020: RKI verkündet Erfolg bei Ansteckungsrate

22.14 Uhr: Die Reproduktionsrate ist laut Robert-Koch-Institut unter die angepeilte Marke gesunken. In den vergangenen Tagen hatte der Wert bei eins oder leicht darüber gelegen, am Mittwoch mit 0,9 erstmals knapp darunter. Nun liege die Rate etwa bei 0,7, Schwankungsbreite der Schätzung liege dabei zwischen 0,5 und 0,8. RKI-Chef Lothar Wieler hatte einen Wert von eins oder darunter als Ziel festgesetzt. Mehr zum Thema: Warum die Kanzlerin auf eine Corona-Zahl besonders schaut

20.34 Uhr: Die kommunalen Spitzenverbände haben die Kultusminister der Länder aufgefordert, die Vertreter von Städten, Kreisen und Gemeinden in die Planungen zur Wiederaufnahme des Schulbetriebs einzubeziehen. „Ohne Mitwirkung der Schulträger und Träger der Schülerbeförderung werden die Maßnahmen nicht umsetzbar sein“, zitiert die „Welt“ aus einem Schreiben von Städtetag, Landkreistag sowie Städte- und Gemeindebund an die Präsidentin der Kultusministerkonferenz (KMK), die rheinland-pfälzische Ministerin Stefanie Hubig (SPD).

Die Wiederaufnahme des Schulbetriebs sei “eine zentrale Herausforderung für die Kommunen als Schulträger“, heißt es in dem Schreiben, das der „Welt“ vorliegt. Dies gelte sowohl für die erforderlichen räumlichen Voraussetzungen als auch für die notwendigen Hygienekonzepte. Um diese umzusetzen, benötigten Schulen und Kommunen „ausreichend Vorlaufzeit, aber auch die Unterstützung durch die Länder“. So müssten ausreichend hygienische Schutzmittel wie Seife, Desinfektionsmittel, Einweghandtücher und Schutzmasken verfügbar gemacht werden. Gegebenenfalls seien auch kurzfristige Renovierungsarbeiten nötig. Die Spitzenverbände bitten die KMK deshalb dringend, in die Beratungen einbezogen zu werden. Lesen Sie auch: Corona-Maßnahmen – Schulbetrieb soll ab 4. Mai starten

19.36 Uhr: Hunderttausende Kinder könnten den Vereinten Nationen zufolge dieses Jahr weltweit infolge von Corona-Krise und globaler Rezession sterben. Ausbleibende Einnahmen würden arme Familien zu Einsparungen im Bereich der Gesundheit und Nahrungsmittelversorgung zwingen, was insbesondere Kinder, Schwangere und stillende Mütter treffe. Das sagte UN-Generalsekretär António Guterres. Zudem hätten einige Länder Impfkampagnen gegen Polio und Masern eingestellt.

Durch die Folgen der Pandemie könnten laut dem von Guterres vorgestellten Bericht „die Fortschritte der letzten zwei bis drei Jahre bei der Verringerung der Kindersterblichkeit in nur einem Jahr“ umgekehrt werden. Der UN-Chef forderte: „Ich appelliere an Familien überall und an Führungskräfte auf allen Ebenen: Schützen Sie unsere Kinder“.

19.20 Uhr: Portugal hat den Ausnahmezustand ein weiteres Mal um zwei Wochen verlängert. Das Parlament in Lissabon billigte einen entsprechenden Dekretvorschlag von Staatsoberhaupt Marcelo Rebelo de Sousa. Die zweithöchste Notstandsstufe des Landes war am 18. März erstmals in Demokratie-Zeiten ausgerufen worden, war dann bis zum 17. April verlängert worden und soll nun bis zum 2. Mai gelten. Jedoch soll es möglicherweise bald „schrittweise“ Lockerungen geben.

So könnten demnächst bestimmte „Dienstleistungen, Unternehmen oder gewerbliche Einrichtungen“ wiedereröffnet werden, zitierte die Zeitung „Público“ den Präsidenten. Auch sollen womöglich bald die Kindergärten des Landes ihren Betrieb wieder aufnehmen. Auch soll im Mai die öffentliche Verwaltung wieder ihren Dienst aufnehmen, „damit wir wieder normal leben können.

In Dänemark öffnen die ersten Schulen wieder

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    Sachsens Regierungschef empfiehlt Tragen von Masken

    19.02 Uhr: Der Bundestag wird seine kommende Sitzungswoche verkürzen. Nach dpa-Informationen aus Fraktionskreisen wird das Parlament infolge der Corona-Krise nur am nächsten Mittwoch und Donnerstag zusammenkommen und den Freitag als Sitzungstag streichen. Für den Donnerstag ist demnach eine Regierungserklärung von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit einer anschließenden 90-minütigen Aussprache vorgesehen.

    Für das Plenum werden nach Angaben der Bundestagsverwaltung dieselben Sicherheitsbestimmungen gelten wie bei der vergangenen eintägigen Sitzung am 25. März. Danach müssen zum Beispiel zwischen den Abgeordneten immer zwei Sitze frei bleiben.

    18.54 Uhr: Die Menschen in Sachsen sollen sich nach Vorstellung des Regierungschefs mit einfachen Schutzmasken ausrüsten. „Wir brauchen Mundschutz, wir brauchen Nasenschutz. Da reicht im Zweifel auch ein Tuch, da reicht im Zweifel auch ein Schal“, sagte Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) in einem Livestream mit Bürgern. „Meine Erwartung ist, dass sich alle mit Masken eindecken. Für die Nutzung des ÖPNV wird es in Zukunft nötig sein, so eine Maske zu tragen.“Die sächsische Regierung will am Freitag ihre neue Corona-Schutz-Verordnung beschließen. Bund und Länder hatten sich am Mittwoch über eine Lockerung der bisherigen Vorgaben verständigt. Konkret umsetzen müssen das aber die Länder.

    Audi will Automobilproduktion Ende April wieder aufnehmen

    18.51 Uhr: Die Stadt Potsdam hat nach eigenen Angaben dem Klinikum Ernst von Bergmann mit einem Zwangsgeld gedroht, sollte es mehrfach geforderte Daten zum Coronavirus-Ausbruch in der Einrichtung nicht umgehend übermitteln. Das sagte Pressesprecherin Christine Homann. Dazu gehöre eine detaillierte Auflistung der Patienten, etwa auf welchen Stationen sie lägen. Die Frist für die Lieferung der Daten laufe an diesem Donnerstag ab.

    Seit Wochen steht das Potsdamer Klinikum wegen der Häufung von Corona-Fällen dort in der Kritik. Nach Angaben der Stadt gibt es im Klinikum aktuell 36 Todesfälle. In den vergangenen 24 Stunden starben vier Personen, die mit dem Coronavirus infiziert waren. Alle vier Patienten hatten demnach schwere Vorerkrankungen. Die deutsche Stiftung Patientenschutz hat Strafanzeige gegen die Geschäftsführung und Ärzte des Klinikums gestellt wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Infektionsschutzgesetz und wegen Verdachts der fahrlässigen Tötung.

    18.47 Uhr: Nach fünf Wochen Stillstand will Audi im Stammwerk Ingolstadt ab 27. April wieder Autos bauen. Auch in Neckarsulm werde die Produktion voraussichtlich Ende April schrittweise wieder aufgenommen, teilte das Unternehmen mit. Allerdings ist die Lage der Zulieferer und deren Zulieferer „derzeit sehr volatil und ändert sich stündlich“, wie eine Sprecherin sagte. Zudem dauerten die Transporte wegen Grenzschließungen und Kontrollen länger und seien „gewissermaßen unberechenbar geworden“. Das alles sei für den Wiederanlauf eine große Herausforderung.

    Großbritannien verlängert Schutzmaßnahmen

    18.42 Uhr: Die britische Regierung verlängert die Schutzmaßnahmen. Die seit dem 23. März geltende Ausgangssperre werde „um mindestens drei Wochen“ verlängert, sagte Außenminister Dominic Raab, der den an der Lungenkrankheit Covid-19 erkrankten Premierminister Boris Johnson vertritt.

    18.23 Uhr: Russland hat sich nach erhobenen Schuldzuweisungen in der Corona-Krise hinter China gestellt. Es sei kontraproduktiv, China zu beschuldigen, die Welt nicht rechtzeitig über die Infektionen informiert zu haben, teilte der Kreml nach einem Telefonat zwischen Präsident Wladimir Putin und seinem chinesischen Kollegen Xi Jinping mit. Beide Länder würden sich in der Corona-Krise unterstützen, vor allem soll es mehr Lieferungen von medizinischen Geräten, Medikamenten und Schutzausrüstungen geben, hieß es.

    China wird vorgeworfen, das Auftreten des Virus in der chinesischen Metropole Wuhan am Anfang vertuscht und durch späte und falsche Angaben die Ausbreitung dramatisch verschlimmert zu haben. Mehr zu dem Thema lesen Sie hier: China weist Labor-Theorie zurück

    18.08 Uhr: Die schwedische Regierung hat ihr vorübergehendes Einreiseverbot für Menschen von außerhalb der EU sowie aus Ländern der Europäischen Freihandelszone verlängert. Die Maßnahme gilt damit vorläufig bis zum 15. Mai. Ausnahmen gibt es etwa für Diplomaten und Saisonarbeiter. Schwedische Staatsbürger und Menschen mit Wohnsitz in Schweden können weiterhin ins Land zurückkehren.

    Virologe Drosten sieht gleichmäßigere Verteilung bei Infektionen

    17.52 Uhr: Die bislang ausgeprägten regionalen Unterschiede bei der Coronavirus-Epidemie in Deutschland werden sich nach Einschätzung des Virologen Christian Drosten auflösen. Der anfängliche Effekt, dass sich das Virus nach Einschleppungen zunächst stark lokal verbreitet, wie bisher in Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen, werde immer weiter verwischen, sagte der Charité-Wissenschaftler im NDR-Podcast.

    Es sei bereits zu sehen, dass sich die „lokale Clusterung“ so langsam auflöse. „Das Virus wird sich jetzt über die nächsten Wochen und Monate, über den Sommer, in ganz Deutschland weiter verteilen.“ Zu dieser gleichmäßigeren Verteilung komme es trotz der Maßnahmen zur sozialen Distanzierung, da es immer noch Übertragungen gebe.

    Eine der Lehren aus der Spanischen Grippe sei, dass man Veränderungen im Hintergrund der Epidemie einberechnen müsse: Damals hätten anfangs manche US-Städte nichts davon mitbekommen, so Drosten. Über den Sommer sei es zu einer unbemerkten, gleichmäßigeren Verbreitung und dann im Winter zu Infektionsketten an allen Orten gekommen. Auch positive Überraschungen seien möglich, sagte Drosten. Es gebe noch viele Restfragen, etwa zur Rolle der Kinder bei Sars-CoV-2. Auch steckten sich in Haushalten offenbar doch relativ wenige Menschen an, wie neue Daten aus China nahelegten. Vielleicht gebe es eine bisher unbemerkte Hintergrundimmunität durch Erkältungscoronaviren. Solche Aspekte müsse die Forschung klären.

    17.45 Uhr: Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich nach der scharfen Kritik von US-Präsident Donald Trump klar hinter die Arbeit der Weltgesundheitsorganisation WHO gestellt. Bei der von Trump einberufenen Videoschalte der Staats- und Regierungschefs der sieben führenden Industrieländer (G7) habe Merkel betont, dass die Pandemie nur mit einer starken und koordinierten internationalen Antwort besiegt werden könne, teilte Regierungssprecher Steffen Seibert nach der Schalte mit. Hierfür habe sie der WHO sowie weiteren Partnern wie der Impfstoff-Allianz CEPI („Coalition for Epidemic Preparedness Innovations“) und der Globalen Impfallianz GAVI ihre volle Unterstützung ausgesprochen.

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      17.40 Uhr: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat sechs Bedingungen aufgelistet, die vor der Lockerung von Maßnahmen erfüllt werden sollten. „Wenn wir das zu schnell machen, riskieren wir einen Wiederanstieg (der Fallzahlen), der noch schlimmer sein könnte als die aktuelle Situation“, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus in seiner wöchentlichen Ansprache vor UN-Diplomaten in Genf.

      Vor allem sollten die Regierungen sicherstellen, dass die Ausbreitung des Virus unter Kontrolle sei. Diese Bedingung sei erfüllt, wenn die Gesundheitsbehörden die Herkunft jeder Infektion und sämtliche Infektions-Cluster kennen. Die nationalen Gesundheitssysteme müssten zudem in der Lage sein, sämtliche neue Fälle aufzuspüren, diese Menschen zu testen, zu isolieren und sie zu behandeln. Auch sämtliche sozialen Kontakte infizierter Menschen müssten nachvollzogen werden.

      Tedros betonte auch, dass Länder, die ihre Maßnahmen lockern wollen, die Infektionsrisiken in besonders gefährdeten Umgebungen wie Krankenhäusern und Arztpraxen minimieren müssten. Zudem brauche es Präventionsmaßnahmen an Arbeitsplätzen, in Schulen und in anderen wesentlichen Lebensbereichen. Die Staaten müssten das Risiko beachten, dass Einreisende das Virus wieder ins Land bringen könnten. Als sechsten Punkt führte Tedros auf, dass die Gemeinschaften ausreichend über das Virus informiert worden seien und damit „ermächtigt sind, sich auf die neue Situation angemessen einzustellen und entsprechend zu verhalten, um Infektionen vorzubeugen“.

      17.25 Uhr: Die Abiturprüfungen sollen in Thüringen ab dem 18. Mai nachgeholt werden. Damit gebe es für die Schüler genügend Zeit zur Vorbereitung, sagte Thüringens Bildungsminister Helmut Holter (Linke) der Deutschen Presse-Agentur.

      Russland verschiebt Militärparade am 9. Mai

      17.16 Uhr: Russland verschiebt die große Militärparade zum 75. Jahrestag des Sieges der Sowjetunion über den Hitlerfaschismus. Grund sei die Krise um die Coronavirus-Pandemie, teilte Kremlchef Wladimir Putin nach Angaben der Agentur Interfax mit. Für Russland ist die symbolträchtige Parade am 9. Mai das wichtigste politische Ereignis in diesem Jahr.

      Die Risiken wegen des Virus erlaubten keine Vorbereitung auf die Parade, sagte Putin. Sie solle aber noch in diesem Jahr stattfinden. Einen Termin gab es nicht. Das russische Verteidigungsministerium hatte bis zuletzt an dem Termin festgehalten. Allerdings baten auch Kriegsveteranen Putin darum, das Ereignis zu verschieben. Putin sagte zudem alle Massenverstaltungen zum Feiertag am 9. Mai ab.

      17.05 Uhr: Die Schweiz will ihre Corona-Eindämmungsmaßnahmen in drei Etappen lockern. Geschäfte und Dienstleistungen wie Friseure, Arztpraxen und Baumärkte dürfen in einem ersten Schritt ab dem 27. April wieder öffnen, wie die Regierung in Bern ankündigte. Die Ausbreitung sei verlangsamt worden, deshalb würden die verhängten Beschränkungen „schrittweise“ aufgehoben, hieß es in einer Erklärung des Bundesrats. Schulen, andere Geschäfte und Märkte sollen ab 11. Mai öffnen dürfen. Ab dem 8. Juni ist die Öffnung von Berufs- und weiterführende Schulen, Universitäten, Museen, Bibliotheken und Zoos geplant. Größere öffentliche Veranstaltungen bleiben bis auf weiteres verboten.

      200 Teilnehmer bei Trauerfeier

      16.49 Uhr: Arbeitnehmer, die schon vor Beginn der Corona-Krise Kurzarbeitergeld bekommen haben, müssen sich keine Sorgen über ein Auslaufen in den kommenden Wochen oder Monaten machen: Die Bezugsdauer wird von zwölf auf 21 Monate verlängert. Die entsprechende Ministerverordnung werde voraussichtlich in der kommenden Woche im Bundesanzeiger veröffentlicht und trete anschließend rückwirkend zum 31. März in Kraft, erklärte ein Sprecher von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD).

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        16.38 Uhr: Im baden-württembergischen Heilbronn ist die Polizei gegen rund 200 Teilnehmer einer Trauerfeier an einem Friedhof vorgegangen. Die Menschen hätten sich zu einer Predigt und einem gemeinsamen Gebet vor dem Eingang versammelt und dabei die in der Corona-Krise geltenden Abstandsregeln nicht eingehalten, teilten die Beamten mit. Einsatzkräfte hätten daraufhin die Personalien der Teilnehmer aufgenommen. Die Beerdigung sei danach in kleinem Kreis erfolgt.

        Nach Angaben der Polizei handelte es sich um die Trauerfeier für einen 36-Jährigen, dessen Familie zuvor über die sozialen Medien öffentlich zur Teilnahme aufgerufen hatte. Nach Rücksprache mit der Polizei nahm die Familie die Einladung zwar ebenfalls im Vorfeld wieder zurück, trotzdem erschienen am Mittwochvormittag etwa 200 Menschen. Zahlreiche Beamte waren vor Ort. Die Teilnehmer der Trauerfeier erhielten Anzeigen. Entsprechende Ermittlungen liefen.

        16.20 Uhr: In Großbritannien sind binnen 24 Stunden weitere 861 Menschen in Krankenhäusern nach einer Infektion gestorben. Das waren fast hundert neue Todesfälle mehr als am Vortag, wie das britische Gesundheitsministerium mitteilte. In den vergangenen Tagen hatte sich der Anstieg der Opferzahlen noch verlangsamt. Insgesamt starben in Großbritannien bislang 13.729 Infizierte. Die Zahl der bestätigten Corona-Fälle überschritt am Donnerstag die Marke von 100.000.

        Halle verteilt kostenlos Masken

        16.05 Uhr: Kanzleramtsminister Helge Braun (CDU) rät davon ab, Familienfeste wie etwa Hochzeiten für den Sommer zu planen. In der aktuellen Lage sei dies nicht zu empfehlen, sagte Braun „Bild Live“. „Die Gefahr, dass man sie kurzfristig wieder absagen muss, weil das Virus noch den ganzen Sommer über im Land sein wird, ist einfach zu groß.“

        Braun fügte hinzu, eine Familienveranstaltung mit 150 Gästen aus dem ganzen Bundesgebiet sei „aus der Sicht des Infektionsgeschehens momentan auch nicht gut“. Die Bundesregierung werde die Lockerungsmaßnahmen aber alle zwei Wochen präzisieren.

        „Dazu gehört auch zu prüfen, ab wie vielen Teilnehmern eine Veranstaltung untersagt bleibt“, sagte Braun. Veranstaltungen über tausend Teilnehmer würden bis August aber „ganz sicher“ untersagt bleiben.

        15.49 Uhr: Die Stadt Halle will kostenlos Masken an die Bevölkerung ausgeben. In den fünf Quartierbüros der Saalestadt könnten jeweils 300 Stück täglich ausgegeben werden, sagte Oberbürgermeister Bernd Wiegand. Der Vorrat reiche zunächst für zehn Tage, danach werde jedoch davon ausgegangen, dass dann wieder weitere Masken zur Verfügung stünden. Zwar gibt es in Halle keine generelle Pflicht, Masken in der Öffentlichkeit zu tragen, dies wird jedoch dringend empfohlen.

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          15.44 Uhr: Die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF) hat Großbritannien dazu angehalten, angesichts der Corona-Pandemie die Verhandlungsfrist zur Klärung der Beziehungen zur Europäischen Union nach dem Brexit zu verlängern. Wegen der „beispiellosen Unsicherheit“ sei es „klug, nicht noch mehr hinzuzufügen“ und auf eine Vereinbarung über die künftigen Handelsbeziehungen zum 31. Dezember zu bestehen, zitierte der Sender BBC IWF-Direktorin Kristalina Georgieva am Donnerstag.

          Großbritannien hatte die EU Ende Januar verlassen, doch gilt noch bis zum Jahresende eine Übergangsphase, in der sich praktisch nichts ändert. Gelingt bis zum Fristende kein Abkommen, drohen Zölle, verschärfte Warenkontrollen an den Grenzen und andere Verwerfungen für die Wirtschaft.

          15.32 Uhr: Der Berliner Senat hat die seit 23. März geltenden Ausgangsbeschränkungen zunächst um eine Woche bis 26. April verlängert. Das sagte Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) nach einer Senatssitzung. Dadurch gewinne der Senat Zeit, um in Ruhe über mögliche Lockerungen zu beraten. Am kommenden Dienstag seien dann dazu Beschlüsse geplant.

          15.27 Uhr: Japan hat den Notstand auf das ganze Land ausgeweitet. Das entschied Ministerpräsident Shinzo Abe. Er hatte diesen kürzlich zunächst nur für den besonders betroffenen Großraum Tokio und einzelne andere Provinzen bis zum 6. Mai verhängt und die Bürger aufgerufen, möglichst zu Hause zu bleiben. Harte Ausgangssperren wie in Europa bedeutet der Notstand in Japan aber nicht. Japanische Ärzte warnten angesichts der staatlichen Restriktion von Coronavirus-Tests vor einem Zusammenbruch des Gesundheitssystems.

          99-jähriger Brite sammelt Millionen-Spende

          15.03 Uhr: Der 99 Jahre alte britische Kriegsveteran Tom Moore hat weit über 13 Millionen Pfund (mehr als 15 Millionen Euro) an Spenden eingesammelt. Dafür lief der Brite, der an der Hüfte operiert wurde, 100 mühsame Runden mit seinem Rollator im heimischen Garten.

          Captain Tom, wie er genannt wird, wollte sich mit seiner ungewöhnlichen Initiative bei den „wunderbaren“ Mitarbeitern des staatlichen Gesundheitsdienstes NHS (National Health Service) bedanken. Sie hätten ihm bei der Behandlung seines Hautkrebses und seiner gebrochen Hüfte geholfen.

          Das ursprüngliche Ziel des Rentners sah vor, 1000 britische Pfund nach 100 Runden mit dem Rollator bis zu seinem 100. Geburtstag am 30. April gesammelt haben. Nun ist es ein Vielfaches in deutlich kürzerer Zeit geworden.

          Für diejenigen, die sich während der Pandemie sehr sorgten, hatte Moore auch tröstende Worte parat: „Die Sonne wird wieder auf euch scheinen und die Wolken wegziehen“, sagte der 99-Jährige.

          Corona-Wissen: Angela Merkel sorgt für Twitter-Hit

          14.29 Uhr: Weil die Schulen geschlossen sind, versäumen die Schüler wichtigen Lernstoff. In den Niederlanden wird nun darüber diskutiert, ob man die Unterrichtszeiten ausdehnt oder sogar die Sommerferien kürzt, damit der Stoff nachgeholt werden kann. Drohen Schülern und Eltern auch in Deutschland verkürzte Sommerferien?

          14.04 Uhr: Aufregung um ein Foto: Dicht gedrängt stehen sie, an Abstandsregeln wird sich nicht gehalten. Die Fahrt mehrerer Politiker in einem Aufzug – und vor allem das Foto davon (siehe unten) – sorgt für Diskussionen. Bei einem Besuch der Uniklinik Gießen am Dienstag hatten Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (beide CDU) und Sozialminister Kai Klose (Grüne) kein gutes Beispiel abgegeben.

          So etwas dürfe nicht passieren, vor allem nicht bei einem Besuch in einem Krankenhaus, sagte die Vorsitzende der SPD-Fraktion im hessischen Landtag, Nancy Faeser.

          Angesichts der Tatsache, dass viele Menschen wegen der Corona-Krise derzeit in existenziellen Nöten seien, sei dieses Bild „ein Desaster“, kritisierte der FDP-Fraktionschef René Rock. Er erwarte von den Beteiligten eine Entschuldigung.

          Bei der Polizei gingen unterdessen wegen des Vorfalls sieben Anzeigen ein, wie ein Sprecher des Präsidiums in Gießen berichtete. Da es sich um mögliche Ordnungswidrigkeiten handele, seien diese an die zuständige Behörde beim Landkreis Gießen zur Prüfung weitergeleitet worden.

          Die Staatskanzlei räumte den Fehler ein: „Da muss man nicht groß drumherum reden: Das hätte nicht passieren dürfen. Auch wenn alle Mundschutz tragen... in diesem Aufzug stehen zu viele Menschen.“

          Wie viele Menschen passen in einen Aufzug? Dicht gedrängt stehen Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier sowie einige Ärzte.
          Wie viele Menschen passen in einen Aufzug? Dicht gedrängt stehen Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier sowie einige Ärzte. © dpa | Bodo Weissenborn

          13.02 Uhr: Auf Twitter macht ein Videoausschnitt von der gestrigen Pressekonferenz von Bundeskanzlerin Angela Merkel die Runde. Darin erklärt sie, was eine Änderung des Reproduktionsfaktors um 0,1 ausmacht – sehr zu Freude einiger Twitternutzer, die begeistert sind vom Fachwissen der studierten Physikerin.

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          12.54 Uhr: Linken-Fraktionschef Dietmar Bartsch hat an Bund und Länder appelliert, Kitas und Schulen für mehr Kinder zu öffnen als bisher vorgesehen. „Verantwortungsvolles Ausdehnen des Betreuungsangebotes ist dringend notwendig“, sagte er unserer Redaktion.

          Bartsch kritisierte auch das uneinheitliche Vorgehen in den Ländern. „Der Verschiebebahnhof bei Kitas und Schulen, der zu völliger Unordnung führen wird, ist so nicht zu akzeptieren“, sagte er. „Bund und Länder müssen umgehend ein gemeinsames Konzept bei konsequenter Einhaltung der Gesundheitsvorgaben vorlegen.“

          Corona-Regeln für Arbeitsplatz

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          12.44 Uhr: Für die schrittweise Rückkehr von Beschäftigten an den Arbeitsplatz sollen bundesweit einheitliche Regeln greifen. Das Bundeskabinett beschloss dafür zusätzliche verbindliche Standards, wie Arbeitsminister Hubertus Heil am Donnerstag in Berlin mitteilte.

          Das sind die Regeln:

          • Abstand von mindestens 1,5 Metern zu anderen Menschen auch bei der Arbeit – in Gebäuden, im Freien und in Fahrzeugen. Dafür müssten Absperrungen, Markierungen oder Zugangsregelungen umgesetzt werden.
          • Ist dies nicht möglich, sollen alternativ Trennwände installiert werden
          • Ist auch das nicht machbar, sollen die Arbeitgeber Nase-Mund-Bedeckungen für die Beschäftigten und auch für Kunden und Dienstleister zur Verfügung stellen
          • Abläufe sollen so organisiert werden, dass Beschäftigte möglichst wenig direkten Kontakt zueinander haben. Dies gelte für Pausen, Schichtwechsel oder Anwesenheiten im Büro.
          • Wer Symptome wie leichtes Fieber hat, soll den Arbeitsplatz verlassen oder zu Hause bleiben, bis der Verdacht ärztlich aufgeklärt ist

          Die Behörden werden die Einhaltung der Regeln stichprobenartig kontrollieren

          12.42 Uhr: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hat über die geplanten Corona-Lockerungen im Freistaat informiert. Demnach lockert Bayern die Ausgangsbeschränkung nur minimal: Künftig ist im Freien auch der Kontakt zu einer Person außerhalb des eigenen Hausstands erlaubt.

          Ab dem 27. April dürfen auch in Bayern Geschäfte mit einer Verkaufsfläche von bis zu 800 Quadratmetern unter Auflagen wieder öffnen dürfen. Kfz-Händler, Fahrradhändler und Buchhandlungen sind von der Quadratmeter-Grenze ausgenommen. Schon ab 20. April dürfen Bau- und Gartenmärkte und Gärtnereien wieder öffnen.

          Bayern ist in Deutschland das am stärksten vom Coronavirus betroffene Bundesland.

          12.27 Uhr: Ende März wurden die Friseure wegen der Corona-Pandemie geschlossen. Wann dürfen sie wieder öffnen – und vor allem wie?

          Haare schneiden in Coronazeiten - im Garten, mit Maske und Alkoholspray

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            11.51 Uhr: Das Europa-Büro der WHO hält die kommenden Wochen für ausschlaggebend für den Kampf gegen das neuartige Coronavirus. Zwar gebe es positive Anzeichen aus einer Reihe von stark betroffenen Ländern, darunter Spanien, Italien, Deutschland und die Schweiz, jedoch solle man nun keine Fehler machen, so der WHO-Regionaldirektor Hans Kluge: „Trotz des Frühlingswetters befinden wir uns weiter mitten in einem Sturm.“ Es gebe keinen schnellen Weg zurück zum Normalzustand.

            11.25 Uhr: Österreich will alle Mitarbeiter und Bewohner von Alten- und Pflegeheimen auf das Coronavirus testen. Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) sagte, dass dies „der ganz große, zentrale Schwerpunkt“ der künftigen Teststrategie in der Alpenrepublik sei. Laut Anschober betrifft die Maßnahme 130.000 Menschen in mehr als 900 Einrichtungen.

            Mit der bisherigen Gesamtzahl der Tests zeigte sich Anschober durchaus zufrieden. Im Verhältnis zu der Einwohnerzahl hätten einige Länder, darunter Deutschland und die Schweiz, mehr getestet. Aber: „Wir haben deutlich mehr Tests durchgeführt als Spanien, ein Vielfaches im Vergleich zu Schweden, ein Vielfaches auch im Vergleich zu Großbritannien und Frankreich.“

            Die Zahl der täglichen Neuinfektionen ist inzwischen sehr gering. Mit Stand Donnerstag, 8 Uhr, vermeldete das österreichische Gesundheitsministerium 14.370 bestätigte Fälle.

            11.15 Uhr: Die Ehefrau von Tom Hanks, Rita Wilson, hat in einem Interview über ihre Covid-19-Erlebnisse gesprochen. Sie habe Schüttelfrost, Fieber und Gliederschmerzen gehabt, dazu ihren geschmacks- und Geruchssinn verloren. So sehr litt sie unter der Corona-Erkrankung.

            11.03 Uhr: Wegen der verlängerten Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie haben die Veranstalter die Festivals Rock am Ring und Rock im Park Anfang Juni abgesagt. Das teilte der Veranstalter Live Nation am Donnerstag in Frankfurt mit.

            Die Festivals hätten vom 5. bis 7. Juni über die Bühne gehen sollen. Zu den Headlinern gehörten in diesem Jahr die Bands Green Day, Volbeat und System Of A Down.

            Auch die Festivals Wacken, Hurricane, Southside, Deichbrand, Elbjazz, Limestone, Highfield und M’era Luna sind bereits abgesagt worden.

            Welche weiteren Konzerte und Festivals ausfallen, lesen Sie hier.

            Eine Mehrheit der Deutschen befürwortet das Verbot von Großveranstaltungen bis zum 31. August. Wie eine repräsentative Umfrage des Online-Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag unserer Redaktion ergab, sprachen sich 80,7 Prozent der Befragten für das Verbot aus, während nur 14,1 Prozent kein Verständnis zeigten.

            Coronavirus: RKI-Fallzahlen für Deutschland

            10.50 Uhr: Großbritannien will die Ausgangsbeschränkungen britischen Medien zufolge um drei Wochen verlängern. Die Entscheidung solle nach einer Sitzung des Nationalen Sicherheitsrats Cobra noch am Donnerstag offiziell verkündet werden.

            • Die Briten dürfen ihre Wohnungen kaum noch verlassen
            • Erlaubt sind der Einkauf wesentlicher Dinge wie Lebensmittel und Medikamente
            • Alle Läden, die nicht zur Grundversorgung dienen, sind geschlossen
            • Sport ist nur einmal am Tag und nur mit Mitgliedern desselben Haushalts erlaubt
            • Versammlungen von mehr als zwei Personen sind verboten.

            10.37 Uhr: In Deutschland sind bis Mittwochvormittag mehr als 131.400 Infektionen mit dem neuen Coronavirus registriert worden (Vortag Stand 10.15 Uhr: Mehr als 128.500 Infektionen). Mindestens 3554 (Vortag Stand 10.15 Uhr: 3222) mit dem Erreger Sars-CoV-2 Infizierte sind den Angaben zufolge bislang bundesweit gestorben. Das geht aus einer Auswertung der Deutschen Presse-Agentur hervor, die die neuesten Zahlen der Bundesländer berücksichtigt.

            Die Uhrzeit, wann ein neuer Tagesstand gemeldet wird, variiert von Bundesland zu Bundesland. Zudem melden einige der Bundesländer ihre Zahlen jeweils nicht immer zur gleichen Uhrzeit. Mehrere Deutsche starben im Ausland im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion.

            Nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts haben in Deutschland rund 77. 000 Menschen die Infektion überstanden. Wie für andere Länder rechnen Experten auch in Deutschland mit einer hohen Dunkelziffer nicht erfasster Fälle.

            Besonders hohe Zahlen registrierter Infektionen haben den Statistiken der Bundesländer zufolge Bayern mit mehr als 34.600 nachgewiesenen Fällen und mindestens 995 Toten, Nordrhein-Westfalen mit mehr als 27.600 Fällen und mindestens 708 Toten sowie Baden-Württemberg mit mehr als 26.000 bestätigten Fällen und mindestens 820 Toten.

            Die einzelnen RKI-Fallzahlen für die Bundesländer

            • Baden-Württemberg: 25.881 / +443 / 802
            • Bayern: 35.142 / +848 / 1049
            • Berlin: 4848 / +126 / 74
            • Brandenburg: 2058 / +108 / 54
            • Bremen: 507 / +7 / 21
            • Hamburg: 3953 / +84 / 80
            • Hessen: 6470 / +123 / 187
            • Mecklenburg-Vorpommern: 634 / +10 / 13
            • Niedersachsen: 8188 / +169 / 248
            • Nordrhein-Westfalen: 26.383 / +548 / 663
            • Rheinland-Pfalz: 5087 / +83 / 87
            • Saarland: 2201 / +56 / 71
            • Sachsen: 3955 / +136 / 94
            • Sachsen-Anhalt: 1248 / +25 / 26
            • Schleswig-Holstein: 2294 / +49 / 55
            • Thüringen: 1601 / +51 / 45

            9.38 Uhr: In diesen Zeiten halten sich sogar die ZDF-Mainzelmännchen an die Corona-Maßnahmen:

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            Coronavirus Deutschland – Sommerurlaub im eigenen Land

            9.15 Uhr: Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat den Bürgern angesichts der Corona-Pandemie empfohlen, einen Sommerurlaub in Deutschland zu planen. „Meine Einschätzung ist, wenn man das Infektionsgeschehen anderer Länder anschaut, ist der Urlaub wohl besser in Deutschland zu machen“, sagte Söder am Mittwochabend „Bild Live“.

            Momentan sind die Bürger noch aufgefordert, generell auf Reisen zu verzichten. Weltweit besteht eine Reisewarnung. Es ist unklar, wann es zu ersten Lockerungen kommt.

            Der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans rief zu Geduld auf: „Es ist jetzt zu früh, um über den Sommerurlaub zu debattieren“, sagte der CDU-Politiker im RTL-„Frühmagazin“. Man taste sich jetzt ganz vorsichtig wieder an die Normalität heran.

            Malu Dreyer hofft auf Rückkehr zum Unterricht bis Sommer

            8.15 Uhr: Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) hofft auf eine Wiederaufnahme des Unterrichts für alle Schüler noch in diesem Schuljahr. Dreyer verwies am Donnerstag im Deutschlandfunk auf die Kultusministerkonferenz der Länder, die bis Ende April ein Konzept zur stufenweisen Schulöffnung vorlegen soll.

            „Unser Ziel wäre es, wenn es irgendwie möglich ist, dass alle Schüler und Schülerinnen vor der Sommerpause auch noch mal in die Schule gehen können.“ Gleichzeitig betonte sie: „Aber das wird natürlich abhängig sein vom Infektionsgeschehen.“

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            5.30 Uhr: Weiter strikte Kontaktbeschränkungen, aber behutsame Lockerungen in Einzelbereichen: Die Übereinkunft von Bund und Ländern zur Bewältigung der Corona-Krise in den nächsten Wochen muss nun rechtlich umgesetzt werden. Dazu tagen an diesem Donnerstag mehrere Landeskabinette. Die Kritik an den Beschlüssen ist angesichts einer grundsätzlich breiten Unterstützung der Bevölkerung für die Maßnahmen gegen die Corona-Epidemie eher verhalten.

            SPD-Chef Norbert Walter-Borjans lobte sie ausdrücklich. „Die Maßnahmen sind ausgewogen und verantwortungsbewusst“, sagte er unserer Redaktion.

            FDP-Chef Christian Lindner begrüßte die vorsichtigen Lockerungen im Grundsatz, kann sich aber mehr vorstellen. „Die Orientierung an der Vorsicht ist richtig“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. „Aber in Handel, Gastronomie und Bildung wäre etwas mehr Öffnung denkbar gewesen, wenn Schutzkonzepte vorliegen.“ Vor allem brauche man objektive Kriterien für die nächsten Schritte, da die Grundlagen der Beurteilungen wechselten.

            Der Städte- und Gemeindebund forderte weitergehende Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie. „Wir müssen uns darauf einstellen, dass es lokal immer wieder neue Ausbrüche von Infektionen gibt“, sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg unserer Redaktion. „Es muss viel mehr Testverfahren geben, mit denen möglichst in wenigen Stunden nicht nur der Infizierte, sondern auch seine Kontaktpersonen erfasst und getestet werden können.“ Dabei könne die geplante Corona-Warn-App einen wichtigen Beitrag leisten.

            Mittwoch, 15. April 2020: Regierung empfiehlt Tragen von Masken im Handel und ÖPNV – Großveranstaltungen bis 31. August sollen verboten werden

            21.17 Uhr: Erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie hat Frankreich einen Rückgang bei den Krankenhauspatienten verzeichnet. Aufgrund „zahlreicher Entlassungen“ gab es am Mittwoch 513 weniger Krankenhauspatienten als noch am Dienstag, wie die Gesundheitsbehörden meldeten. „Das ist ein erster Rückgang und er ist zu begrüßen“, sagte der Generaldirektor für Gesundheit, Jérôme Salomon.

            Insgesamt sind nach offiziellen Angaben in Frankreich seit Anfang März 17.167 Menschen an den Folgen einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus gestorben. Mehr als 10.600 Menschen starben demnach in Krankenhäusern sowie mehr als 6500 in Altersheimen.

            20.44 Uhr: Nach einem Gerichtsurteil setzt Amazon den Betrieb seiner Verteilzentren in Frankreich vorläufig aus. Das teilte das Unternehmen am Mittwochabend mit. Ein Gericht in Nanterre bei Paris hatte dem Online-Händler zuvor auferlegt, sich auf eine Auswahl wichtiger Artikel zu beschränken.

            Wie lange die Aussetzung laufen soll, wurde explizit nicht mitgeteilt. „Diese Woche werden wir die Mitarbeiter unserer Verteilzentren bitten, zuhause zu bleiben“, schrieb das Unternehmen. Das Gericht hatte am Dienstag erklärt, der Online-Händler habe in der Coronavirus-Krise seine Verpflichtungen zum Schutz von Gesundheit und Sicherheit der Angestellten in seinen Logistikzentren nicht ausreichend erfüllt.

            Der Versandhändler solle sich daher in Frankreich auf Bestellungen von Lebensmitteln sowie Hygiene- und Medizinprodukten beschränken. Amazon müsse nun in allen Lagern eine Risikobewertung durchführen und erforderliche Gesundheits- und Sicherheitsmaßnahmen treffen. Das Unternehmen ist nach eigenen Angaben erstaunt über das Urteil und kündigte an, dagegen in Berufung zu gehen. Amazon habe bereits erheblich investiert, um die Sicherheit der Mitarbeiter zu gewährleisten und zu verbessern.

            20.20 Uhr: Frankreich will dem Personal im Gesundheitswesen wegen der Corona-Krise eine Sonderprämie zahlen. In den besonders betroffenen Gebieten soll es jeweils 1500 Euro geben, kündigte Premierminister Édouard Philippe am Mittwoch an. Auch das Personal in weniger betroffenen Départements, die Patienten aus anderen Regionen aufgenommen haben, soll einen Bonus in dieser Höhe erhalten. Das übrige Personal bekommt 500 Euro.

            Auch Mitarbeiter in Altersheimen und von Betreuungsdiensten sollen eine finanzielle Belohnung bekommen. Einige Angestellte im öffentlichen Dienst, die trotz Krise ihren Dienst verrichteten, erhalten ebenfalls bis zu 1000 Euro. Die Prämien sind steuerfrei. Familien in finanzieller Not versprach der Premier für Mai eine Soforthilfe.

            20.11 Uhr: Nach einem Betrugsversuch ist die Hamburger Corona-Soforthilfe am Mittwoch vorsorglich gestoppt worden. Wie die Finanzbehörde am Abend mitteilte, hatten kriminelle Solo-Selbstständige und kleine Unternehmer auf gefälschte Internetseiten gelockt, um mit deren Daten die staatlichen Hilfen auf andere Konten auszahlen zu lassen. Nach ersten Hinweisen auf den Betrug habe die Förderbank IFB in Abstimmung mit dem Landeskriminalamt die Online-Antragstellung und Auszahlung der Hilfen gestoppt. Ein finanzieller Schaden sei nach ersten Erkenntnissen noch nicht entstanden.

            „Die Betrüger haben auf schändliche Weise und im großen Stil versucht, die Not der Menschen auszunutzen“, erklärte Finanzsenator Andreas Dressel (SPD). Die IFB arbeite mit Hochdruck daran, „die rechtmäßigen Antragsteller von möglichen Betrügern zu unterscheiden und so zügig die dringend notwendigen Hilfen wieder zur Auszahlung zu bringen“. Die Beantragung der Hilfen solle bereits im Laufe des Donnerstags wieder möglich sein. Geplant sei, die Auszahlungen in der kommenden Woche wieder aufzunehmen.

            Die gefälschte Internetseite befand sich den Angaben zufolge seit dem 11. April auf einem Server in Tschechien. Wie viele Antragsteller betroffen sind, werde noch ermittelt. Nach Bekanntwerden ähnlicher Betrügereien in Nordrhein-Westfalen sei die IFB bereits sensibilisiert gewesen und habe Vorkehrungen getroffen, hieß es.

            Volkswagen will Fahrzeugproduktion wieder aufnehmen

            19.58 Uhr: Volkswagen will die Fahrzeugproduktion in Deutschland Ende April wieder hochfahren. In Zwickau wird vom 20. April an die Fertigung aufgenommen, wie der Autobauer am Mittwoch mitteilte. In dem Werk in Sachsen wird mit dem ID3 der Hoffnungsträger der Marke für die Elektromobilität produziert. In den Werken Wolfsburg, Emden und Hannover soll es am 27. April wieder losgehen, wie zuvor aus Konzernkreisen zu erfahren war.

            Als eines der ersten Werke in Europa soll auch Bratislava in der Slowakei am 20. April loslegen. Eine Woche später beginnt laut VW der Wiederanlauf in den übrigen deutschen Produktionsstätten sowie in Portugal, Spanien, Russland und den USA. Im Laufe des Monats Mai soll sukzessive auch in Südafrika, Argentinien, Brasilien und Mexiko wieder produziert werden.

            19.05 Uhr: Der Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) kritisiert die getroffenen Corona-Maßnahmen von Bund und Ländern. „Unter dem Gesichtspunkt des Erhalts von Betrieben und Arbeitsplätzen sind die von Bund und Ländern vereinbarten Lockerungen zu zaghaft ausgefallen“, sagte Mittelstandspräsident Mario Ohoven unserer Redaktion.

            Viele Selbstständige seien von einer massiven Insolvenzwelle bedroht, sagte Ohoven. „Der Mittelstand erwartet, dass der Bund und die Länderregierungen spätestens bei ihren Beratungen in zwei Wochen einen umfassenden und konkreten Exit-Fahrplan vorlegen.“

            Bundesregierung setzt auf komplette Verfolgung der Infektionsketten

            18.54 Uhr: Die Bundesregierung setzt laut Angela Merkel auf eine komplette Verfolgung der Infektionsketten. „Wenn wir jetzt mehr öffentliches Leben zulassen, in kleinen Schritten, dann ist es ganz wichtig, das wir noch besser die Infektionsketten verfolgen können“, sagte Merkel am Mittwoch in Berlin. „Es muss unser Ziel sein, jede Infektionskette verfolgen zu können.“ Dann gelinge es auch, Infektionsherde einzugrenzen.

            Eine von der Bundesregierung geplante Smartphone-App soll helfen, mögliche Kontakte mit Infizierten nachzuverfolgen. Deren Nutzung soll freiwillig sein. Vor allem seien aber die Gesundheitsbehörden gefordert, sagte Merkel. Die Frage sei von „ganz, ganz entscheidender Bedeutung“.

            Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sagte: „Das Drama in Italien war ja, das Infektionsketten nicht mehr verfolgbar waren und damit eine völlig unkontrollierte Ausbreitung erfolgte.“

            Im zwischen Bund und Ländern vereinbarten Papier heißt es dazu: „Um zukünftig Infektionsketten schnell zu erkennen, zielgerichtete Testungen durchzuführen, eine vollständige Kontaktnachverfolgung zu gewährleisten und die Betroffenen professionell zu betreuen, werden in den öffentlichen Gesundheitsdiensten vor Ort erhebliche zusätzliche Personalkapazitäten geschaffen, mindestens ein Team von 5 Personen pro 20.000 Einwohner.“

            Friseure sollen bald wieder öffnen dürfen

            18.36 Uhr: Friseure sollen sich auf eine baldige Öffnung von Läden vorbereiten. Das geht aus dem Beschluss von Bund und Ländern vom Mittwoch hervor, welcher der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Demnach sollen sich Friseurbetriebe darauf vorbereiten, unter Auflagen zur Hygiene, zur Steuerung des Zutritts und zur Vermeidung von Warteschlangen sowie unter Nutzung von persönlicher Schutzausrüstung den Betrieb ab dem 4. Mai wieder aufzunehmen. Lesen Sie hier: Haare selbst schneiden – Diese Tipps helfen dabei

            18.20 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die Bürger erneut aufgerufen, sich weiterhin an die Beschränkungen im Kampf gegen die Corona-Pandemie zu halten. Man habe zwar etwas erreicht, was nicht von vorneherein absehbar gewesen sei, die Krankenhäuser, die Ärzte und die Pflegekräfte seien nicht überlastet worden, sagte Merkel.

            Aber das sei nur ein Zwischenerfolg, „ein zerbrechlicher Zwischenerfolg“, warnte Merkel. Es gebe noch nicht viel Spielraum für Änderungen oder ein Vorpreschen, auch wenn eine gute Absicht dahinter stecke. Es gebe noch keinen Impfstoff. Man müsse „äußerste Vorsicht“ walten lassen. Zugleich bedankte sich die Kanzlerin bei den Bürgerinnen und Bürgern, dass sie sich weitgehend an die Beschränkungen gehalten hätten.

            Gastronomiebetriebe sollen vorerst weiter geschlossen bleiben

            18.15 Uhr: Die Gastronomiebetriebe in Deutschland bleiben vorerst weiter geschlossen. Davon ausgenommen ist die Lieferung und Abholung von Speisen für den Verzehr zu Hause. Das geht aus einem Beschluss von Bund und Ländern vom Mittwoch hervor, welcher der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Geschlossen haben weiter auch Bars, Clubs, Diskotheken, Kneipen sowie Theater, Opern und Konzerthäuser.

            18.05 Uhr: Die Bürger in Deutschland sollen weiter auf private Reisen und Besuche auch von Verwandten verzichten – sowie auf überregionale tagestouristische Ausflüge. Das geht aus einem Beschluss von Bund und Ländern vom Mittwoch hervor, welcher der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

            18.02 Uhr: Die Pressekonferenz soll laut Regierungssprecher Steffen Seibert in Kürze starten. Oben im Aufmacherbereich können Sie sie im Live-Stream verfolgen.

            17.53 Uhr: Der Start der Pressekonferenz mit Bundeskanzlerin Angela Merkel wurde nach hinten verschoben, weil die Beratungen mit den Ministerpräsidenten mehr Zeit in Anspruch genommen hat. Sobald die Pressekonferenz startet, sehen Sie sie hier im Live-Stream.

            Bund und Länder beschließen neue Corona-Regeln

            17.30 Uhr: Wir fassen zusammen, was wir bisher an Einigungen aus den Beratungen von Bund und Ländern kennen:

            • Die Kontaktbeschränkungen werden mindestens bis zum 3. Mai verlängert
            • Geschäfte mit einer Verkaufsfläche von bis zu 800 Quadratmetern sollen ab der nächsten Woche wieder öffnen dürfen, ebenso Kfz-Händler, Fahrradhändler und Buchhandlungen
            • Die Schulen sollen ab dem 4. Mai wieder schrittweise öffnen
            • Großveranstaltungen bleiben vorerst bis zum 31. August verboten
            • Es soll eine Empfehlung für alle Deutschen geben, in Geschäften, Bussen und Bahnen Atemschutzmasken beziehungsweise Mundschutzmasken zu tragen

            17.24 Uhr: Die seit Wochen geltenden Kontaktbeschränkungen für die Menschen in Deutschland werden grundsätzlich bis mindestens 3. Mai verlängert. Darauf verständigten sich Bund und Länder bei ihren Beratungen am Mittwoch, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Teilnehmerkreisen erfuhr.

            17.19 Uhr: Die Länder sind in diesem Punkt offenbar den Ideen des Bundes gefolgt: Geschäfte mit einer Verkaufsfläche von bis zu 800 Quadratmetern unter Auflagen ab Montag wieder öffnen dürfen. Dies gilt unabhängig von der Verkaufsfläche auch für Kfz-Händler, Fahrradhändler und Buchhandlungen, wie die Deutsche Presse-Agentur am Mittwoch aus den Beratungen der Ministerpräsidenten mit der Bundesregierung erfuhr.

            Schulbetrieb wird ab 4. Mai wieder aufgenommen

            16.44 Uhr: Am Nachmittag wurden erste Einigungen aus den Gesprächen zwischen Bund und Ländern bekannt. Wie die Deutsche Presse-Agentur berichtet, soll der Schulstart in Deutschland schrittweise ab dem 4. Mai wieder aufgenommen werden.

            Zunächst sollen die Klassen, die im nächsten Jahr ihre Abschlussprüfungen ablegen, sowie die obersten Grundschulklassen zurück in die Schulen dürfen. Anstehende Prüfungen sind bereits vorher möglich.

            Zudem will die Politik das Tragen von Alltagsmasken im öffentlichen Nahverkehr und im Einzelhandel „dringend“ empfehlen. Eine generelle Maskenpflicht, wie sie teilweise im europäischen Ausland umgesetzt wird, soll es hingegen nicht geben.

            Alltagsmasken dienen laut Gesundheitsministerium dazu, andere vor einer Infektion zu schützen. Spezialmasken, die auch den Träger selbst schützen, sollten dem medizinischen Personal vorbehalten bleiben.

            Hier erfahren Sie, wie Sie sich einen Mundschutz selbst nähen können.

            So trage ich den Mundschutz richtig

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              Die Bundesregierung hatte bereits einen Bedarf an Milliarden von Schutzmasken festgestellt - Nachschub vor allem an hochwertigen Masken ist allerdings wegen einer weltweit hohen Nachfrage schwer zu besorgen.

              Laut Informationen der „Bild“-Zeitung und der Deutschen Presse-Agentur haben sich Bund und Länder zudem darauf verständigt, Großveranstaltungen bis zum 31. August diesen Jahres zu verbieten. Auch Fußballspiele sind von der Entscheidung betroffen. Konkrete Regelungen, etwa zur Größe der Veranstaltungen, sollen durch die Länder getroffen werden.

              Kanzlerin und Länderchefs beraten über Vorgehen in Corona-Krise

              15.31 Uhr: Derzeit beraten sich die Kanzlerin und die Landeschefs in einer Videoschalte über das weitere Vorgehen im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie. Im Anschluss will Merkel sich in einer Pressekonferenz äußern – der Termin dafür steht noch aus.

              So sieht der Vorschlag aus, den der Bund den Bundesländern offenbar unterbreiten will:

              • die seit Wochen geltenden Kontaktbeschränkungen in Deutschland sollen grundsätzlich mindestens bis zum 3. Mai in Kraft bleiben.
              • Sollten Kitas, Schulen und Hochschulen geöffnet werden, dann wünscht sich der Bund ein abgestimmtes Vorgehen der Länder. Alleingänge sollen so vermieden werden.
              • Geschäfte mit einer Ladenfläche von bis zu 800 Quadratmetern (die Größe eines mittelgroßen Supermarkts) könnten womöglich schon am Montag wieder öffnen.
              • Unter Auflagen sollen auch Kultureinrichtungen wie Bibliotheken und Archive sowie Zoos und botanische Gärten wieder zugänglich sein.
              • Auch Friseure könnten sich trotz der körperlichen Nähe darauf vorbereiten, unter bestimmten Auflagen sowie „unter Nutzung von persönlicher Schutzausrüstung den Betrieb am 4. Mai wieder aufzunehmen“.
              • Restaurants, Bars und Kneipen dagegen sollen wie bisher grundsätzlich geschlossen bleiben.
              • Zusammenkünfte in Kirchen, Moscheen und Synagogen sowie andere religiöse Feierlichkeiten sollen nach Wunsch des Corona-Kabinetts weiterhin untersagt bleiben.
              • Die in der Corona-Krise eingeführten Grenzkontrollen dagegen werden um weitere 20 Tage verlängert.
              • Hotels sollten auch weiterhin „nur für notwendige und ausdrücklich nicht touristische Zwecke zur Verfügung“ stehen.

              Der Bund will den Ländern zudem vorschlagen, Prüfungen und Prüfungsvorbereitungen der Abschlussklassen des laufenden Schuljahres nach entsprechender Vorbereitung unmittelbar wieder durchzuführen. Die Notbetreuung in den Kitas werde auf weitere Berufs- und Bedarfsgruppen ausgeweitet, heißt es in dem Papier zudem.

              Dadurch solle besonders Eltern in zentralen Wirtschaftsbereichen eine Rückkehr in den Arbeitsalltag ermöglicht werden. Die Schulen sollen nach den Vorstellungen des Bundes ab dem 4. Mai prioritär für Schüler der Abschlussklassen und der Jahrgänge geöffnet werden, die im nächsten Schuljahr ihre Prüfungen ablegen. Zudem soll die letzte Klasse der Grundschule wieder in die Schule dürfen.

              Hier erklären wir ausführlich, welche Ideen der Bund zum neuen Alltag in der Coronavirus-Pandemie in die Debatte einbringt: So stellt sich der Bund unseren künftigen Corona-Alltag vor.

              Benzin ist so günstig wie seit 2009 nicht mehr

              15.01 Uhr: Die Coronavirus-Pandemie belastet die Weltwirtschaft, und damit auch den Ölpreis. Diese Entwickung hat positive Folgen für die Verbraucher: Benzin ist derzeit so günstig wie seit dem Jahr 2009 nicht mehr, der Liter Diesel war zuletzt im Jahr 2016 so günstig wie heute. Zu diesem Schluss kommt der ADAC, der sich die Tagesdurchschnittswerte der beiden Spritsorten angesehen hat.

              Der Liter E10 kam am Dienstag auf einen Durchschnittswert von 1,181 Euro pro Liter, der Liter Diesel auf 1,096 Euro. Wichtigster Grund für den Preisrückgang sei die anhaltend schwache Nachfrage am Rohölmarkt, erklärte der ADAC. Seit Anfang des Jahres hätten die Rohölnotierungen um mehr als 50 Prozent nachgegeben. Zusätzlich zum billigeren Öl mache sich aber auch die durch die Corona-Krise gesunkene Nachfrage nach Sprit in den Preisen bemerkbar.

              Der Wettbewerbsdruck sorge für ein „derzeit angemessenes Preisniveau an den Tankstellen“.Viel Luft nach unten sieht der Verkehrsclub für die Spritpreise derzeit nicht mehr, solange der Ölpreis auf dem aktuellen Niveau bleibt. Wenn die Nachfrage wieder anziehe, könne sich der Trend auch wieder umkehren, sagte ein Sprecher.

              Lockerung der Kontaktsperre: Merkel berät sich mit Landeschefs

              13.20 Uhr: Die 107. Tour de France der Radprofis ist wegen der Coronavirus-Pandemie verschoben worden. Dies bestätigte der Veranstalter ASO am Mittwoch. Die ursprünglich vom 27. Juni bis 19. Juli geplante Rundfahrt soll nun vom 29. August bis 20. September stattfinden.

              13.01 Uhr: Der Bund will ermöglichen, Geschäfte mit einer Verkaufsfläche von bis zu 800 Quadratmetern wieder zu öffnen. Das sieht eine Beschlussvorlage des Corona-Kabinetts für die Beratungen von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten der Länder vor, die der Deutschen Presse-Agentur in Berlin am Mittwoch vorlag. Die seit mehreren Wochen geltenden harten Kontaktbeschränkungen sollen demnach grundsätzlich bis zum 3. Mai verlängert werden.

              12.33 Uhr: Vor den Bund-Länder-Beratungen über die weiteren Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie hat die Bundesregierung die Hoffnung auf eine baldige Lockerung der Einschränkungen gedämpft.

              „Der Pfad in den nächsten Wochen ist ein schmaler zwischen vorsichtiger schrittweiser Lockerung und der Bewahrung der Fortschritte im Kampf gegen die Pandemie“, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Mittwoch in Berlin. Wichtig sei, „dass wir jetzt jeden Übermut und jede Nachlässigkeit vermeiden müssen, um dieses Erreichte nicht zu gefährden“.

              11.46 Uhr: Die Zahl der mit Corona-Infizierten hat am Mittwochvormittag in Europa die Marke von einer Million überschritten: Bis Mittwochmorgen wurden laut amtlichen Angaben europaweit 1.003.284 Fälle diagnostiziert. Dies ist etwas mehr als die Hälfte der weltweit nachgewiesenen Infektionen. Europaweit gab es bisher rund 84.500 registrierte Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus.

              Weltweit wurden bislang knapp zwei Millionen Corona-Infektionen und 126.000 Todesfälle nachgewiesen. In Europa sind Spanien, Italien, Frankreich und Deutschland bei den gemeldeten Infektionsfällen am schwersten betroffen. Die Zahl der diagnostizierten Infektionen bildet allerdings nur einen Bruchteil der tatsächlichen Fälle ab, da in vielen Ländern nur die schwer erkrankten Patienten getestet werden und viele leichte oder symptomfreie Fälle unerkannt bleiben.

              11.15 Uhr: Nach dem Willen Innenministeriums sollen die in der Corona-Krise eingeführten Grenzkontrollen für weitere 20 Tage gelten. Über Einzelheiten wollte Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) noch mit den Ministerpräsidenten sprechen. Seit einem Monat werden die Grenzen zu Österreich, Frankreich, Luxemburg, Dänemark und der Schweiz überwacht.

              An den Übergängen nach Belgien und in die Niederlande wird hingegen nicht kontrolliert. Allerdings wurde auch in diesen Abschnitten die Überwachung im 30-Kilometer-Grenzraum intensiviert. Menschen, die weder Deutsche noch dauerhaft hier ansässig sind, dürfen wegen der Corona-Pandemie seit Mitte März nur noch aus einem „triftigen Reisegrund“ nach Deutschland kommen. Das betrifft etwa EU-Bürger, die durch Deutschland in ihr Heimatland reisen oder Lastwagenfahrer, die wichtige Güter liefern. Die Einreise ist zudem nur über bestimmte Grenzübergänge möglich.

              Grundsätzlich sind Einreisen aus Drittstaaten in die EU nur noch in ausgewählten Fällen zulässig. Seit dem 10. April müssen sich – abgesehen von wenigen Ausnahmen - alle Rückkehrer nach einem mehrtägigen Auslandsaufenthalt zudem für zwei Wochen in häusliche Quarantäne begeben.

              Bei Markus Lanz erklärt Philosoph Richard David Precht, warum er die Corona-Krise als Chance sieht. Romantisiert er die Situation?

              Merkel will offenbar Kontaktsperre bis 3. Mai durchsetzen

              10.55 Uhr: Vor dem Corona-Gipfel der Bundesregierung am Nachmittag ist ein Eckpunktepapier bekanntgeworden: Wie die Deutsche Presse-Agentur und die „Bild“-Zeitung berichten, haben sich die Staatskanzleien der Länder und das Bundeskanzleramt darauf verständigt, die Kontaktsperre in Deutschland bis mindestens zum 3. Mai aufrechtzuerhalten.

              Zugleich soll es den Berichten zufolge teilweise Lockerungen geben: So wollen sich die Politiker offenbar darauf verständigen, Geschäfte mit einer Ladenfläche von weniger als 400 Quadratmetern wieder die Öffnung zu erlauben. Im Rahmen eines Stufenmodells sollen demnach Geschäfte wie den Kfz- und Fahrradhandel, den Buch- und Möbelhandel sowie Telekommunikationsunternehmen wieder öffnen dürfen.

              Zudem solle erwogen werden, Museen, Zoos und Botanische Gärten wieder zu öffnen. Theater und Konzertveranstaltungen sollen demnach weiter geschlossen bleiben. Schulen und Kindertagesstätten sollen laut dem Bericht der „Bild“-Zeitung ebenfalls weiter geschlossen bleiben. Ausgenommen davon soll die Veranstaltung von Abschlussprüfungen sein.

              Die Verlängerung der Kontaktbeschränkungen bis voraussichtlich zum 3. Mai soll demnach dazu dienen, zusätzliche Zeit beim weiteren Aufbau von Intensiv-Kapazitäten an den Krankenhäusern, der Steigerung von Testkapazitäten sowie der Verbesserung der Zielgenauigkeit von Tests zu gewinnen.

              Die geplante App zur Nachverfolgung von Infektionsketten wurde nach diesen Informationen als wichtiges Instrument zur Bekämpfung der Pandemie bezeichnet. Der Bestand an Schutzmasken und -kleidung solle weiter aufgestockt werden, um vorrangig den Gesundheits- und Pflegebereich auszustatten. Auch Unternehmen, bei denen der vorgeschriebene Abstand nicht eingehalten werden könne, sollten mit Masken versorgt werden.

              Neue Corona-Fallzahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI)

              9.35 Uhr: Das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin hat die Zahl der in Deutschland mit dem Coronavirus infizierten Menschen am Mittwoch mit 127.584 angegeben – ein Plus von 2486 seit dem Vortag. Das RKI, das nur die elektronisch übermittelten Zahlen aus den Bundesländern berücksichtigt und seine Aufstellung einmal täglich aktualisiert, registrierte bislang 3254 Todesfälle.

              RKI-Corona-Fallzahlen pro Bundesland:

              • Baden-Württemberg: 25.438 / +398 / 767
              • Bayern: 34.294 / +725 / 954
              • Berlin: 4722 / +54 / 62
              • Brandenburg: 1950 / +34 / 42
              • Bremen: 500 / +8 / 21
              • Hamburg: 3869 / +61 / 67
              • Hessen: 6347 / +164 / 173
              • Mecklenburg-Vorpommern: 624 / +5 / 11
              • Niedersachsen: 8019 / +134 / 224
              • Nordrhein-Westfalen: 25.835 / +535 / 607
              • Rheinland-Pfalz: 5004 / +124 / 77
              • Saarland: 2145 / +33 / 58
              • Sachsen: 3819 / +68 / 73
              • Sachsen-Anhalt: 1223 / +16 / 26
              • Schleswig-Holstein: 2245 / +81 / 54
              • Thüringen: 1550 / +46 / 38

              9.30 Uhr: Herzlich Willkommen in unserem neuen Newsticker zur Coronavirus-Pandemie. Alle bisherigen Nachrichten finden Sie in unserem alten Newsticker.

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