Gera. 30 Teilnehmer gedenken der Opfer der Bombardierung Geras 1945

„Es geht alles zu ersetzen, nur die Menschen nicht.“ Ein Satz, den Siegfried Schilling aus Ronneburg nicht vergisst. Eine Geraerin sagte ihn am Tag nach der Bombardierung der Stadt. Schilling, 1939 geboren, war einer von wenigen Zeitzeugen, die sich dem Rundgang am Jahrestag der schwersten Bombardements auf die Stadt am 6. April 1945 anschlossen. Etwa 30 Teilnehmer gedachten dabei der Opfer dieses Tages. Stadtrat und Stadtführer Günter Domkowsky (Linke) lag es am Herzen, den „schwarzen Freitag“ für die Stadt mit 142 Todesopfern in den Kontext des Leids zu stellen, dass das NS-Regime verursachte. Zum zweistündigen Rundgang waren auch Bilder der Zerstörung in Gera zu sehen, an die sich Gudrun Meister noch erinnern konnte. Sie sprach bei den Schilderungen von „Gänsehaut“. Die verursachte bei Zeitzeuge Dieter Nendel schon das Glockengeläut zum Auftakt. Domkowsky initiierte den Rundgang mit Anne Kathrin Hildebrand (Liberale Allianz) und in Abstimmung mit den Veranstaltern von „Gera – Feiert frei“, nachdem Kritik an der Terminwahl für die Kneipennacht laut wurde. Domkowsky würde sich eine „Vergegenständlichung“ des Gedenkens mit dauerhafter Außenwirkung wünschen, etwa ein Denkmal. Zumindest habe die Stadt zugesichert, bei Veranstaltungen am 6. April auf die Bedeutung des Datums hinzuweisen.