Blaubeuren. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt hat einen Rekordmeteorit entdeckt. Er lag drei Jahrzehnte lang unerkannt in einem Garten.

Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) hat den in Deutschland bisher größten Steinmeteoriten aller Zeiten entdeckt – nachdem ihn ein Hausbesitzer bereits 1989 in seinem Garten im schwäbischen Blaubeuren ausgegraben hatte.

Laut der Pressemitteilung des DLR sei der Hausbesitzer beim Ausheben eines Kabelgrabens auf den Brocken gestoßen. Da dieser für seine Größe von 28 x 25 x 20 Zentimeter außergewöhnlich schwer gewesen sei, habe der Finder den Brocken sogar mit einem Magneten überprüft und Eisengehalt festgestellt. Dennoch ließ er ihn daraufhin erst einmal über Jahrzehnte in seinem Garten liegen.

Wobei das DLR zu bedenken gibt, dass selbst Profis den Stein auf den ersten Blick nicht als Meteoriten hätten erkennen können.

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Laut DLR hätten sogar Profis diesen Brocken aus einem Garten in Blaubeuren auf den ersten Blick nicht als Deutschlands größten Meteorit erkannt.
Laut DLR hätten sogar Profis diesen Brocken aus einem Garten in Blaubeuren auf den ersten Blick nicht als Deutschlands größten Meteorit erkannt. © dpa | Gabriele Heinlein

Meteorit aus Blaubeuren stellt neuen Rekord auf

Erst im Januar 2020 habe es sich der Finder anders überlegt und seinen Fund beim Institut für Planetenforschung des DLR gemeldet. Erste Analysen des Meteoritenfachmanns Dieter Heinlein hätten die Sensation schließlich schnell offenbart.

„Das Fundstück hat eine Masse von 30,26 Kilogramm, was ihn als größten je in Deutschland gefundenen Steinmeteoriten ausweist“, sagt Heinlein. Nach seinem Fundort wurde der Meteorit und neue Rekordhalter „Blaubeuren“ genannt.

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Meteorit wäre beinahe auf dem Müll gelandet

Bis zu seiner Entdeckung galt der „Benthullen“-Meteorit mit einem Gewicht von 17,25 Kilogramm in Deutschland als das Maß aller Dinge – und wäre es beinahe auch geblieben. Denn „Blaubeuren“ wäre laut seinem Finder sogar fast auf dem Müll gelandet.

„Eigentlich lag der Brocken schon auf dem Anhänger, um ihn wegzuschaffen“, sagte er gegenüber dem DLR. Zum Glück für die Wissenschaftler überlegte er sich es jedoch anders und bewahrte ihn weitere fünf Jahre in seinem Keller auf. Dann folgte die große Entdeckung oder wie man es beim DLR ausdrückt: „Der Zufall schlägt auch in der Wissenschaft gelegentlich die verrücktesten Kapriolen.“

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(jas)