Berlin. „Shampoo ohne Schnickschnack“: So wurde ein Gag des Satiremagazins „Der Postillon“ zum Erfolg für den Shampoo-Hersteller Schwarzkopf.

Mit einer ziemlich gewieften Idee hat Shampoo-Hersteller Schwarzkopf einen Verkaufshit gelandet. Das Shampoo ist in den Online-Shops der Drogeriekette dm und Rewe bereits ausverkauft. Die Vorlage dafür gab das Online-Satiremagazin „Der Postillon“.

„Normalerweise gehen wir auf den Handel zu. Hier war es das erste Mal so, dass der Handel auf uns zukam und ein Produkt haben wollte, das es so noch gar nicht gibt“, sagte Nils Daecke, Leiter für digitales Marketing der Beauty-Care-Sparte bei Henkel, sagte der „FAZ“.

Was war geschehen? „Der Postillon“ veröffentlichte bereits im November einen Artikel mit dem Titel: „Schwarzkopf stellt Shampoo vor, das einfach nur die gottverdammten Haare säubert und sonst nichts.“

Die Realität, die Verbrauchern in Drogeriemärkten begegnet, zeigt allerdings etwas anderes: Auf vielen Produkten gibt es oft endlose Listen von Inhaltsstoffen und Produktbeschreibungen, die mehr versprechen als sie halten können. So zum Beispiel Mikroplastik in der Creme, oder Zusatzstoffe, die der Haut schaden. Viele Verbraucher wollen genau das vermeiden.

Was nach dem „Postillon“-Beitrag folgte, ist ein Paradebeispiel für virales Marketing – mit dem Unterschied, dass es die Werbung vor dem Produkt gab.

„Der Postillon“ sorgt für Schwarzkopf-Verkaufshit – Das muss man wissen:

  • Schwarzkopf hat mit einem Shampoo einen Verkaufshit gelandet
  • Grund für den Erfolg war ein Beitrag des Satire-Online-Magazins „Der Postillon“
  • Die limitierte Auflage des „Shampoo ohne Schnickschnack“ ist bereits ausverkauft

„Shampoo ohne Schnickschnack“ bei dm bereits ausverkauft

Denn Henkel, der Konsumgüterkonzern zu dem Schwarzkopf gehört, reagierte prompt auf den Gag – und setzte ihn in die Tat um. Der Konzern produzierte ein auf 1600 Stück limitiertes „Shampoo ohne Schnickschnack“ in einer schmucklosen blauen Schauma-Flasche.

Erhältlich war das Shampoo seit vergangener Woche in den Onlineshops der Supermarktkette Rewe und des Drogeriemarktes dm. Mittlerweile ist es allerdings vergriffen.

Rekord dank „Postillon“

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In der Regel dauert die Markteinführung eines neuen Produktes etwa ein Jahr. „Das war die schnellste Produkteinführung, die Henkel jemals gemacht hat“, so Marketing-Leiter Daecke.

„Postillon“ sorgt für Hit – Weitere Werbe-Aktionen

Nicht immer sind solche viralen Werbekampagnen von Erfolg gekrönt – immer wieder ernten Konzerne auch harsche Kritik. Der Wursthersteller Rügenwalder Mühle löste mit einer Werbung für vegetarische Wurst eine Debatte im Netz aus. Der Lebensmitteldiscounter Lidl musste sich Anfang des Jahres wegen einer Werbung gegen Sexismus-Vorwürfe wehren. (lhel)