Los Angeles. Zwölf Emmys für „Game of Thrones“: Die gefeierte TV-Serie verabschiedete sich mit eingestelltem Rekord. Es gab auch Überraschungen.

Zwölf Trophäen – darunter der Emmy für die beste Drama-Serie: Bei der Emmy-Verleihung hat die TV-Serie „Game of Thrones“ ihren eigenen Rekord eingestellt. Mit großem Jubel und acht erfolgreichen Staffeln hat sich die Fantasy-Serie am Sonntagabend in Los Angeles von der Bühne der renommierten US-Fernsehpreise verabschiedet.

Im Mai war „Game of Thrones“ zu Ende gegangen. Bei der Gala gewann sie neben dem Emmy für die beste Drama-Serie zehn Auszeichnungen in Nebenkategorien. Dazu bekam Peter Dinklage den Preis als bester Nebendarsteller in einer Drama-Serie.

Peter Dinklage mit dem Emmy für den besten Nebendarsteller
Peter Dinklage mit dem Emmy für den besten Nebendarsteller © dpa | Jordan Strauss

Bereits 2015 und 2016 hatte die Serie, deren Abschlussstaffel mit der Rekordanzahl von 32 Nominierungen in die Emmy-Verleihung gegangen war, je zwölf Auszeichnungen bekommen – Rekord. Auch 2018 gehörte „Game of Thrones“ zu den großen Emmy-Gewinnern. Viele hatten erwartet, dass die Serie des Bezahl-Senders HBO das übertreffen könnte, doch das gelang nicht. Das Publikum feierte die Schauspieler, die in den Jahren zuvor bereits 38 Auszeichnungen eingesammelt hatte. „Wir haben nur geschwitzt und wir haben nur gelacht“, sagte Darsteller Dinklage in seiner Dankesrede. „Ich würde es sofort wieder machen.“

Emmys: Julia Louis-Dreyfus geht überraschend leer aus

Julia Louis-Dreyfus bekam überraschend keinen weiteren Emmy für „Veep“ – viele hatten eine weitere Auszeichnung erwartet. REUTERS/Mario Anzuoni
Julia Louis-Dreyfus bekam überraschend keinen weiteren Emmy für „Veep“ – viele hatten eine weitere Auszeichnung erwartet. REUTERS/Mario Anzuoni © Reuters | Mario Anzuoni

Die Ehrenrunde eines weiteren Publikumslieblings misslang jedoch: Die bereits vielfach Emmy-prämierte Comedy-Serie „Veep – Die Vizepräsidentin“ über eine skrupellose Spitzenpolitikerin mit unfähigem Team war im Mai nach sieben Staffeln zu Ende gegangen. Hauptdarstellerin Julia Louis-Dreyfus hat für ihre Rolle als Präsidentin Selena Meyer bis 2017 schon sechs Emmys gewonnen.

Louis-Dreyfus hatte dann eine schwere Krebserkrankung überwunden und nach ihrer Genesung die nun zur Wahl stehende siebte und letzte Staffel abgedreht – aber bekam in der Kategorie der besten Hauptdarstellerin in einer Comedy-Serie zur großen Überraschung vieler Beobachter in diesem Jahr keinen Emmy.

Emmys: Phoebe Waller-Bridge gewinnt für Amazon-Serie „Fleabag“

Die britische Schauspielerin und Drehbuchautorin Phoebe Waller-Bridge bekam für die Amazon-Serie „Fleabag“ gleich drei Emmys.
Die britische Schauspielerin und Drehbuchautorin Phoebe Waller-Bridge bekam für die Amazon-Serie „Fleabag“ gleich drei Emmys. © Getty Images | Frazer Harrison

Anstelle dessen gewann die britische Schauspielerin Phoebe Waller-Bridge, die mit ihrer Amazon-Comedy-Serie „Fleabag“ der Konkurrenz von „Veep“ gleich auch noch den Preis als beste Comedy-Serie wegschnappte. „Jetzt wird es aber wirklich albern“, kommentierte Waller-Bridge in ihrer Dankesrede – nachdem sie insgesamt drei Trophäen, auch noch die für das beste Drehbuch, eingesammelt hatte.

Zu den weiteren Gewinnern gehörten die Serien „Chernobyl“ und „The Marvelous Mrs. Maisel“ und „Ozark“. Billy Porter gewann als erster offen homosexueller Mann in der Kategorie bester Hauptdarsteller in einer Drama-Serie für seine Rolle in „Pose“.

Emmys: Das sind die Gewinner

  • Beste Drama-Serie: „Game of Thrones“
  • Bester Hauptdarsteller in einer Drama-Serie: Billy Porter („Pose“)
  • Beste Hauptdarstellerin in einer Drama-Serie: Jodie Comer („Killing Eve“)
  • Beste Nebendarstellerin in einer Drama-Serie: Julia Garner („Ozark)
  • Bester Nebendarsteller in einer Drama-Serie: Peter Dinklage („Game of Thrones“)
  • Beste Comedy-Serie: „Fleabag“
  • Beste Hauptdarstellerin in einer Comedy-Serie: Phoebe Waller-Bridge („Fleabag“)
  • Bester Hauptdarsteller in einer Comedy-Serie: Bill Hader („Barry“)
  • Bester Nebendarsteller in einer Comedy-Serie: Tony Shalhoub („The Marvelous Mrs. Maisel“)
  • Beste Nebendarstellerin in einer Comedy-Serie: Alex Borstein („The Marvelous Mrs. Maisel“)
  • Beste Mini-Serie: „Chernobyl“
  • Bester Fernsehfilm: „Bandersnatch“
  • Bester Hauptdarsteller in einer Mini-Serie oder einem Film: Jharrel Jerome („When They See Us“)
  • Beste Hauptdarstellerin in einer Mini-Serie oder einem Film: Michelle Williams („Fosse/Verdon“)
  • Beste Nebendarstellerin in einer Mini-Serie oder einem Film: Patricia Arquette („The Act“)
  • Bester Nebendarsteller in einer Mini-Serie oder einem Film: Ben Whishaw („A Very English Scandal“)

Pay-TV und Streamingdienste bei Emmys weit vorn

Die Emmys werden in rund 120 Kategorien von etwa 24.000 Mitgliedern der Television Academy vergeben. Bei der Gala, in diesem Jahr zum vierten Mal in der Geschichte ohne Moderator, stehen die Hauptkategorien im Mittelpunkt.

Zusammengezählt mit den Nebenkategorien sammelte der Premium-Kabelfernsehsender HBO mit 34 die meisten Trophäen ein, dahinter folgte der Streamingdienst Netflix mit 27, Amazon mit 15, National Geographic mit 8 und der TV-Sender NBC mit 7. (dpa/moi)