Wien. Im österreichischen Bundesland Tirol hat am Samstagabend die Erde gebebt. Die leichten Erschütterungen erreichten eine Stärke von 4,1.

Ein Erdbeben der Stärke 4,1 hat am Samstagabend Teile des österreichischen Bundeslandes Tirol erschüttert. Das Zentrum des Erbebens lag nahe der 8000-Einwohner-Stadt Landeck in einer Tiefe von rund zehn Kilometern.

Die Erschütterungen waren in einem Umkreis von etwas 50 Kilometern zu spüren, meldete die österreichische Nachrichtenagentur APA unter Berufung auf die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG).

Erbeben in Tirol: Eines der stärksten der vergangenen Jahre

Über mögliche Schäden lagen zunächst keine Informationen vor. Den Experten zufolge kann es bei dieser Erdbebenstärke vereinzelt zu leichten Schäden kommen. Nach Angaben der Seite Erdbebennews.de handelte es sich um eines der stärksten Erdbeben in Tirol der letzten Jahre.

Das erste Erdbeben ereignete sich am Samstagabend um 21.44 Uhr. Das zweite folgte in der Nacht zu Sonntag erreichte eine Stärke von Stärke von 3,5. Dieses Erdbeben war in einem Umkreis von etwa 40 Kilometern spürbar, schreibt das ZAMG.

Erdbeben in Österreich: Erschrockene Menschen laufen ins Freie

Der Sender ORF berichtete von erschrockenen Reaktionen von Einwohnern des betroffenen Gebiets: Eine Frau habe etwa berichtet, dass viele Nachbarn ins Freie gerannt seien. Ein Bewohner eines anderen Ortes habe an eine Explosion gedacht und die Feuerwehr gerufen.

Landeck liegt nur 40 Kilometer Luftlinie entfernt vom beliebten südbayrischen Urlaubsort Oberstdorf und gut 20 Kilometer östlich vom österreichischen Touristenort St. Anton am Arlberg. Garmisch-Partenkirchen ist rund 45 Kilometer entfernt. Möglicherweise waren schwache Erschütterungen auch noch in einzelnen Orten am Bodensee zu bemerken.

Erdbeben in Österreich: Schon im Juli zwei Erschütterungen

Schon am 23. Juli kam es in Österreich zu zwei leichteren Erdbeben. Das Epizentrum der Erschütterungen im Juli lag nahe des Ortes Damüls in Vorarlberg, rund 25 Kilometer südöstlich von Bregenz am Bodensee.

Mit Magnituden von 2,6 und 2,5 fielen beide zwar weniger stark aus als die jüngsten Beben in Tirol. Wie die ZAMG berichtete, gingen beide Beben dennoch mit deutlichen Erschütterungen und Grollgeräuschen einher.

Nach Angaben der ZAMG sind in Österreich jährlich im Schnitt 40 Erdbeben pro Jahr für Menschen spürbar, etwa ein Viertel davon in Tirol. Etwa alle zwei bis drei Jahre gibt es leichte Gebäudeschäden. Erdbeben, die schwere Schäden verursachen, kommen den Angaben zufolge im Durchschnitt alle 75 Jahre vor.

Erdbeben – Mehr zum Thema

Nach einem Erdbeben vor Alaska hatte es im Juli eine Tsunami-Warnung gegeben. Im Juni war Kalifornien von Erdbeben der Stärke 5,8 erschüttert worden. Kurz zuvor hatte ein schweres Erdbeben in Mexiko Tote gefordert, ein weiteres heftiges Erdbeben hatte den Norden Islands erschüttert. (dpa/mahe)