Verden. Mit der Stärke 3,0 hat am Abend im Landkreis Verden die Erde gebebt. Wenige Stunden später wurden die Menschen erneut aufgeschreckt.

Doppelter Schreck in Niedersachsen: Nach einem abendlichen Beben der Stärke 3,0 hat die Erde im Landkreis Verden in der Nacht zu Donnerstag erneut gebebt. Inzwischen ist dafür auch eine Ursache gefunden: Die Erdgasförderung ist Schuld.

„Der Zusammenhang mit Erdgasförderung ist sehr wahrscheinlich“, sagte ein Sprecher des Landesamtes für Bergbau, Energie und Geologie in Hannover. Davon geht auch das Unternehmen Wintershall Dea aus, das dort Erdgas fördert. Wintershall Dea bedauere die Unannehmlichkeiten, die entstanden seien, hieß es in einer Mitteilung.

Erdbeben in Niedersachsen – Das muss man wissen:

  • Am Donnerstag bebte in Niedersachsen die Erde
  • Die Stärke wurde mit 3,0 angegeben
  • Ursache dafür keine natürliche

Mit einer Stärke von 3,1 war der zweite Erdstoß ähnlich stark wie der erste. Noch einmal gingen bei Polizei und Rettungsleitstellen in der Region südöstlich von Bremen etwa 30 Anrufe ein, wie die Polizei mitteilte.

Erdbeben in Niedersachsen: Schäden an Häusern in Verden

Einige Menschen hätten Risse am Putz ihrer Häuser festgestellt, sagte ein Unternehmenssprecher. Betroffene hätten die Gelegenheit, bei einer Hotline ihren Schaden zu melden. Ziel sei es in solchen Fällen, zügig zu helfen.

Verletzte wurden nach beiden Erdbeben nicht gemeldet, ein Anrufer meldete nach dem ersten Beben Schäden an seinem Haus. Es ereignete sich nach Angaben des Landesamtes für Bergbau, Energie und Geologie in Hannover (LBEG) um 18:28 Uhr. Das LBEG geht derzeit von einer Magnitude von etwa 3,0 aus. Sichere Daten sollen im Lauf des Donnerstag verfügbar sein.

Grüne fordern Ausstieg aus Erdgasförderung

Erste Erschütterungen im Kreis Verden seien schon 2010/11 festgestellt worden, sagte der Sprecher von Wintershall Dea. Dabei werde dort schon seit Beginn der 1990er Jahre Erdgas gefördert.

Die Grünen im niedersächsischen Landtag forderten die Regierung dazu auf, komplett aus der Erdgasförderung auszusteigen. Die Anwohner und die Umwelt sollten dadurch geschützt werden, betonte die umweltpolitische Sprecherin der Grünen im Landtag.

In diesem Video sehen Sie, wie man sich bei einem Erdbeben verhalten sollte.

So verhalte ich mich bei einem Erdbeben richtig

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    Erdbeben in Deutschland nicht selten

    Niedersachsen ist im Gegensatz zum Rheinland oder Vogtland keine typische Erdbebenregion, wie der LBEG-Sprecher beschrieb. An einigen Orten würden aber öfter Beben registriert. Das zuvor stärkste Erdbeben im Kreis Verden hatte am 22. April 2016 eine Stärke von 3,1. Das letzte Erdbeben (2,5) wurde am 11. Dezember 2017 gemessen.

    Im August 2018 bebte die Erde im Landkreis Nienburg südlich von Bremen ebenfalls mit einer Stärke von 3,0. Nur wenige Tage später wurde im sächsischen Vogtland ein Erdbeben der Stärke 3,4 gemessen. Und im südlichen Bayern waren kürzlich gar Ausläufer eines Bebens der Stärke 3,9 zu spüren. (küp/dpa)