Berlin. Aus StudiVZ wird VZ – die Betreiber der Social-Media-Plattform wagen einen Neustart. Da darf natürlich das „Gruscheln“ nicht fehlen.

Bevor es Facebook und Instagram gab, war eine so gut wie vergessene Social-Media-Plattform das Sammelbecken junger Menschen in Deutschland – StudiVZ. Wer sich daran erinnert, kennt auch noch Begriffe wie das „Gruscheln“ (ein Portmanteau aus Grüßen und Kuscheln) oder die unzähligen Gruppen mit Titeln wie „9 von 10 Stimmen in meinem Kopf sagen ich bin irre. Eine summt.“

Nachdem Facebook aus den USA nach Deutschland hinüber schwappte, wandten sich viele Nutzer von StudiVZ (und den Schwesternseiten SchülerVZ und MeinVZ) ab. Ganz aufgegeben hatten die Betreiber aber nicht – und wollen das soziale Netzwerk jetzt sogar noch einmal wiederbeleben.

StudiVZ ist jetzt VZ – neuer Name, altes Konzept

Ab sofort ist es unter dem Namen VZ auf der neuen Seite VZ.net erreichbar und löst das alte StudiVZ sowie dessen Schwesterseite MeinVZ ab. Diese beiden Seiten sollen Ende Juni abgeschaltet werden. Bis dahin können Alt-Nutzer, die sich auf VZ.net neu registrieren, ihre Daten noch importieren. Sonst werden diese gelöscht.

Das alte Konzept der VZ-Netzwerke soll größtenteils erhalten bleiben: Es gibt weiterhin Gruppen – und es darf auch weiter „gegruschelt“ werden. Allerdings sollen die Gruppenseiten einfacher zu bedienen und besonders übersichtlich sein: Nicht erwünschte oder benötigte Funktionen sollen sich nach einem einfachen Baukastenprinzip deaktivieren lassen. „Social Media soll wieder sozial werden“, so die Betreiber.

Mehr Privatsphäre und transparenter Datenschutz – Vorteil gegenüber Facebook?

Einen weiteren Fokus legen die Betreiber laut eigenen Angaben auch auf die Privatsphäre der Nutzer: Alle Daten sollen auf Servern in Deutschland lagern, alle Datenschutzvorgaben eingehalten und keine Daten verkauft werden.

Zudem finanziere sich VZ ausschließlich durch sichtbare Werbung auf der Plattform, zum Beispiel in Form von Bannern oder Videos. Personalisierte Werbung soll sich in den Nutzermenü-Einstellungen ausschalten lassen. Das Angebot ist kostenlos, lediglich in eingebundenen Spielen können teils digitale Inhalte gekauft werden.

VZ könnte an der Stelle einen Vorteil gegenüber anderen Social-Media-Plattformen haben. Facebook gerät immer wieder in die Kritik – vor allem wegen Datenschutzlücken. Auch bei Instagram gab es in der Vergangenheit immer wieder Sicherheitsbedenken. Die Plattformen geloben Besserung und wollen die Privatsphäre ihrer User besser schützen. (dpa/lhel)