Tschernobyl. Ein Wald in der Nähe des Atomkraftwerks Tschernobyl brennt seit fast einer Woche. Die Radioaktivität war dort angeblich gestiegen.

25 Hektar Wald sind vor knapp einer Woche in der Sperrzone rund um das ehemalige Atomkraftwerk Tschernobyl in Brand geraten. Dort wurde eine erhöhte Radioaktivität gemessen. Auch am Freitag halten die Waldbrände an. Die Wetterprognosen könnten das Feuer weiterhin begünstigen. Aktualisierung Dienstag, 14. April: Feuer bei kommt Atomruine von Tschnernobyl offenbar immer näher.

380 Feuerwehrleute seien weiterhin im Einsatz, teilte der Katastrophenschutz am Freitag in Kiew mit. Das Wetter in der Region soll zudem weiterhin trocken bleiben: Wetterdiensten zufolge werden erst am kommenden Dienstag ergiebigere Regenfälle erwartet. Die radioaktive Strahlung in den angrenzenden besiedelten Gebieten soll allerdings innerhalb der Norm liegen.

Tschernobyl: Radioaktivität nach Waldbrand erhöht

Am vergangenen Sonntag schrieb Jegor Firsow, Leiter des staatlichen Umweltinspektionsdienstes, bei Facebook: „Es gibt schlechte Neuigkeiten: Im Zentrum des Brandes ist die Radioaktivität überdurchschnittlich hoch.“ Er veröffentlichte ein Video, in dem ein Geigerzähler das 16-Fache des Normalwertes anzeigte.

Das Feuer habe sich auf 100 Hektar Fläche ausgebreitet, schrieb Firsow. Die ukrainischen Rettungsdienste hatten am Sonntagmorgen dagegen mitgeteilt, dass in der Luft keine erhöhte Radioaktivität gemessen worden und das Feuer unter Kontrolle sei. Zwei Flugzeuge, ein Hubschrauber und etwa hundert Feuerwehrmänner waren im Einsatz, um das am Samstagabend ausgebrochene Feuer zu bekämpfen.

Tschernobyl: „Schwierigkeiten“ bei der Feuerbekämpfung

Am vergangenen Samstag hatten die Behörden noch von „Schwierigkeiten“ bei der Feuerbekämpfung wegen der erhöhten Radioaktivität in einigen Gebieten gesprochen. Umliegende Ortschaften seien jedoch nicht gefährdet.

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Nach dem Reaktorunglück vor 34 Jahren war im Radius von 30 Kilometern eine Sperrzone rund um das Gelände des ehemaligen Atomkraftwerks errichtet worden. Kommerzielle Landwirtschaft ist dort noch immer verboten.

Der Reaktorblock 4 des sowjetischen Atomkraftwerks Tschernobyl war am 26. April 1986 bei einem Sicherheitstest explodiert. Der GAU rund hundert Kilometer nördlich der ukrainischen Hauptstadt Kiew war der schwerste Atomunfall in der Geschichte, die Umgebung des Akw ist bis heute stark verstrahlt.

Tschernobyl – Mehr zum Thema

2019 ist der Hergang der Katastrophe neu verfilmt worden. Für die Serie gab einen Emmy. An den Ort des Schreckens werden immer wieder Reisen angeboten. „Dark Tourism“ nennt sich das Phänomen. Mehr als 30 Jahre nach der Reaktorkatastrophe können in Deutschland Pilze noch immer radioaktiv verseuchtsein.

(jb/AFP/dpa)