Italien. Nach einem heißen Sommer und einem trockenen Winter kämpft Italien mit der Trockenheit des Gardasees. Erste Maßnahmen wurden ergriffen.

Auf einem extrem heißen Sommer folgt ein trockener Winter. Norditalien droht eine Rekorddürre für dieses Jahr. Für den Gardasee heißt es nichts Gutes. Die Gemeinden beraten schon über mögliche Maßnahmen gegen die Trockenheit. „In der aktuellen Situation registrieren wir ein Wasservolumen, das in der Vergangenheit nie so niedrig gewesen ist“, sagt der Generalsekretär des Verbands der Gardasee-Gemeinden, Pierlucio Ceresa, gegenüber der "Tagesschau".

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Seit Monaten gab es keinen Regen mehr in der Region. „Mitte Februar lag der Gardasee noch nie mehr als 40 Zentimeter über dem hydrometrischen Nullpunkt in Peschiera“, so Ceresa bei "focus.de". Das aktuelle Wasservolumen sei in der Vergangenheit noch nie so niedrig gewesen. Dabei ist das Wasser des Sees nicht nur zum Baden wichtig. Viele Bauern der Region bewässern im Frühjahr so ihre Felder. Außerdem versorgt der See im Sommer die Gemeinden mit Wasser. Hier sind im Sommer etwa 27 Millionen Touristen im Urlaub.

GardaseeSee in Italien
Länge51,9 Kilometer
Fläche370 Quadratkilometer
Breite16,7 Kilometer
Mittlere Tiefe136 Meter

Italien: Gardasee von Rekorddürre bedroht – Gemeinden ergreifen diese Maßnahmen

Um auf die Trockenheit schnellstmöglich zu reagieren, trafen sich die Gemeinden und haben erste Sparmaßnahmen beschlossen. Die Wasserzufuhr für einige Kanäle wurde gedrosselt, in den Fluss Mincio geht nur das vorgeschriebene Minimum. Außerdem müssten für den Gardasee jetzt Opfer gebracht werden, damit möglichst viel Wasser gespart werden kann, heißt es von Ceresa. „Aber die einzige Lösung besteht darin, auf Gott zu vertrauen, der Schnee und Wasser bringt, weil der Mensch nicht mehr kann.“

Der Lieblingssee der Deutschen schrumpft. Ein Grund ist der Klimawandel und die zunehmenden Dürren.
Der Lieblingssee der Deutschen schrumpft. Ein Grund ist der Klimawandel und die zunehmenden Dürren. © dpa | Daniel Reinhardt

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Der aktuelle Zeitpunkt des Jahres ist entscheidend für die Wassersituation in Norditalien im Sommer, heißt es. Die Lage des größten italienischen Sees beleibt besorgniserregend. Dennoch betont Ceresa, dass die touristische Nutzung des Gardasees – das Baden und die Schifffahrt – trotzdem gewährleistet werden kann. Alarmierend wie spektakulär ist, dass durch die Folgen der Dürre die Landenge wieder aufgetaucht ist. Sie verbindet die kleine Insel San Biagio mit dem Festland. (ari)

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