London. Prinz Harry sieht Meghan als Opfer einer „rücksichtslosen Kampagne“ der Boulevardpresse. Es seien „böswillige Lügen“ verbreitet worden.

Prinz Harry (35) und Herzogin Meghan (38) haben ein Gerichtsverfahren gegen die „Mail on Sunday“, eine britische Boulevardzeitung, eingeleitet. Sie fühlten sich durch eine „rücksichtslose Kampagne“ bedroht, wie das Paar am Dienstag auf seiner Website mitteilte. Hintergrund ist ein privater Brief Meghans an ihren Vater, in dem sie ihm schrieb, er habe ihr „Herz in Millionen Teile gebrochen“.

In der Klage gegen die „Mail on Sunday“ sowie deren Mutterfirma Associate Newspapers geht es unter anderem um Missbrauch privater Informationen, teilte das Anwaltsbüro des Paares mit. Die Mediengruppe habe falsche und „vorsätzlich abfällige“ Berichte über Meghan geschrieben, wie auch über Prinz Harry.

Harry: Meghan ist „Opfer der britischen Boulevarpresse“

In seiner Erklärung betont Prinz Harry, dass er an die Pressefreiheit und an objektive, wahre Berichterstattung glaube und sie als Meilenstein der Demokratie betrachte. Allerdings, so klagt er, sei seine Frau „eines der jüngsten Opfer der britischen Boulevardpresse“ geworden sei, die „ohne Rücksicht auf die Folgen rücksichtslose Kampagnen im vergangenen Jahr geführt habe, während ihrer Schwangerschaft und während wir unseren neugeborenen Sohn aufgezogen haben“. Es seien „Lüge über Lüge“ verbreitet worden, nur weil sie während ihres Mutterschaftsurlaubs nicht in Erscheinung getreten sei.

Da das Medienhaus bisher jede Klärung der Frage abgelehnt habe, müsse der Fall gerichtlich gelöst werden. Rechtliche Schritte hatte das Paar laut „The Guardian“ tatsächlich schon im Februar in Betracht gezogen.

Harry erinnert an Tod seiner Mutter, Prinzessin Diana

In seinem Statement klagt Harry über die „Doppelmoral der Medien“: Ein und die selben Medien verbreiteten zum einen wissentlich falsche Informationen und böswillige Lügen, berichteten in der vergangenen Woche aber durchweg positiv. An diesem Mittwoch endet seine zehntägige Afrika-Tour, die erste öffentliche Auslandsreise, die er mit Meghan und Baby Archie als Familie meisterte.

Besuch von Baby Archie

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    Schließlich erinnerte Harry in seiner Stellungnahme daran, dass „diese unerbittliche Propaganda auch menschliche Kosten“ habe. Damit meinte er die tödliche Verfolgungsjagd in Paris, bei der seine Mutter, Prinzessin Diana, zusammen mit ihrem Lebensgefährten Dodi al-Fayed Ende August 1997 auf der Flucht vor Paparazzi ums Leben kam. Er wolle keine Wiederholung der Geschichte. „Ich habe meine Mutter verloren, und jetzt sehe ich, wie meine Frau Opfer dieser selben starken Kräfte wird.“

    Das britische Königshaus hatte in der Vergangenheit schon häufiger erfolgreich gegen Berichterstattung der Presse geklagt. So war Harrys Bruder Prinz William und dessen Frau Kate Schadensersatz in Höhe von 92.000 Pfund (100.000 Euro) zugesprochen worden, nachdem das französische Magazin „Closer“ im Jahr 2012 ein Oben-ohne-Foto von Herzogin Kate abgedruckt hatte. (jkali/dpa)