Mayschoss. Der vom Hochwasser zerstörte Eifelort an der Ahr ist von der Außenwelt abgeschnitten. Die Bewohner sind auf sich gestellt und kämpfen.

Wo das Zentrum des einst bildhübschen Eifeldorfs Mayschoss war, sind Schutt und Schlamm geblieben. Von der Sparkasse existieren nur noch Mauerreste, aus dem geborstenen Fenster der Pizzeria „Picasso“ schaufelt jemand Matsch auf die verdreckte Straße. Nur die auf einer Anhöhe gebaute Kirche steht da in der Sommersonne, als hätte es die Jahrhundertflut an der Ahr nie gegeben.

Innen drin: Gewusel wie auf einem Wochenmarkt. Auf dem Altar liegen Gummistiefel, auf den Betbänken stapeln sich Verbandskästen, Seife, saubere Unterhosen.

Sophie Sermann (22) behält den Überblick und weiß, wo alles steht – die Kopflampen, die Konserven, die Medikamente. „Zu Hause kann ich eh nichts machen. Durch unser Sammellager verschaffen wir den Leuten ein Stück Sicherheit.“

In der Kirche werden koordiniert Lebensmittel, Kleidung, Arzneien und Dinge des täglichen Bedarfs ausgeteilt.
In der Kirche werden koordiniert Lebensmittel, Kleidung, Arzneien und Dinge des täglichen Bedarfs ausgeteilt. © Volker Lannert | Volker Lannert