Berlin. Die „Höhle der Löwen“-Jurorin Dagmar Wöhrl spricht in einer Sendung über den Tod ihres 12-jährigen Sohnes. Und was ihr danach half.

  • In der TV-Serie „Die Höhle der Löwen“ kennt man Dagmar Wöhrl bislang immer nur als knallharte Unternehmerin mit dem Riecher für die richtigen Investitionen
  • Doch Wöhrl gibt jetzt tiefe Einblicke – und erzählt den wohl traurigsten Moment ihres Lebens
  • 2001 starb ihr Sohn Emanuel bei einem Unfall – ihr anderer Sohn Marcus musste alles mit ansehen
  • In einer Sendung von Sat.1 spricht „Die Höhle der Löwen“-Jurorin darüber, warum sie nicht mehr komplett glücklich sein kann seit dem Tod ihres Sohnes

Dagmar Wöhrl ist als schlagfertige Unternehmerin, Politikerin und „Höhle der Löwen“-Investorin bekannt. In der Sat.1-Show „Dinner-Party“ gibt die 65-Jährige jetzt Einblicke in eines der tragischsten Ereignisse ihres Lebens: den Tod ihres Sohnes.

„Die Zeit heilt alle Wunden, sagt man immer. Aber diese Wunde, also der Tod meines Sohnes, wird niemals verheilen“, sagt Wöhrl in der Sendung, die in der Nacht zu Mittwoch ausgestrahlt wird, und aus der „Bild“ vorab zitiert. Sie habe gelernt mit dem Schicksalsschlag umzugehen, aber das Erlebte hole sie immer wieder ein.

Dagmar Wöhrl: Sohn Emanuel kletterte aufs Dach

Am 1. Juli 2001 sei Sohn Emanuel auf das Dach des Familienhauses geklettert, erzählte die Unternehmerin in der Sendung. „Es passierte um Mitternacht. Die Nachbarn haben eine Party gefeiert und der Kleine wollte schauen, was da los ist.“

Emanuel kletterte auf das Dach, verlor sein Gleichgewicht und stürzte sechs Meter in die Tiefe. Der Unfall passierte vor dem Arbeitszimmer der Mutter, die gerade eine Reise nach Brüssel plante. Er kam neben seinem damals 15-jährigen Bruder auf. „Marcus saß unten auf einem Liegestuhl und sein Bruder ist direkt neben ihn gefallen. Für ihn war das ganz schlimm“, so Dagmar Wöhrl.

Jeder in der Familie verarbeitete Emanuels Tod auf andere Art und Weise

Die damalige CSU-Bundestagsabgeordnete und ihr Mann liefen zu ihren Söhnen und versuchten den bewusstlosen Emanuel zu reanimieren. Die Ärzte im Krankenhaus konnten dem Jungen nicht mehr helfen, er starb an schweren inneren Blutungen.

Die Höhle der Löwen - Das ist die Jury 2019

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    Mit Emanuels Tod sei jedes Familienmitglied auf andere Art umgegangen. „Jeder hat es anders verarbeitet. Mein Mann hat viel zu dem Thema geschrieben danach. Ich habe viel gelesen. Ich habe mich dann auch mit dem Leben nach dem Tod beschäftigt, meine Interessen haben sich total verändert“, sagt Wöhrl.

    Heute müsse sie nicht mehr die ganze Zeit an den Unfall denken. Vergessen könnte sie den Tod ihres Sohnes jedoch nie. „Seitdem mein Sohn gestorben ist, geht meine Stimmung nicht mehr ganz nach oben. Das ist ja etwas, da wirst du nicht gepolt drauf, da kann dich niemand drauf vorbereiten. Du erwartest nicht, dass du deine Kinder überlebst.“

    „Höhle der Löwen“ – mehr zum Thema:

    Mitte November war die letzte Folge der letzten Staffel von „Höhle der Löwen“ auf Vox ausgestrahlt worden. Im Finale hatten sich zwei Gründerinnen an Tabu-Produkte gewagt. In der Staffel konnte auch der bisher jüngste Gründer mit einer ganz besonderen Idee punkten: einer Backmischung für Proteinriegel. (msb)