Celle. Ein Juwelier in Celle soll zwei mutmaßliche Räuber erschossen haben. Nun ermittelt die Polizei wegen des Verdachts des Totschlags.

Gegen den 71-jährigen Juwelier, der in Celle zwei Räuber erschossen hat, wird nun wegen des Verdachts des Totschlags ermittelt. Er soll sich gegen einen Raubüberfall gewehrt haben. Einer der mutmaßlichen Räuber war noch vor Ort den Schussverletzungen erlegen. Auch der zweite Mann ist inzwischen tot. In der Nacht starb er an seinen schweren Verletzungen, wie die „Cellesche Zeitung“ am Dienstagmorgen berichtete.

Polizei: Mutmaßliche Täter waren ebenfalls bewaffnet

Die beiden bewaffneten Täter hätten das Juweliergeschäft in einer Fußgängerzone in der Altstadt am Montagnachmittag offenbar mit dem Ziel betreten, es zu überfallen. In den Geschäftsräumen befand sich in dem Moment nur das Inhaber-Ehepaar im Alter von 71 und 72 Jahren.

Das Geschehen in dem alteingesessenen Geschäft geriet dann offenbar außer Kontrolle, es fielen mehrere Schüsse. Unklar war nach Angaben der Ermittler, wie viele Schüsse bei dem Geschehen vom Montagnachmittag genau fielen – eventuell auch abgefeuert von den inzwischen toten Verdächtigen.

Polizei kann noch keine Einzelheiten nennen

Einer der Räuber war auch am Dienstag zunächst noch nicht identifiziert. Bei dem anderen handelte es sich laut Behörden um einen 35-jährigen Deutschen. Gegen die beiden toten Räuber wurde ein Verfahren wegen des Verdachts des versuchten schweren Raubes eingeleitet.

Mit einem Flatterband wurde nach der Tat ein größerer Bereich der Fußgängerzone abgesperrt, Polizeibeamte waren im Innern des Juweliergeschäfts im Einsatz. Von außen deutete nichts auf den Überfall hin. Die Scheiben des Geschäfts, in dem auch teures Porzellan angeboten wird, wurden von den Schüssen nicht beschädigt.

Schutz vor Raubüberfällen: Juweliere häufig bewaffnet

Immer wieder werden Juweliere in Deutschland Ziel bewaffneter Überfälle, manche von ihnen wurden dabei verletzt oder kamen ums Leben. Dass die Inhaber daher zum Schutz auch selber über eine Waffe verfügen, ist nicht ungewöhnlich.

So feuerte im niederrheinischen Moers 2014 ein von zwei maskierten Männern überraschter Juwelier auf die Eindringlinge, einer der beiden starb an seinen Verletzungen. Bei einem anderen Überfall 2004 in Siegen war es die Frau des Inhabers, die nach einem Gerangel zwischen einem Räuber und ihrem Mann zur Pistole griff. Der Kriminelle wurde angeschossen.

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(dpa/jas/jkali)