Washington. Der Kennedy-Fluch hat ein neues Opfer gefordert. Saoirse Kennedy Hill, Enkelin von Robert Kennedy, ist tot. Sie starb an einer Überdosis.

Und wieder starrt Amerika auf die unendliche Saga des Kennedy-Clans, die am Donnerstagabend abermals um ein tragisches Kapitel erweitert werden musste.

Wieder geht das Geraune vom Fluch los, der auf einer der prominentesten Familie der Vereinigten Staaten zu liegen scheint und in unregelmäßigen Abständen Schicksalsschläge von Unfällen über Mordanschläge, Krankheiten bis zu heftigen Skandalen mit sich bringt.

Im Alter von nur 22 Jahren ist Saoirse Kennedy Hill, die Enkelin von Ethel Kennedy (91), der Frau des 1968 erschossenen Justizministers Robert Kennedy, am Familien-Sommersitz in Hyannis Port, Massachusetts, gestorben.

Todesfall im Kennedy-Familiensitz: Enkelin von „Bobby“ ist tot

  • Saoirse Kennedy Hill, Enkelin des ehemaligen US-Senators Robert „Bobby“ Kennedy (1925-1968). ist tot
  • Die 22-Jährige sei auf dem Familienanwesen in Hyannis Port im Bundesstaat Massachusetts gestorben, berichteten US-Medien
  • Die junge Frau sei noch mit dem Notarztwagen in ein Krankenhaus gebracht worden, dort aber für tot erklärt worden
  • Die Polizei untersuche den Todesfall, bei dem niemand anwesend war, wie es hieß

Saoirse Kennedy Hill tot: Sie litt an Depressionen

Was die Polizei im zuständigen Barnstable zunächst nicht bestätigten wollte, teilten Freunde des Kennedy-Clans mit ausgesuchten Medienvertretern: Die junge Frau, die am Boston College Kommunikationswissenschaften studierte, an der Spitze der Uni-Demokraten stand und sich humanitärer Hilfe in Mexiko verschrieben hatte, litt seit Jahren an Depressionen. Eine Überdosis Drogen war dem Vernehmen nach für ihren Tod verantwortlich.

Was man über Depressionen wissen muss

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    Saoirse Kennedy Hill (l.) im Jahr 2006 mit Michaela Kennedy Cuomo, Mariah Kennedy Cuomo und Cara Kennedy Cuomo, ebenfalls Enkelinnen von Robert Kennedy.
    Saoirse Kennedy Hill (l.) im Jahr 2006 mit Michaela Kennedy Cuomo, Mariah Kennedy Cuomo und Cara Kennedy Cuomo, ebenfalls Enkelinnen von Robert Kennedy. © Getty Images | Evan Agostini

    „Unsere Herzen sind erschüttert durch den Verlust unserer geliebten Saiorse (gesprochen: Sörscha - d. Red.). Ihr Leben war voll von Hoffnung, Versprechen und Liebe”, schrieb die Familie in einer offiziellen Stellungnahme, der die Patriarchin Ethel Kennedy die persönliche Bemerkung folgen ließ, dass die Welt „heute ein kleines bisschen weniger wunderbar ist”.

    Kennedy-Familie unfassbar oft von Tragödien betroffen

    Der Tod der Tochter von Courtney Kennedy Hill und Paul Michael Hill, der einst fälschlicherweise wegen der Beteiligung an einem IRA-Bombenanschlag in England verurteilt worden war, ist das jüngste Beispiel für die, wie es New Yorks Gouverneur Mario Cuomo einmal beschrieb, „schier unerklärliche Konzentration von Tragödien, deren Häufung bei den Kennedys geradezu klassisch ist”.

    Erst vor wenigen Wochen wurde zum 50. Mal an das Unglück von Chappaquiddick erinnert. Edward Kennedy hatte am 18. Juli 1969 nach einer Party mit seinem Auto auf der gleichnamigen Insel neben Marthas’s Vineyard auf einer Brücke einen Unfall gebaut. Edward überlebte. Seine Begleiterin Mary Jo Kopechne (28) ertrank.

    Um das Unglück ranken sich bis heute Spekulationen, zumal Edward Kennedy, der danach seine Ambitionen auf eine Präsidentschaftskandidatur begraben musste, die Polizei erst nach acht Stunden informierte.

    Schwester von John F. Kennedy starb bei Flugzeugabsturz

    Ihren Lauf nahm die Tragödienserie bereits in den 40er Jahren. 1944 kam Joseph Kennedy jr., der älteste Bruder des später ermordeten Präsidenten John F. Kennedy, als Marinepilot bei einem Bombeneinsatz über Europa ums Leben.

    Weitere Stationen: Seine Schwester Kathleen Agnes Kennedy starb 1948 bei einem Flugzeugabsturz in Frankreich. Eine weitere Schwester, Rosemarie Kennedy, blieb nach einer gescheiterten Gehirnoperation geistig behindert.

    Attentate, Krebs, Heroin, Skiunfall – die letzte der Tragödien ist lang

    1963 wurde die Welt erschüttert vom Attentat auf US-Präsident John F. Kennedy in Dallas/Texas. Nur wenige Monate zuvor war Johns Sohn Patrick Bouvier Kennedy kurz nach der Geburt gestorben. Seine Frau Jacqueline (Jackie) starb 1994 an Krebs.

    1968 wurde Johns Bruder Robert während eines Wahlkampf-Auftritts in Los Angeles erschossen. Roberts Sohn David starb 1984 im Alter von 28 Jahren an einer Überdosis Heroin. Sein Bruder Michael kam am Silvesterabend 1997 im Alter von 39 Jahren bei einem Skiunfall ums Leben.

    Michael stand ein Jahr zuvor im Fokus eines Skandals, weil er eine Affäre mit einer minderjährigen Babysitterin hatte. 1991 stand sein Cousin William Smith Kennedy unter dem Vorwurf der Vergewaltigung vor Gericht. Er wurde freigesprochen.

    John F. Kennedy junior, seine Frau und Schwester seit 1999 vermisst

    Roberts ältester Bruder, Joseph Kennedy II., war 1973 in einen Autounfall verwickelt. Er fuhr einen Geländewagen, der sich auf der Insel Nantucket überschlagen hatte. Mehrere Menschen wurden verletzt, darunter Pamela Kelley, die seitdem von der Hüfte abwärts gelähmt war.

    1999 verschwand John F. Kennedy junior, dessen Foto bei der Beerdigung seines Vaters als Dreijähriger um die Welt ging, als Pilot eines Privatflugzeuges auf dem Weg zur Hochzeit seiner Cousine auf der Urlaubsinsel Martha’s Vineyard. Mit ihm an Bord des Flugzeugs, das in den Atlantik stürzte, waren seine Frau Carolyn und deren Schwester Lauren Bessette.

    Anmerkung der Redaktion: Aufgrund der hohen Nachahmerquote berichten wir in der Regel nicht über Suizide oder Suizidversuche, außer sie erfahren durch die Umstände besondere Aufmerksamkeit. Wenn Sie selbst unter Stimmungsschwankungen, Depressionen oder Selbstmordgedanken leiden oder Sie jemanden kennen, der daran leidet, können Sie sich bei der Telefonseelsorge helfen lassen. Sie erreichen sie telefonisch unter 0800/111-0-111 und 0800/111-0-222 oder im Internet auf www.telefonseelsorge.de. Die Beratung ist anonym und kostenfrei, Anrufe werden nicht auf der Telefonrechnung vermerkt.