Berlin. In Den Haag attackierten drei Klima-Aktivisten das weltberühmte Gemälde von Johannes Vermeer. Nun bestrafte sie dafür ein Gericht.

Nach der Klebstoff-Attacke auf das weltberühmte Vermeer-Gemälde „Das Mädchen mit dem Perlenohrring“ sind drei Klima-Aktivisten in den Niederlanden zu zwei Monaten Haft verurteilt worden. Die Hälfte der Strafe wurde zur Bewährung ausgesetzt. Das Gericht in Den Haag sprach bei der Urteilsverkündung am Mittwoch von einer „schockierenden“ Tat, wie die niederländische Nachrichtenagentur ANP berichtete.

Die Klima-Aktivisten hatten das Kunstwerk im Mauritshuis in Den Haag am Donnerstag aus Protest angegriffen: Zwei Aktivisten hatten sich dabei an „Das Mädchen mit dem Perlenohrring“ und die angrenzende Wand festgeklebt, während eine dritte Person eine Tomatensauce auf das berühmte Gemälde schüttete.

Zwar sei das kostbare Gemälde bei der Aktion unversehrt geblieben, weil es hinter Glas hingt, so das Gericht. Der Rahmen und die Rückseite des Bildes seien allerdings beschädigt worden.

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Klima-Aktivisten klebten Kopf an Gemälde fest

Auf Aufnahmen in den Online-Netzwerken war zu sehen, wie die Aktivisten in T-Shirts mit der Aufschrift „Just Stop Oil“ ins Museum einliefen und „Wie fühlt ihr euch?“ riefen. Besonders gute Laune dürften sie dabei nicht verbreitet haben: Museumsbesucher reagierten wütend und schimpften „Schande“ und „Ihr seid bescheuert“.

Laut dem Museum Mauritshuis begann die Attacke gegen 14 Uhr: Eine Person habe sich mit dem Kopf an das Glas vor dem Gemälde von Johannes Vermeer geklebt, eine andere habe ihre Hand an die grüne Wand daneben geklebt und eine dritte die Substanz geschleudert. „Kunst ist wehrlos, und der Versuch, sie aus welchem Grund auch immer zu beschädigen, wird von uns aufs Schärfste verurteilt“, erklärte das Mauritshuis.

Der Eingang zu dem Raum, in dem das „Mädchen mit dem Perlenohrring“ normalerweise hängt, war am Donnerstagnachmittag durch eine große Reproduktion eines Ölgemäldes versperrt. Vermeers berühmtes Bild sollte laut dem Museum aber „so bald wie möglich“ wieder ausgestellt werden.

Klima-Aktivisten bewarfen auch Van Gogh-Bild

„Just Stop Oil“ hatte seit Anfang Oktober verschiedene Aktionen und Blockaden veranstaltet; unter anderem überschütteten Aktivisten in Londons National Gallery Vincent Van Goghs Meisterwerk „Sonnenblumen“ mit Tomatensuppe und bewarfen die Wachsfigur von König Charles III. bei Madame Tussauds in London mit Schokoladenkuchen. Mit ihren Aktionen will „Just Stop Oil“ einen Stopp aller neuen Öl- und Gasprojekte erreichen.

Am vergangenen Sonntag wiederum hatten zwei Aktivisten der Gruppe „Letzte Generation“ ein Gemälde des impressionistischen Malers Claude Monet im Potsdamer Museum Barberini mit Kartoffelbrei beworfen. Auch in anderen Städten gab es zuletzt immer wieder aufsehenerregende Protestaktionen von Umwelt- und Klima-Aktivisten. (afp/reba)

Dieser Artikel erschien zuerst auf morgenpost.de.