Berlin. Der Vulkan in der Cumbre Vieja auf La Palma kam über Monate nicht zur Ruhe. Nun gibt es Hoffnung für die Bewohner der Kanareninsel.

  • Über Monate hinweg spukte ein Vulkan auf der Kanareninsel La Palma Lava, Feuer und Asche aus
  • Für die Bewohnerinnen und Bewohner der spanischen Insel war das eine Katastrophe: Tausende Gebäude wurden zerstört
  • Doch nun scheint der Ausbruch beendet zu sein

Es dürfte das schönste Weihnachtsgeschenk für die Bewohnerinnen und Bewohner der Kanareninsel La Palma sein: Die spanischen Behörden haben den Ausbruch des Vulkans in der Cumbre Vieja offiziell für beendet erklärt. Die Gefahr scheint gebannt.

"Die Eruption hat 85 Tage und 18 Stunden gedauert", sagte Behördenvertreter Julio Pérez am Samstag vor Journalistinnen und Journalisten. Auch das örtliche Notfallkomitee Pevolca teilte auf einer Pressekonferenz mit, dass der Ausbruch nach Experteneinschätzung vorüber sei. Bereits vor einigen Tagen gab es auf der Insel vorsichtige Hoffnung auf ein Ende der Lavaströme.

Vulkan in der Cumbre Vieja seit 13. Dezember ruhig

Fast drei Monate hatten Lava, Asche und giftige Gase auf der zu Spanien gehörenden Insel für Chaos gesorgt: Der namenlose Vulkan in La Palmas Gebirgskette Cumbre Vieja war am 19. September ausgebrochen und am 13. Dezember plötzlich zur Ruhe gekommen. Seither gab es keine explosionsartigen Entladungen mehr, es wurden keine Erschütterungen im Vulkan und kaum noch Erdbeben in der Tiefe gemessen.

Pevolca-Sprecher Miguel Ángel Morcuende warnte dennoch, der Vulkan bleibe unberechenbar und könne plötzlich wieder zu neuem Leben erwachen. Zudem würden noch immer gefährliche Gase austreten. Der staatliche TV-Sender RTVE riet am Samstag allen, die zu ihren Häusern in der Nähe des Vulkans zurückkehrten, um Asche zu beseitigen oder wichtige Gegenstände zu sichern, die Gebäude vorher mindestens 15 Minuten gut zu lüften.

La Palma: 900 Millionen Euro Schaden durch Vulkanausbruch

Durch den längsten bekannten Vulkanausbruch in der Geschichte der Insel kamen keine Menschen zu Schaden. Allerdings wurden durch die mehr als 1000 Grad heiße Lava zahlreiche Häuser sowie Schulen, Kirchen, Gesundheitszentren und landwirtschaftliche Bewässerungsanlagen zerstört. Knapp 1200 Hektar der Insel wurden mit einer meterdicken Lavaschicht bedeckt. Mehr als 7000 Bewohnerinnen und Bewohner mussten in Sicherheit gebracht werden, die Schäden werden auf mehr als 900 Millionen Euro geschätzt. Teilweise wurde der Flugverkehr auf La Palma lahmgelegt.

La Palma ist die jüngste Insel der vor der Westküste Afrikas liegenden Kanaren. Sie ist wie die bekannteren Urlaubsinseln Teneriffa und Gran Canaria vulkanischen Ursprungs. Für die Menschen auf der westlichsten der Inseln war der verheerende Ausbruch keine völlige Überraschung: Immer häufigere Erdbeben während der Jahre und Monate vor dem 19. September hatten das Unheil angekündigt.

(dpa/afp/raer)