Berlin. ESC-Siegerin Lena Meyer-Landrut über ihr Leben, was ihr die Therapie gebracht hat und warum sie ihre ersten zwei Alben nicht mehr mag.

  • Lena Meyer-Landrut mag ihre ersten zwei Alben nicht mehr
  • Die 30-Jährige empfiehlt jedem eine Therapie zu machen, auch wenn es "megahart" ist
  • Ihre Pause von der Öffentlichkeit während der Corona-Pandemie hat sie genutzt

Lena Meyer-Landrut sieht sehr entspannt aus. Im Video zum Interview, das sie Radio Energy gegeben hat, spricht sie nach ihrer fast einjährigen Öffentlichkeitspause über ihr neues Leben. Im schwarzen Top, mit inzwischen wieder langen dunklen Haaren erzählt sie, wie sie die Zeit während der Corona-Pandemie genutzt hat. Privat, beruflich und vor allem für sich.

Die 30-Jährige fühle sich ruhig und glücklich nach ihrer Pause. Die Sängerin habe versucht, das Gute aus der Pandemie zu ziehen. „Ich habe zehn Jahre durchgepowert wie eine Geistesgestörte. Mir fiel es immer schwer, mich zurückzunehmen. Und mir selbst den Druck zu nehmen", sagte sie. Jetzt sei die Gelegenheit da gewesen. "Und ich habe 15 Gänge runtergeschaltet".

Sternstunde: Lena Meyer-Landrut gewann 2010 den Eurovision Song Contest in Oslo.
Sternstunde: Lena Meyer-Landrut gewann 2010 den Eurovision Song Contest in Oslo.

Lena Meyer-Landrut, ihr Baby und Mark Forster

In diesem Jahr habe sie sich Glück gefühlt, nichts zu tun und bei sich zu sein. Inwieweit das Glück etwas mit der Partnerschaft zu Musiker Mark Forster zu tun habe, ließ sie aus. Auch, ob die beiden Gerüchten zufolge geheiratet haben und wie es ihr mit ihrem gemeinsamen Baby geht, erwähnte sie nicht.

Meyer-Landrut berichtete aber, dass sie generell unter einem sehr großen Schaffensdruck leide, einmal, weil sie selbständig sei, aber auch weil jede Pause dazuführen könne, dass man für das Showgeschäft an Relevanz verliere. "Der Druck ist allumfassend", so Meyer-Landruth. Nach ihre Pause hat sich die Sängerin mit einigen neuen Post auf der Social-Media-Plattform Instagram zurückgemeldet. Einige die ihre neue Single promoten, andere stehen für sich.

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Lena Meyer-Landrut: "Therapie ist wie zum Zahnarzt zu gehen"

Gerade hat die Eurovision-Song-Contest-Gewinnerin aus dem Jahr 2010 eine neue Single veröffentlicht. "Strip" sei ein "Gute-Laune-Song", sagt sie. In dem es darum gehe, zu tun, was einem gut tut, nicht was andere von einem erwarten. Ein wenig scheint das auch das neue Lebensmotto der Sängerin geworden zu sein. "Immer danach zu streben, immer besser zu werden, dass ist mir nicht mehr so wichtig. Ich habe gelernt, auf mich zu schauen", sagt sie.

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Dabei geholfen hat ihr offensichtlich eine Therapie. "Ich glaube, dass eine Therapie ein Leben lang dauert. Therapie ist wie zum Zahnarzt zu gehen, das sollte jeder tun. Und man sollte Therapien enttabuisieren." Denn eine Therapie bedeute nicht "crazy zu sein", sondern dass man sich mit sich selbst beschäftige, sagte Meyer-Landruth im Gespräch mit der Radio-Energy-Moderatorin.

Therapie: Ehrlichkeit bedeutet Schmerz

Lena Meyer-Landrut gesteht aber auch ein, dass es nicht immer einfach sei, sich zu öffnen: "Es ist megahart, weil man in der Therapie ja versucht, ehrlich zu sein. Zu sich selbst und gegenüber der Person, mit der man spricht", sagte die Pop-Sängerin. "Ehrlich zu sein, bedeutet Schmerz", weil man den Weg des Gelernten verlasse.

Sie selbst erwische sich oft dabei, sich nicht zu reflektieren. Aber sich mal selbst zu hinterfragen, erlebe sie als "schön".

Meyer-Landrut fühlt sich innerlich abgeschnitten von ihren ersten Alben

Auf die Frage, warum sie jetzt erst einmal eine Single und drei EPs, Aufnahmen mit zwei, drei Liedern, herausgebracht habe und noch kein neues Album antwortete sie: "Weil es noch kein neues gibt." Auf den EPs finden sich Lieder von ihren früheren Alben, die Auswahl fiel ihr nicht leicht, denn sie fühle sich innerlich abgeschnitten von ihren ersten beiden Alben.

Nur der Song "Satellite" und wenige andere gefielen ihr heute noch. Durch die EPs fühle sie sich mit ihrer Vergangenheit versöhnt. Ärger gab es kürzlich als eine anderer Musikerin Meyer-Landrut vorwarf, Stil und Titel der EP "Kind" kopiert zu haben.

Für die neue Tour im Juni 2022 plant Meyer-Landrut mit einem neuen Album. Doch das ist noch nicht fertig, aber sie macht ihren Fans Hoffnung: "Ich versuche es", sagte sie, "ich will natürlich nicht mit ollen Kamellen auf Tour gehen."