Berlin. Die deutschen Supermärkte wollen in der Corona-Krise ihre Öffnungszeiten vor Ostern nicht verlängern. Nur zwei planen Ausnahmen.

An leere Supermarktregale und Berichte von drohenden Preissteigerungen haben sich die deutschen Supermarktkunden in der Corona-Krise bereits gewöhnt. Doch vor dem Osterfest fragen sich viele Kunden: Was tun die Supermärkte und Discounter, um den ohnehin alljährlich drohenden Ansturm der Kunden entgegen zu treten?

Genau wie an Weihnachten, dem wohl wichtigsten Fest Deutschlands, wird auch vor Ostern traditionell viel eingekauft. Kein Wunder: Das Ladenschlussgesetz sieht vor, dass während der Ostertage sowohl am Karfreitag und dem Ostermontag alle Geschäfte geschlossen sind – das führt zu alljährlich langen Schlangen vor der Supermarktkasse an Gründonnerstag, Ostersamstag und am Dienstag nach Ostern.

Doch wie sieht es mit den Supermarkt-Öffnungszeiten während der Coronakrise im Jahr 2020 aus? Sind Regeländerungen geplant? Dürfen Aldi, Rewe, Lidl & Co. dennoch öffnen? Oder bieten die Supermärkte längere Öffnungszeiten an, um dem Ansturm gerecht zu werden?

Ostern 2020: Das sind die Öffnungszeiten der Supermärkte und Discounter

Wir haben bei den größten Supermarkt-Ketten nachgefragt, die täglich Millionen Kunden mit Lebensmitteln versorgen. Dabei wurde klar: Die großen deutschen Lebensmittelhändler wollen an den Osterfeiertagen ihre Geschäfte wie üblich geschlossen halten. Lediglich zwei Ketten wollen ihre Öffnungszeiten in der Zeit vor Ostern geringfügig anpassen.

Einkaufen an Ostern: So verändern sich die Öffnungszeiten bei Edeka

Niemand setzt in Deutschland jährlich mehr an der Supermarktkasse um als die Edeka-Gruppe: Rund 53,6 Milliarden Euro sind es pro Jahr. 376.000 Beschäftigte arbeiten in dem Unternehmen. Vor dieser Osterzeit will das genossenschaftliche Unternehmen keine grundsätzliche Änderung seiner Öffnungszeiten vornehmen. Ein Sprecher teilte unserer Zeitung mit, dass man die Frage nach den Öffnungszeiten nicht „pauschal beantworten“ könne.

Je nach Edeka-Filiale könnte es also durchaus verlängerte Öffnungszeiten geben. Der Sprecher berichtete weiter, dass die Mitarbeiter der Gruppe bereits jetzt „an den Grenzen ihrer Belastbarkeit“ seien. Auch beim Supermarkt-Konkurrenten Kaufland ist keine Veränderung der Öffnungszeiten geplant.

Ostern 2020: Edeka-Tochter Netto passt Öffnungszeiten an

Bei der Edeka-Tochter Netto soll es hingegen zu einer für Kunden klar erkennbaren Anpassung der Öffnungszeiten kommen: Wie bei der Konkurrenz sollen die Filialen an Karfreitag und Ostermontag zwar geschlossen bleiben, dafür öffnet Netto die Geschäfte in der Woche vor Ostern (Kalenderwoche 15) schon um 6.30 Uhr in der Früh. So wolle man die „verstärkte Kundennachfrage zu den Ostertagen entzerren“. In dem Statement forderte der Netto-Sprecher die Kunden des Discounters zudem auf, alleine einkaufen zu gehen.

Rewe und Penny wollen für Ostern Öffnungszeiten nicht anpassen

Bei der Supermarkt-Kette Rewe, zu der auch der Discounter Penny gehört, plant man derweil keine Änderung der Öffnungszeiten vor oder während der Ostertage. Ein Sprecher des Kölner Einzelhandelsunternehmen teilte auf Anfrage unserer Redaktion mit: „Unsere Märkte haben Karfreitag, Ostersonntag und Ostermontag geschlossen.“

Das Unternehmen begründete die Entscheidung mit dem Wohl der eigenen Mitarbeiter: Diese „brauchen auch einmal Tage ohne Markt, um sich zu regenerieren oder das Osterfest feiern zu können.“

Einkaufen während Corona-Krise vor Ostern: Aldi Nord plant keine Änderungen

Auch die mehr als 35.000 Mitarbeiter des Discounters Aldi Nord müssen wegen Ostern keine Überstunden schieben. Ein Sprecher des Konzerns mit Sitz in Essen teilte auf Anfrage unserer Redaktion mit: „Auch für die Osterfeiertage wird Aldi Nord die Öffnungszeiten nicht ausweiten – unabhängig von gesetzlichen Regelungen.“

Anders als Aldi Nord: Aldi Süd plant für Ostern neue Öffnungszeiten

Ander sieht es hingegen bei der Aldi-Schwester im Süden der Republik aus: Aldi Süd wird am Gründonnerstag (9. April) und am Karsamstag (11. April) bereits um 7 Uhr seine Filialen öffnen. Das bestätigte ein Sprecher unserer Redaktion. Der Konzern will zudem dafür sorgen, dass sich nicht zu viele Kunden gleichzeitig in den Filialen aufhalten, um eine Verbreitung des Covid-19-Virus zu verhindern.

An den gesetzlichen Feiertagen Karfreitag, Ostersonntag und Ostermontag will die Kette, ähnlich wie ihre Konkurrenz, geschlossen bleiben. Auch wenn dann womöglich ein frustrierter Hamsterkäufer vor verschlossenen Toren steht.

(jb/phb)