Berlin. Die Lufthansa hat massive Probleme mit ihren IT-Systemen. In der Folge müssen wohl zahlreiche Flüge ausfallen oder starten verspätet.

  • Ein Ausfall der IT-Systeme hat bei Lufthansa zu weitverbreiteten Störungen geführt
  • Viele Flüge fallen aus – an mehreren deutschen Flughäfen kommt es zu Verzögerungen
  • Inzwischen gibt es erste Hinweise, wann das Problem behoben werden könnte
  • Computersysteme sind seit dem Nachmittag wieder am hochfahren

Nach dem gravierendem Ausfall der IT-Systeme am Mittwoch bei der Lufthansa werden die Systeme seit Mittwochnachmittag schrittweise wieder hochgefahren. "Wir werden die Auswirkungen noch den ganzen Tag spüren" erklärte ein Sprecher der Lufthansa. Für den morgigen Donnerstag rechne man wieder mit Normalbetrieb. Aufgrund von Warnstreiks der Gewerkschaft Verdi kommt es dann aber am Freitag wahrscheinlich erneut zu Störungen. Der Münchner Flughafen hat wegen des Streiks den regulären Passagierbetrieb für Freitag eingestellt.

Eine noch unbekannte Zahl von Flügen war und ist aufgrund des Ausfalls verspätet oder ausgefallen. Der IT-Ausfall ereignete sich am Mittwochmorgen. Laut Deutscher Flugsicherung wurden Flugzeuge deshalb nicht mehr zum Flughafen Frankfurt geleitet. Damit sollte verhindert werden, dass das Drehkreuz vollläuft. Die Maschinen wurden auf andere Flughäfen wie Nürnberg, Köln oder Düsseldorf umgeleitet. Nach mehreren Stunden Sperre sind seit dem frühen Nachmittag wieder Landungen in Frankfurt möglich.

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Lesen Sie dazu auch: IT-Probleme bei der Lufthansa: Diese Flüge sind betroffen

Lufthansa mit IT-Ausfall: Flugzeuge und Passagiere stauten sich

Betroffen waren die Systeme für das Einchecken ebenso wie für das Boarding. Am Frankfurter Flughafen und am Flughafen München stauten sich Flugzeuge wie auch Passagiere. Die Fluggäste wurden auch nicht per Strichliste in die bereitstehenden Maschinen gelassen, weil nach Angaben des Personals wichtige Informationen zum Abflug fehlten. Sämtliche innerdeutschen Flüge der Lufthansa wurden zunächst abgesagt und die Passagiere gebeten, auf die Bahn umzusteigen. Man arbeite intensiv an einer Lösung, erklärte eine Sprecherin in Frankfurt

Chaos im Luftverkehr: Reisende warten an einem Serviceschalter der Lufthansa in Hamburg.
Chaos im Luftverkehr: Reisende warten an einem Serviceschalter der Lufthansa in Hamburg. © Stefen Hutchings/dpa

In der Lufthansa-Zentrale am Flughafen Frankfurt kam, nach Informationen des "Handelsblatt", ein Krisenstab zusammen. Die Ursache des Problems ist mittlerweile bekannt. Bei Bauarbeiten an einer Bahnstrecke in Frankfurt hat ein Bagger mit einem Erdbohrer am späten Dienstagnachmittag Glasfaserleitungen in einer Tiefe von fünf Metern durchtrennt. Das bestätigte ein Telekom-Sprecher am Mittwoch.

Man arbeite "mit Hochdruck" an der Reparatur der Leitungen. "Wir sind mit allem, was verfügbar ist, vor Ort", sagte der Sprecher. Die Instandsetzung habe bereits am Dienstagabend begonnen und sei die Nacht hindurch fortgesetzt worden. Ein Teil sei bereits instandgesetzt worden. "Die Leitungen kommen jetzt nach und nach zurück."

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Die Lufthansa empfiehlt Kundinnen und Kunden sich vor Antritt einer geplanten Reise nach dem Flugstatus zu erkunden und gegebenfalls umzubuchen. Vor einer Anreise zum Flughafen bei Flugausfall rät der Konzern ab.

Düsseldorf, Köln, Berlin: Zahlreiche Passagiere müssen sich auf Verzögerungen einstellen

Am Flughafen Düsseldorf hieß es auf Anfrage unserer Redaktion: "Durch den IT-Systemausfall verzögern sich Check-in und Abfertigung bei den Lufthansa-Flügen, da sie manuell erfolgen. Daher starten die Flüge mit Verspätungen. Der Flugbetrieb ist ansonsten nicht beeinträchtigt."

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Auch interessant: Lufthansa: Aktienkurs der Airline bricht nach IT-Ausfall ein

Der Flughafen Berlin Brandenburg meldete auf dem Kurznachrichtendienst Twitter ebenfalls erste Störungen. Sabine Deckwerth, Pressesprecherin des BER, sagte gegenüber dieser Redaktion: "Lufthansa-Passagiere sind hier am BER betroffen. Wir rechnen mit Flugstreichungen und empfehlen allen Fluggästen der Lufthansa, ihren Flugstatus zu überprüfen. Wir haben hier vor Ort alle Passagiere informiert." Der Flughafen Köln sei bislang nicht betroffen, sagte dessen Sprecher Alexander Weise gegenüber unserer Redaktion.

Die Deutsche Bahn empfiehlt Passagieren, die aufgrund der IT-Panne bei der Lufthansa auf die Schiene umsteigen wollen, online nach weniger stark nachgefragten Zügen zu schauen. Der Konzern teilte aber mit, generell ausreichend Kapazitäten zu haben, um die betroffenen Fluggäste zu befördern. (lro/dpa)

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