Palma. Mallorca lebt vom Tourismus - der wegen des Coronavirus gerade nicht existent ist. Eine Chance für die Abkehr vom Massentourismus?

Leer gefegte Schankterrassen. Heruntergelassene Rollläden. Kein Mensch auf der Straße. Mallorcas berühmte Vergnügungszone an der Playa de Palma, die auch unter dem Namen „Ballermann“ bekannt ist, gleicht in diesen Tagen einem Geisterviertel. Statt Partystimmung, die hier normalerweise von April an die Wogen und den Alkoholkonsum hochschlagen lässt, herrscht tote Hose.

Die Covid-19-Pandemie bewirkt, was die Inselregierung mit ihrem Sittenfeldzug nicht schaffte: dem Sauftourismus auf Mallorca den Garaus zu machen. Die großen Vergnügungstempel wie etwa der „Bierkönig“ oder der „Megapark“ mussten ihre Saison-Eröffnungsfeiern, bei denen üblicherweise Tausende von Gästen auf den Tischen tanzen, absagen. Und auch in den nächsten Monaten sieht es nicht danach aus, als ob bald wieder die Massen im Rhythmus des Ballermann-Hits „Alle blau“ die Gläser heben können.

Coronavirus auf Mallorca: Unternehmen kämpfen um Überleben

„Hat der Ballermann ausgefeiert?“, titelt die Mallorca Zeitung, um dann festzustellen: „Die große Party ist an der Playa bis auf Weiteres vorbei. Für viele Unternehmen geht es jetzt ums nackte Überleben.“ Denn eines ist klar: Selbst wenn der Insel-Tourismus, so wie es die Branche erhofft, im Sommer wieder langsam anläuft, wird für den Neustart eine entscheidende Bedingung gelten. Und diese heißt: Sicherheitsabstand. Massenaufläufe, Riesenpartys und das in Gruppen praktizierte Sangria-Trinken aus Eimern wird es also zunächst nicht mehr geben.