Madrid. Vor Weihnachten steigen die Corona-Infektionen auch auf Mallorca, Teneriffa und an der Algarve an. Was das jetzt für Reisende bedeutet.

  • In vielen europäischen Ländern steigen die Corona-Zahlen wegen der Omikron-Variante an
  • Auch vor beliebten Urlaubszielen macht die hochansteckende Corona-Variante nicht Halt
  • Mallorca, Portugal, Kanarische Inseln - Wir zeigen, wo die Zahlen besonders steigen

Schlechte Nachrichten für Urlauber, die ihre Weihnachtsferien in Spanien und Portugal verbringen wollen: Die beiden südeuropäischen Ferienländer, die wegen ihrer sehr hohen Impfquoten darauf vertrauten, dass die neue Corona- und Omikron-Welle an ihnen vorbeigeht, melden nun plötzlich einen Infektionstsunami. Dabei hatten Zehntausende Nordeuropäer, die über die Feiertage in den milden Süden reisen wollen, eigentlich gehofft, sich am Mittelmeer oder Atlantik vom heimischen Corona-Stress erholen zu können.

Nun müssen sich die Feriengäste darauf einstellen, dass die Corona-Situation auf Mallorca, den Kanarischen Inseln, an der Costa Blanca oder der portugiesischen Algarve auch nicht besser ist als in der Heimat. Die 7-Tage-Inzidenz auf der iberischen Halbinsel steigt steil an und liegt in Spanien bereits bei über 350 Fällen pro 100.000 Einwohnern, in Portugal bei etwas über 300.

In Teneriffa liegt die Inzidenz bereits über 400

Damit haben diese südlichen Ferienziele inzwischen höhere Inzidenzen als etliche Regionen in Deutschland und Österreich. Das erstaunt auch angesichts der Tatsache, dass in Spanien 80 Prozent und in Portugal 89 Prozent der impffähigen Bevölkerung den doppelten Piekser erhalten haben. Auf Teneriffa zum Beispiel, dem beliebtesten Winterreiseziel im europäischen Süden, liegt die 7-Tage-Inzidenz bereits bei weit über 400. Zuletzt wurden auf dieser Insel weit über 1000 neue Infektionen pro Tag gemeldet – das sind so viele wie noch nie auf dem vor Westafrika liegenden Atlantikparadies.

Immer mehr Orte auf Teneriffa sagen öffentliche Weihnachtsveranstaltungen wie Konzerte und Märkte ab. „Die Bevölkerung hat sich zu sehr entspannt“, rügte ein kanarischer Regierungssprecher. Zudem sei inzwischen die Virusvariante Omikron auf der meistbesuchten kanarischen Insel unterwegs.

Auch zwei prominente Mallorca-Bürger mit Corona infiziert

Auch im Ferienparadies Mallorca im Mittelmeer läuten die Alarmglocken, weil die Ansteckungen wieder außer Kontrolle zu geraten drohen. Die siebentägige Fallhäufigkeit in diesem Ferieneiland lag zuletzt bei annähernd 350 Fällen pro 100.000 Einwohnern. Das sind keine beruhigenden Aussichten für einen Inselurlaub. Wegen der Zuspitzung der Lage sind die Corona-Regeln auf Mallorca nun verschärft worden, allerdings nur leicht: So gilt mittlerweile nicht nur für Diskotheken und Nachtlokale, sondern auch für Innenräume größerer Restaurants die 3G-Regel.

Zur angespannten Lage fügt sich die Nachricht, dass sich gleich zwei prominente Mallorca-Bürger in den letzten Tagen infizierten: und zwar die regionale Inselregierungschefin Francina Armengol. Und Mallorcas Tennis-Weltstar Rafa Nadal. Der Tennisspieler steckte sich allerdings nicht auf der Insel an, sondern während eines Tennisturniers in Abu Dhabi. Armengol wie Nadal haben nur leichte Symptome. Aber Sorgen macht, dass Nadal in Abu Dhabi Spaniens 83-jährigem König im Ruhestand, Juan Carlos, innig umarmte und zudem mit ihm auf Tuchfühlung zu Mittag aß.

Die Omikron-Variante ist nun auch auf der beliebten Urlaubsinsel Mallorca angekommen.
Die Omikron-Variante ist nun auch auf der beliebten Urlaubsinsel Mallorca angekommen. © dpa | Clara Margais

Portugal hat nationalen Notstand verlängert

Die Omikron-Variante ist in Spanien wie in Portugal stark auf dem Vormarsch: In beiden Ländern schätzen Virologen den Omikron-Anteil an den Neuinfektionen momentan auf 20-30 Prozent. Mit schnell steigender Tendenz. Portugals Gesundheitsbehörden prognostizieren, dass Omikron bis Weihnachten 50 Prozent aller Fälle im Land verursachen wird. Anfang des neuen Jahres könnten es dann schon 80 Prozent sein. In Spanien wird eine ähnliche Entwicklung erwartet.

Portugal hat wegen der neuen Virusexplosion, die sich an der Algarve-Urlaubsküste mit einer 7-Tage-Inzidenz von weit über 400 bemerkbar macht, den nationalen Notstand verlängert. Für alle mit dem Flugzeug kommenden Urlauber bedeutet das, dass noch längere Zeit eine uneingeschränkte Testpflicht gilt. Geimpfte, Genesene und Nichtgeimpfte müssen bei der Ankunft einen frischen negativen PCR- oder Antigen-Test vorweisen.

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Spanien geht noch locker mit der Corona-Lage um

Zudem gilt für Hotels sowie für die Gastronomie die 3G-Regel. Das bedeutet, dass Urlauber bei jedem Einchecken in eine Herberge oder beim Besuch eines Restaurants oder einer Bar ihren Covid-Pass oder einen gültigen Test vorweisen müssen. Beim Besuch von Diskotheken und anderen Nachtlokalen wird zusätzlich zum Gesundheitspass auch bei geimpften Personen ein negativer Test verlangt.

Spanien, wo die Corona-Lage nicht besser ist als in Portugal, geht mit der Situation derzeit noch locker um, nach Meinung der Epidemiologen sogar zu locker. Zwar muss bei der Einreise das europäische Covid-Zertifikat vorgewiesen werden. Aber innerhalb des Landes gibt es für das Gastronomie- und Hotelgewerbe kaum Einschränkungen. Vergeblich forderten Expertengremien, wie etwa Madrids Ärztekammer, für Restaurants und Bars, die jetzt vor Weihnachten brechend voll sind, wieder Restriktionen einzuführen. Sonst könnten sich die bisher noch wenig belasteten Hospitäler, so die Warnung, demnächst doch noch füllen.

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