Hamminkeln. Der Mann, der eine Frau im nordrhein-westfälischen Voerde vor einen Zug gestoßen hat, war der Polizei schon als Gewalttäter bekannt.

Brünen ist ein verschlafenes, kleines Dorf, Ortsteil der niederrheinischen Kleinstadt Hamminkeln, rund 4000 Einwohner, im Dorfkern alte Backsteinhäuser. In der Nähe der Dorfkirche, an einer Durchgangsstraße, liegt ein heruntergekommenes Haus, in dessen Erdgeschoss einmal ein Kiosk war. Hier ist der Mann gemeldet, der am vergangenen Sonnabend auf dem Bahnhof im 20 Kilometer entfernten Voerde ein unfassbares Verbrechen begangen hat.

Er schubste eine junge Mutter auf die Gleise, wo sie von einem Regionalzug überrollt und getötet wurde. Eine Tat aus reiner Mordlust, wie die Ermittler sagen. Jetzt kommt heraus: Der 28-Jährige war in seinem Dorf kein Unbekannter. Immer wieder hat er randaliert und Menschen bedroht, oft gemeinsam mit seinem älteren Bruder, berichten Einwohner. Der Fall wirft die Frage auf, warum dieser Mann nicht längst aus dem Verkehr gezogen wurde.