Berlin. Du sitzt im Homeoffice, die Kollegen dröhnen in der Video-Konferenz-Endlosschleife, es ist heiß, du brauchst eine Pediküre. So geht’s!

Zunächst mal: Ich habe mir jahrzehntelang Homeoffice gewünscht. Doch immer wieder, wenn ich versucht habe, angesichts meiner angespannten Familiensituation mit drei kleinen Kindern von zu Hause arbeiten zu können, war das Chaos perfekt. Die Kinder wollten ihre Mama, die Redaktion die Texte, mir schlug vor lauter Druck das Herz bis zum Hals.

Ich schrieb im Wartezimmer von Arztpraxen, ich führte Telefoninterviews im Auto vor dem Kindergarten und checkte heimlich beim Elternabend unter dem Tisch exklusive Papiere auf ihre Nachrichtentauglichkeit.

Deshalb die Wahrheit Nummer 1: Homeoffice ist nur etwas für Leute, die keine kleinen Kinder in der Wohnung haben. Am besten wohnen Homeoffice-Beschäftigte ganz allein. Dann können sie den Esstisch mit Blick auf Balkon, Garten oder wenigstens in die Weite des Wohnzimmers in Beschlag nehmen, und wenn sie fertig sind und mal raus müssen, können sie einen Spaziergang zum Italiener um die Ecke machen, statt Bürokram aufzuräumen und Spaghetti in den Topf zu werfen.

Von der Video-Konferenz lässt sich die Schwiegermutter nicht abschrecken