Berlin. In Lügde und Bergisch Gladbach sollen hundertfach Kinder missbraucht worden sein. Nun gibt es Hinweise auf Verbindungen der Fälle.

Laut Medienberichten gibt es Hinweise auf Verbindungen zwischen den Missbrauchsfällen von Lügde und Bergisch Gladbach in Nordrhein-Westfalen. Der 84 Jahre alte Großvater des mutmaßlichen Täters von Bergisch Gladbach soll in den 1980er und 1990er Jahren auf dem Campingplatz in Lügde gelebt haben. Das berichtet der „Kölner Stadt-Anzeiger“ unter Berufung auf Sicherheitskreise in einer Vorabmeldung.

Wie RTL und WDR am Dienstagabend zudem berichteten, soll der Großvater selbst bereits wegen Kindesmissbrauchs verurteilt worden sein. Die Ermittler sollen zudem herausgefunden haben, dass der Cousin des Beschuldigten von Bergisch Gladbach einem der Sexualstraftäter von Lügde einen Wohnwagen verkaufte.

Bislang gebe es aber noch keine konkreten Beweise für eine Zusammenarbeit der Täter. Nach Angaben der Zeitung bestreite der Großvater, dass er die Täter von Lügde auf dem Campingplatz persönlich kennengelernt habe.

Bergisch Gladbach: 1800 Mitglieder im mutmaßlichen Pädophilen-Netzwerk

Im Missbrauchskomplex von Bergisch Gladbach war der massenhafte Missbrauch von Kindern durch Mitglieder eines Chat-Netzwerkes aufgedeckt worden. Mit der Festnahme eines Verdächtigen im vergangenen Oktober hatten die Ermittlungen den Anfang genommen.

Die Ermittler fanden in seinem Handy Chat-Gruppen mit bis zu 1800 Mitgliedern, die Bilder und Filme von schwersten Missbrauchstaten tauschten oder sich zu Übergriffen auf ihre eigenen Kinder verabredeten.

Früher im vergangenen Jahr war bereits der hundertfache Missbrauch von Kindern auf einem Campingplatz in Lügde bekannt geworden. Mindestens 32 Kinder wurden jahrelang sexuell missbraucht. Gegen die Angeklagten wurden Anfang September hohe Haftstrafen verhängt und anschließende Sicherungsverwahrung angeordnet. (mbr/tobi/dpa)