Kopenhagen. U-Boot-Bauer Peter Madsen wurde für den Mord an Kim Wall zu lebenslanger Haft verurteilt. Die Strafe hat das Gericht nun bestätigt.

Es war einer der aufsehenerregendsten Kriminalfälle der jüngeren Vergangenheit: Im Prozess um den Tod der schwedischen Journalistin Kim Wall ist an diesem Mittwoch das Urteil im Berufungsprozess gefallen. Für den wegen Mordes verurteilten dänischen U-Boot-Bauer Peter Madsen bleibt es bei einer lebenslangen Haftstrafe.

Der 47-jährige Madsen wollte erreichen, dass seine Strafe abgemildert wird. Damit scheiterte er nun vor einem Gericht in Kopenhagen. Er war im April wegen Mordes zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt worden, die in Dänemark nicht zeitlich begrenzt ist. Den Schuldspruch hatte Madsen akzeptiert, auch wenn er den Mord an Wall nicht zugegeben hatte.

Rätselhafter Mord an schwedischer Journalistin Kim Wall

Der dänische Ingenieur Peter Madsen im April 2008 vor seinem U-Boot, der „Nautilus
Der dänische Ingenieur Peter Madsen im April 2008 vor seinem U-Boot, der „Nautilus". © dpa | Hougaard Niels

Die schwedische Journalistin Wall war am 10. August 2017 für ein Interview mit dem in Dänemark bekannten Erfinder Madsen in seinem U-Boot auf den Øresund gefahren, die Meerenge zwischen Dänemark und Schweden. In der Nacht meldete ihr Freund sie als vermisst. Am nächsten Morgen tauchte das U-Boot „Nautilus“ wieder auf, sank aber kurz darauf.

Madsen konnte von Rettern aus dem Wasser gefischt werden. Die zerstückelte Leiche von Wall wurden in den kommenden Tagen und Wochen gefunden. Das Gericht verurteilte Madsen wegen Mordes. Er hingegen beschrieb die Vorfälle, die zum Tod der Journalistin führten, als tragischen Unfall. Die genauen Todesumstände konnten Rechtsmediziner nicht ermitteln.

Im August 2018 war Madsen im Gefängnis von einem 18-jährigen Mitgefangenen angegriffen worden. Der 47-Jährige musste daraufhin in einem Krankenhaus behandelt werden. (sige/dpa)