Erkelenz. Am Montag ist ein Mann mit einem E-Scooter über die A46 in Erkelenz gefahren. Doch an der Autobahnabfahrt empfing ihn die Polizei.

In Erkelenz in Nordrhein-Westfalen hat es am Montag einen ungewöhnlichen Vorfall mit einem E-Scooter gegeben. Ein 28-jähriger Mann war mehrere Kilometer mit einem Elektrotretroller über die Autobahn 46 gefahren. Laut der Polizei hatte er sich zu sehr auf ein technisches Hilfsmittel verlassen.

Seine gefährliche Reise begann am Bahnhof Erkelenz. Weil der Mann wohl nicht auf seinen Zug warten wollte, habe er einen E-Scooter genommen. „Er nahm die Navigationsfunktion seines Mobiltelefons in Anspruch und ließ sich hierüber über die Autobahn leiten“, teilte die Polizei mit.

Vom Bahnhof aus ging es dann zur Autobahnauffahrt Erkelenz-Süd. Dabei war er jedoch maximal mit 20 km/h unterwegs, die E-Scooter fahren dürfen. Auf der Autobahn sind allerdings nur Fahrzeuge erlaubt, die mindestens 60 km/h fahren dürfen.

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von einem externen Anbieter, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

E-Scooter: Mann in Erkelenz nach Autobahnfahrt von der Polizei gestellt

Der E-Scooter-Fahrer wurde jedoch geschützt: Sowohl vor wie auch hinter den Mann setzten sich zwei aufmerksame Autofahrer mit eingeschalteter Warnblinkanlage und begleiteten ihn mehrere Kilometer bis zur Ausfahrt Hückelhoven-West. Die Polizei stellte den Mann dort und erstattete Strafanzeige.

Im Gegensatz zu vielen anderen E-Scooter-Fahrern blieb der 28-Jähriger immerhin ohne Unfall. Fast täglich gibt es Berichte über mehr oder weniger schwere Unfälle mit den Tretrollern. Allein am vergangenen Wochenende seien vier Menschen nach Stürzen von Elektro-Tretrollern in nur einem Berliner Krankenhaus stationär aufgenommen worden. Das Unfallkrankenhaus Berlin (UKB) bestätigte mehrere Knochenbrüche und zwei weitere leicht verletzte Patienten.

Doch auch aus anderen deutschen Städten gibt es immer wieder Berichte über verunglückte E-Scooter. Doch trotz der offensichtlichen Probleme, plant die Polizei keine zusätzlichen Kontrollen für E-Scooter.

Doch neben Unfällen gibt es auch Platzprobleme mit E-Scootern: So regelt die Bahn die Mitnahme. Dass so viele der Roller auf deutschen Straßen unterwegs sind, hat auch damit zu tun, dass der Markt der E-Tretroller mit einem Milliardengeschäft lockt. Seit Mitte Juni sind E-Scooter in Deutschland theoretisch im Straßenverkehr erlaubt – die Erlaubnis ist eine von mehreren wichtigen Änderungen für Verbraucher im Juni 2019. (dpa/ac)