Berlin. Die Niederlande gelten als Risikogebiet, eine Einstufung als Hochinzidenzgebiet scheint wahrscheinlich. Was bedeutet das für Urlauber?

  • Weil die Corona-Zahlen in den Niederlanden zuletzt stark angestiegen sind, hat Deutschland das Land als Risikogebiet eingestuft
  • Auch eine Einstufung als Hochinzidenzgebiet scheint nicht ausgeschlossen
  • Wir erklären, welche Auswirkungen das für den Urlaub in Holland und Co. hat

Es war abzusehen: Nachdem die Corona-Zahlen in den Niederlanden in den vergangenen Tagen stark angestiegen waren, hat die Bundesregierung das Land – wenig überraschend – wieder als Corona-Risikogebiet eingestuft. Nun sind nun viele Menschen verunsichert: Kann man noch mit gutem Gewissen in die Niederlande reisen?

Nachdem die Corona-Zahlen dort noch Anfang Juli äußerst gering waren, sind sie in den vergangenen zwei Wochen fast explosionsartig gestiegen. Lag die Sieben-Tage-Inzidenz am 1. Juli noch bei 24,6, beträgt sie mittlerweile 412,2 (Stand 19. Juli) und ist damit so hoch wie seit Dezember 2020 nicht mehr.

Niederlande: Zahl der Corona-Infektionen um 500 Prozent gestiegen

Wegen der negativen Entwicklung musste die niederländische Regierung einige Öffnungsschritte zurücknehmen. Nach deren Einführung war die Zahl der Neuinfektionen um rund 500 Prozent angestiegen. Diskos und Clubs sind nun wieder geschlossen. Ministerpräsident Mark Rutte entschuldigte sich öffentlich – man habe die Lage falsch eingeschätzt. Laut der Deutschen Presse-Agentur habe auch die Verbreitung der Delta-Variante zu den vermehrten Ansteckungen mit dem Coronavirus beigetragen.

Trotzdem fallen die Einschränkungen in den Niederlanden nach wie vor relativ gering aus. Zwar spricht die Regierung von "Grund zur Sorge", Urlaub ist dennoch ohne größere Hürden möglich. So kann man von Deutschland aus ohne Einschränkungen in die Niederlande einreisen. Lediglich Flugreisende müssen ein Gesundheitsformular ausfüllen und mit sich führen. Im Land gelten aktuell nur noch wenige Corona-Regeln.

Risikogebiet Niederlande: Regeln für die Einreise nach Deutschland

Bei der Rückreise gibt es allerdings Einschränkungen. Weil die Niederlande wieder als Risikogebiet gelten, müssen sich Urlauber bereits vor der Rückkehr nach Deutschland bei den Behörden anmelden. Zudem gilt eine zehntägige Quarantänepflicht, die aber durch einen negativen Test oder einen Impf- oder Genesenennachweis umgangen werden kann.

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Angesichts der hohen Corona-Zahlen in den Niederlanden scheint es zudem nicht unwahrscheinlich, dass das Land bald als Hochinzidenzgebiet eingestuft werden könnte. Als Grenzwert für eine mögliche Einstufung gilt eine Inzidenz von 200, die in den Niederlanden deutlich überschritten wird. Sollten sich die deutschen Behörden tatsächlich zu diesem Schritt entscheiden, wäre an Urlaub in Holland oder anderen niederländischen Provinzen nur noch erschwert möglich.

Zwar kann die Quarantänepflicht nach der Rückkehr nach Deutschland aus einem Hochinzidenzgebiet noch immer durch einen negativen Test vorzeitig beendet werden. Allerdings ist das frühestens nach fünf Tagen möglich. Zudem muss bereits vor der Einreise ein negativer Test vorgelegt werden. Sowohl die Quarantäne- als auch die Testpflicht gelten nicht für vollständig Geimpfte oder Genesene. (nfz/dpa)