Assen. Ein Mann soll ein Mädchen missbraucht haben. Fünf Männer sollen ihn daraufhin getötet haben. Nun gibt es weitere Details zu der Tat.

Am vergangenen Samstag soll ein Mann in Assen in den Niederlanden ein vierjähriges Mädchen auf einem Spielplatz am Nachmittag vergewaltigt haben. Danach soll es zu einem drastischen Fall von Selbstjustiz gekommen sein. Der Vater habe den Mann stellen wollen, ihn dabei festgehalten.

Es kam zum Streit. Eine Gruppe von Männern sei daraufhin zu Hilfe gekommen. Dann sei die Situation eskaliert, ein Handgemenge sei die Folge gewesen, teilt die Polizei weiter mit.

Als die Polizei eintraf, war der Mann bereits tot. Die Männer wurden festgenommen, am Montag aber wieder freigelassen worden, weil es bislang keine Beweise gibt, dass sie für die Tötung des Mannes verantwortlich seien. Dennoch gelten sie weiterhin als verdächtig, für den Tod des Mannes verantwortlich zu sein.

Der Bürgermeister der Stadt, Marco Out, forderte die Bürger der Stadt zu Mäßigung auf: „Bevor jemand Schlussfolgerungen zieht, muss erst mal aufgeklärt werden, was hier genau passiert ist.“ Eine am Montag durchgeführte Obduktion soll nun Klarheit über die genaue Todesursache des Mannes liefern. Auch ob er Mann tatsächlich das Mädchen missbraucht habe, ist Bestandteil der weiteren polizeilichen Ermittlungen.

Kindesmissbrauch in Niederlanden - Mann getötet: Das muss man wissen

  • In Assen in den Niederlanden soll ein Mann ein Kind missbrauch haben - auf einem Spielplatz
  • Der Vater des Kindes soll die Tat bemerkt haben und den Mann gestellt haben
  • Die Situation eskalierte, der Mann starb bei einem Streit

Niederländische Medienberichten zufolge glauben die Kollegen des Toten nicht daran, dass er für den Missbrauch des Kindes verantwortlich sei. „Wir lesen alle die Spekulationen in der Presse, aber wir können das skizzierte Profil des Täters in ihm nicht erkennen.“ Sie würden den Toten sehr gut kennen, ihnen sei nie etwas aufgefallen. Er sei ein freundlicher und ehrlicher Mann gewesen.

Reanimierung blieb ohne Erfolg

Die Polizei ermittelt weiter. Als die Beamten eintrafen, war der Mann bereits bewusstlos. Reanimierungsversuche blieben ohne Erfolg, der 32-Jährige starb wenig später. Die Staatsanwaltschaft ermittelte sowohl wegen der Tötung als auch wegen eines mutmaßlichen Sexualdelikts.

Vor der Vernehmung der Tatverdächtigen hatte die Polizei erklärt: „Daraus sollte hervorgehen, wer von ihnen was getan hat.“ Offenbar ist dabei nichts Belastbares herausgekommen. Die fünf Festgenommenen wohnen in Assen, auch der Getötete stammte von dort. (dpa/sdo/bekö)