Berlin. Ein gefälschter Telegram-Account rückt Nina Hagen in die Ecke von „Querdenkern“ und Impfgegnern. Die Sängerin wehrt sich – erfolglos.

  • Dort werden unter ihrem Namen für die Querdenker-Bewegung bekannte Aussagen gepostet
  • Auch Anwälte sind offenbar machtlos

Nina Hagen wehrt sich gegen einen Fake-Account auf dem Messengerdienst Telegram. Dort geben sich eine oder mehrere Personen als die Sängerin aus und posten unter ihrem Namen Slogans von Impfgegnern und „Querdenker“. Sie selbst verabscheue die Thesen, die dort verbreitet werden, sagte Hagen dem Magazin „Der Spiegel“.Auf dem Kanal, der über 6000 Follower hat, wird zudem auch Werbung für Bekleidung mit „Querdenker“-Botschaften gemacht. Hagen hat bereits Anwälte eingeschaltet, allerdings bisher erfolglos.

Telegram reagiert nicht auf Anwälte von Hagen

„Wir werden nicht müde, Telegram immer wieder aufzufordern, etwas zu unternehmen, aber das Unternehmen hat sich trotz mehrfacher Kontaktaufnahmen nicht zurückgemeldet“, sagte Hagen dem „Spiegel“. Die Sängerin gab über Facebook auch bekannt, dass sie sich nun an eine offizielle Stelle für Cyberkriminalität und Identitäts-Diebstahl wenden werde. Die Betreiber des Fake-Accounts bei Telegram habe sie auch bereits persönlich über Facebook zum Löschen aufgerufen. Am Freitag war der Kanal jedoch immer noch online. „Sie wollen mir schweren Schaden zufügen, indem sie meinen Ruf ruinieren“, so Hagen.

Sängerin Nina Hagen wird im Internet fälschlicherweise als Querdenkerin dargestellt. 
Sängerin Nina Hagen wird im Internet fälschlicherweise als Querdenkerin dargestellt.  © imago images/Eibner | Uwe Koch/ Eibner-Pressefoto via www.imago-images.de

Fake-Account unterstellt Hagen Sympathie für Nena-Skandale

Auf dem Telegram-Kanal werde zudem der Anschein erweckt, dass sie auch im Kommentarbereich aktiv sei „und ganze Zeit merkwürdige Durchhalteparolen rumposaune“, sagte die Sängerin. Unter anderem wird dort suggeriert, Hagen habe großes Verständnis für die Sängerin Nena, die zuletzt mehrfach tatsächlich die Nähe zu Querdenkern und Anhängern der QAnon-Szene gesucht hatte. Mehrere Konzerte der Interpretin des Mega-Hits „99-Luftballons“ wurden abgesagt, nachdem Nena bei vorherigen Auftritten zu Verstößen gegen Corona-Regeln aufgerufen hatte. (fmg)