Berlin. Novavax sollte in Deutschland schon bald verfügbar sein. Doch die Stiko-Empfehlung steht aus und der Liefertermin verzögert sich.

  • Novavax soll bald in Deutschland zum Einsatz kommen
  • Der neue Corona-Impfstoff wurde bereits zugelassen
  • Doch die Stiko-Empfehlung lässt bisher auf sich warten

Novavax ist im Dezember als fünfter Corona-Impfstoff in der EU zugelassen worden. Auf dem Proteinimpfstoff ruht große Hoffnung - schließlich basiert er auf einer schon lange bekannten Technologie, die auch Menschen zum Impfen bewegen könnte, die Vorbehalte gegenüber der mRNA- und Vektortechnologie haben. Die ersten Lieferungen sind bereits abzusehen. Einziges Problem: Die Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) steht noch aus.

Novavax: Stiko-Empfehlung steht noch aus

Gegenüber RTL/ntv rechnete Stiko-Vorsitzender Thomas Mertens mit einer Empfehlung des Impfstoffes bis Ende Februar: "Man kann sicherlich eine Empfehlung – wie auch immer die aussieht – dazu erwarten." Er hoffe, dass dies rechtzeitig passiere, bevor der Impfstoff verfügbar sei.

Obwohl aktuell noch diverse Daten fehlen würden, beispielsweise zur Wirkung bei Älteren und Schwangeren, schätzt Mertens das Vakzin als sicher ein. Ob die Empfehlung dennoch nur für bestimmte Gruppen gelten wird, gab Mertens nicht bekannt.

Corona-Impfung: Wann kommt Novavax?

Die ersten Lieferungen waren für Januar angekündigt worden. Mittlerweile steht fest, dass sich der Termin verzögern wird. "Der Bund wird nach aktuellem Kenntnisstand voraussichtlich Ende Januar/Anfang Februar beliefert", sagte ein Sprecher des nordrhein-westfälischen Gesundheitsministeriums der "Rheinischen Post" Anfang Januar. Eine Auslieferung an die Länder solle dann "zeitnah erfolgen".

Novavax - was den neuen Impfstoff so besonders macht

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    Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hatte im Dezember ebenfalls in Aussicht gestellt, dass Novavax noch im Januar 2022 nach Deutschland geliefert werden würde. Vier Millionen Dosen seien bestellt und würden bald zur Verfügung gestellt, "soweit das Werk liefern kann", sagte der SPD-Politiker vor den Weihnachtsfeiertagen in Berlin.

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    Nun steht fest, dass der Impfstoff doch erst später verimpft werden kann. Wie Lauterbach am 14. Januar in einer Sondersitzung des Bundesrats ankündigte, soll Deutschland am 21. Februar eine erste Lieferung von 1,75 Millionen Dosen bekommen.

    In Rheinland-Pfalz sind bereits Anmeldungen zu Impfterminen möglich. Wie die "Tagesschau" berichtet, haben sich seit Montag über 9000 Menschen für eine Novavax-Impfung registriert.

    Novavax: Zwei Impfungen im Abstand von drei Wochen nötig

    Bei dem Novavax-Vakzin namens Nuvaxovid werden zwei Dosen im Abstand von etwa drei Wochen gespritzt. Das dabei angewandte Verfahren wird seit Jahrzehnten bei Vakzinen gegen Hepatits B und Keuchhusten eingesetzt. Die Effektivität zum Schutz vor symptomatischen Infektionen wurde von der EU-Arzneimittelbehörde EMA mit rund 90 Prozent angegeben.

    Unklar ist jedoch, wie gut Novavax vor Omikron schützt. Expertinnen und Experten wiesen zudem darauf hin, dass man über den neuen Impfstoff noch nicht so viel wisse wie über die Präparate, die bereits länger breit angewendet werden.

    Der Corona-Impfstoff von Novavax gesellt sich in der EU zu den mRNA-Impfstoffen von Biontech/Pfizer und Moderna sowie den Vektorimpfstoffen von Astrazeneca und Johnson & Johnson. (raer/afp/dpa)

    Dieser Artikel ist zuerst auf morgenpost.de erschienen.